Häufig sind es ja die kleinen Schlampigkeiten der Alltagssprache, die zu irgendeinem witzigen Kommentar Anlass geben. Ich hatte hier und da schon von der rückwärtigen Qualifizierung gesprochen, die ein neuer Beitrag leistet. Ohne diese rückwärtige Qualifizierung wäre Schlagfertigkeit garnicht möglich, ja Kommunikation an sich wäre nicht denkbar. Rückwärtige Qualifizierung ist - zur Erinnerung - die Wertung eines Beitrags durch einen darauf folgenden Beitrag.
Nelson Goodman schreibt in seinem Buch Weisen der Welterzeugung von einigen Mechanismen, wie man (sich) seine Welt macht. Zu diesen Mechanismen gehören Ergänzung und Tilgung, zwei sehr typische Operationen beim Erzeugen von witzigen Antworten.
Für die Ergänzung mag hier folgendes Beispiel stehen. Jemand sagt zu einem dicken Menschen: "Du bist 'ne fette Tonne!", und dieser antwortet: "Randvoll gefüllt mit Süßigkeiten!" Der Witz liegt hier gleichsam im Detail des Bildes, und solche Beleidigungen kann man überraschend fruchtbar machen, wenn man sie wörtlich nimmt und sich fragt: Wo läge das Gute im Schlechten? Ähnlich: "Du bist eine Flasche!" - "Deshalb fühle ich mich so ausgetrunken."
Die Tilgung ist schwieriger, weil sie oft genug etwas tilgen muss, was noch garnicht da ist. - Da wir von unserem Arbeitgeber angehalten werden, nur mit unserem Kunden zu reden und niemandem sonst Daten preiszugeben, haben wir es oft mit sehr misstrauischen Ehefrauen zu tun. Gestern meinte eine Kundin zu mir: "Was wollen Sie von meinem Mann?" und ich (ohne zu überlegen) sehr entrüstet: "Ich bin glücklich verheiratet.", worauf sie kokettierend zurückkonterte: "Das ist ja interessant." - Hier besteht der Witz nicht nur, dass diese Frau rasch auf den spielerischen Ton eingestiegen ist, sondern verstanden hat, dass ich zwar auf ein 'sexuelles' Verhältnis angespielt, aber es nicht offensichtlich gemacht habe. Man kann diese Technik häufig unter Gewolltes Missverstehen finden. Klar ist, dass das Missverstehen nicht so ganz grober Unfug ist, sondern sich schon vorfabriziert findet: "etw. wollen" ist durchaus mehrdeutig. Ähnlich: "Sie bekommen meinen Mann nicht." - "Was Männer angeht, bin ich gut versorgt."
Und wo wir gerade bei schlagfertigen Ehefrauen sind. Sagte doch eine zu mir, als ich nach einigem Hin und Her um Datenschutz immer noch ihren Mann sprechen wollte: "Geben Sie sich keine Mühe. Ich bin ein hervorragender Vorzimmerdrache."
Nelson Goodman schreibt in seinem Buch Weisen der Welterzeugung von einigen Mechanismen, wie man (sich) seine Welt macht. Zu diesen Mechanismen gehören Ergänzung und Tilgung, zwei sehr typische Operationen beim Erzeugen von witzigen Antworten.
Für die Ergänzung mag hier folgendes Beispiel stehen. Jemand sagt zu einem dicken Menschen: "Du bist 'ne fette Tonne!", und dieser antwortet: "Randvoll gefüllt mit Süßigkeiten!" Der Witz liegt hier gleichsam im Detail des Bildes, und solche Beleidigungen kann man überraschend fruchtbar machen, wenn man sie wörtlich nimmt und sich fragt: Wo läge das Gute im Schlechten? Ähnlich: "Du bist eine Flasche!" - "Deshalb fühle ich mich so ausgetrunken."
Die Tilgung ist schwieriger, weil sie oft genug etwas tilgen muss, was noch garnicht da ist. - Da wir von unserem Arbeitgeber angehalten werden, nur mit unserem Kunden zu reden und niemandem sonst Daten preiszugeben, haben wir es oft mit sehr misstrauischen Ehefrauen zu tun. Gestern meinte eine Kundin zu mir: "Was wollen Sie von meinem Mann?" und ich (ohne zu überlegen) sehr entrüstet: "Ich bin glücklich verheiratet.", worauf sie kokettierend zurückkonterte: "Das ist ja interessant." - Hier besteht der Witz nicht nur, dass diese Frau rasch auf den spielerischen Ton eingestiegen ist, sondern verstanden hat, dass ich zwar auf ein 'sexuelles' Verhältnis angespielt, aber es nicht offensichtlich gemacht habe. Man kann diese Technik häufig unter Gewolltes Missverstehen finden. Klar ist, dass das Missverstehen nicht so ganz grober Unfug ist, sondern sich schon vorfabriziert findet: "etw. wollen" ist durchaus mehrdeutig. Ähnlich: "Sie bekommen meinen Mann nicht." - "Was Männer angeht, bin ich gut versorgt."
Und wo wir gerade bei schlagfertigen Ehefrauen sind. Sagte doch eine zu mir, als ich nach einigem Hin und Her um Datenschutz immer noch ihren Mann sprechen wollte: "Geben Sie sich keine Mühe. Ich bin ein hervorragender Vorzimmerdrache."
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