31.08.2011

Trouble Shooting für's "Kindle"

Ich sitze seit heute morgen am Trouble-Shooting. Zuerst wurden mir einige Bilder nicht in das Dokument für Kindle übernommen, dann haben sich ganze Passagen im Fett-Druck dargestellt. — War ich frustriert!

Die Formatierung des Dokuments
Für das Schreiben nutze ich Word. Wenn Sie sich ein Dokument anlegen, dann achten Sie hier bitte darauf, dass Sie alle (!) Formatierungen ausschließlich über Formatvorlagen machen. Wenn Sie einfach die Buttons nutzen, um zum Beispiel ein wichtiges Stichwort fett zu markieren, kann es passieren, dass beim Upload auf Kindle die ganze Passage fett dargestellt wird.
Vor allem sollten Sie Ihre Standardschriftart für den ganzen Standardtext nutzen. Da Sie hier am meisten Text haben, passieren hier auch die meisten Fehler. Günstig ist, vor dem Formatieren den ganzen Text  durch "Alle löschen" (finden Sie ganz oben im Menü Formatvorlagen) zu "entformatieren", dann den ganzen Text in Ihrer Standardschriftart zu formatieren und schließlich alle Überschriften und Markierungen über Formatvorlagen einzufügen.

Zeilenumbrüche
Ebenso unangenehm sind falsche Zeilenumbrüche. Um diese richtig zu setzen, klicken Sie an den Anfang der Zeile, vor der Sie den Zeilenumbruch haben möchten und fügen Sie jetzt den Zeilenumbruch ein.
Mein Problem war nämlich folgendes: wenn ich eine Überschrift ganz an den Zeilenumbruch heranrücken wollte, änderte sich das Format der Überschrift. Das liegt daran, dass die Formatierung eines folgenden Absatzes sich an der Formatierung des vorhergehenden orientiert. Sie müssen also den Zeilenumbruch genauso formatieren, wie den folgenden Absatz. Das erreichen Sie, indem Sie den Zeilenumbruch zu Beginn der betreffenden Zeile einfügen.

Wenn Bilder falsch auftauchen
Einige meiner Bilder tauchten in dem Upload mitten im Text auf und zerschnitten diesen, teilweise sogar mitten im Wort. Um dieses Problem zu vermeiden, gehen Sie so vor:
Zuerst schalten Sie die Formatierungszeichen an. Dies erreichen Sie durch einen Button, auf dem das ¶, eine Art umgedrehtes P mit einem doppelten senkrechten Strich und einem gefüllten "Bauch" zu sehen ist (das ist das so genannte Absatzzeichen). Sollten Sie diesen Button nicht finden, können Sie unter "Format" nachschauen oder nutzen Sie die Hilfe.
Haben Sie die Formatierungszeichen angeschaltet, dann fügen Sie an die Stelle, an der Sie das Bild haben wollen, eine Leerzeile ein. Importieren Sie das Bild, indem Sie den Cursor in diese Leerzeile setzen und dann das Bild einfügen.
Markieren Sie nun das Bild, indem Sie mit dem Cursor drauf klicken. Jetzt sollte auf der linken Seite des Dokuments irgendwo ein Anker auftauchen (das ist wortwörtlich gemeint: es ist ein kleines Symbol, welches einen Anker zeigt). Diesen Anker verschieben sich jetzt mit dem Cursor vor die Leerzeile, in der das Bild auftauchen soll.

Und wenn das Bild trotzdem nicht in der Kindle-Buchvorschau auftaucht?
Die Kindle-Buchvorschau hat (derzeit) noch einen Bug (Programmierfehler). Müsste ein Bild zwischen zwei Seiten (in der Vorschau) angezeigt werden, wird es nicht angezeigt. Es ist allerdings trotzdem da.
Dies können Sie leicht nachprüfen, indem Sie in der Vorschau unten den Schriftgrad ändern. Dann ändert sich nämlich die Anzeige und meist auch, wo das Bild auf der Seite steht. Soweit es nämlich nicht mehr im Seitenübergang angezeigt werden müsste, sondern irgendwo anders auf der Seite, erscheint es auch.


Plottypen

Ich habe den ganzen Tag an Plotmustern herumgearbeitet. Diese finden sich in Fritz Gesings Bestseller Kreativ schreiben. Da ich eine andere begriffliche Ordnung nutze, habe ich diese auf die Plotmuster angewendet. Vor allem aber habe ich selbst verschiedenste Plots entworfen. Das war wohl meine Hauptarbeit heute.
Für mein nächstes Buch fehlt mir noch eine kleine Passage, dann folgt die Überarbeitung. Das kann ich alles morgen früh angehen. Ab Donnerstag kehre ich zu meinem Buch über den Kompetenzaufbau zurück.


29.08.2011

Schreiben, schreiben, schreiben

Letzten Samstag hat mich mein Buch zum Kompetenzaufbau ziemlich genervt. Ich bin mittlerweile mit dem Hauptteil fertig und arbeite zu einem ersten Anhang, der Lesekompetenz; der zweite Anhang skizziert die Menschenkenntnis.

Arroganz des Lesens
Was mich frustriert, ist die Arroganz, mit der das Lesen auf teilweise vollkommen mythische Ideen gestützt wird. So, wie die junge Frau hier ihren Lehrer als Legitimation nutzt, um ihre eigene Sensibilität zu verkürzen.
So, wie ich immer wieder die Diskussion über "Das Heideröschen" von Goethe anführe. Der andere Diskutant meinte, es ginge in dem Gedicht um eine Vergewaltigung. Aber nein: von Vergewaltigung steht dort nichts. (Vor einem Monat habe ich den Prometheus und den Ganymed von Goethe auseinander gepflückt. Das Problem von Goethes Gedichten ist, dass sie anspielungsreich sind, aber undeutlich bleiben.)

Ich bin also mehr oder weniger deprimiert. Mein ganzes Studium habe ich mich mit diesem Problem des Lesens beschäftigt; ich habe eine umfangreiche Arbeit zu der Ballade Die Mergelgrube (Annette von Droste-Hülshoff) geschrieben, eine andere zu Die Hermannsschlacht (Heinrich von Kleist), habe mich mit der Begriffsbildung und den Lesarten von Intelligenztests auseinandergesetzt (zum Schluss in meiner großen Abschlussarbeit zu der Diagnostik von Lernprozessen).
Was nützt aber diese ganze Arbeit, wenn man mit einer argumentatio ad auctoritas, einer Schlussfolgerung aufgrund einer hierarchischen gesellschaftlichen Position und deren Meinung ausgehebelt wird? Wenn jede Wahrnehmung ausgehebelt wird, jede Pflicht zur Empirie; doch was nützt - um mit Schopenhauer zu reden -, wenn man vernünftig ist, aber nicht verständig, wenn man Begriffe bilden kann (die Aufgabe der Vernunft), diese aber nicht an wahrgenommene Kausalitäten (die Aufgabe des Verstands) rückbinden kann? Siehe dazu Schopenhauer: Über den Satz vom Grunde im dritten Band der Gesamtausgabe:


Also bin ich einen Umweg gegangen und habe eine andere Arbeit vorgezogen, die ich eigentlich später beenden wollte: meine Notizen zu Abenteuergeschichten. - Das Wochenende habe ich dazu genutzt, um den Film Thor zu analysieren. Das ist nur aus dem Gedächtnis geschehen; er wird erst am 12. September auf DVD veröffentlicht. Deshalb habe ich meine Notizen nicht in das Skript eingearbeitet.




Abenteuergeschichten
Außerdem habe ich mich mit Rilke beschäftigt. Und gestern abend angefangen, meinen bisherigen Text zum Schreiben von Abenteuergeschichten zu überarbeiten. Inhaltlich ist er in Ordnung; und ich stelle mit großer Zufriedenheit fest, dass meine Analyse auch für Thor taugt, und sogar Final Destination 5 erklären kann (obwohl das ein ganz entsetzlicher Film ist).
Heute habe ich vor allem Grafiken erstellt, circa 20 bisher.



die sieben Todsünden

Mahatma Gandhi hat die sieben Todsünden der Modernen Welt wie folgt definiert:
  • Reichtum ohne Arbeit
  • Genuss ohne Gewissen
  • Wissen ohne Charakter
  • Geschäft ohne Moral
  • Wissenschaft ohne Menschlichkeit
  • Religion ohne Opferbereitschaft
  • Politik ohne Prinzipien

28.08.2011

Homo Faber und der Lehrer

Zum einen die Schlangen, die im Buch auftauchen (klar, einmal die, von der Sabeth gebissen wurde und dann sind da aber noch ein paar andere glaub ich). Die Schlange soll ein Symbol für Inzest sein, hat uns zumindest unser Lehrer so gesagt, und wenn die so was sagen, dann ist das auch richtig… und nichts anderes.
Erstens: es gibt nur eine einzige "wirkliche" Schlange und das ist die, die Sabeth beißt. Auf der Fahrt zur Tabakplantage hat Walter Faber Angst vor Schlangen; im zweiten Teil des Buches fragt Faber Juana, ob sie glaube, dass Schlangen von Göttern gesteuert werden, worauf Juana ihn fragt, was seine Meinung sei.
Zweitens: klassischerweise ist die Schlange das Symbol für die Verführung und die Sünde (siehe Adam und Eva). (Zum Symbol siehe weiter unten.)
Drittens: wenn Lehrer so etwas sagen, dann haben sie keine Ahnung von kulturellen Symbolen und der Interpretation von Romanen. Das ist sehr, sehr traurig.
Ein Besucher schreibt dann auch:
UNGLAUBLICH unseriöse interpretation; inhaltlich, faktisch überwiegend zutreffend wird durch diese pseudolässige ausdrucksweise und eigene meinung aber völlig aus dem literarisch analytischem zusammenhang gerissen

Symbole in Kultur und Literatur

Das Symbol unterscheidet sich vom konventionellen Zeichen durch das Vorhandensein eines ikonischen Elements, einer gewissen Ähnlichkeit zwischen Ausdrucks- und Inhaltsebene. Der Unterschied zwischen symbolischen Zeichen und Symbolen lässt sich an der Antithese von Ikone und Gemälde illustrieren. Im Gemälde ist die dreidimensionale Realität durch die zweidimensionale Darstellung vertreten. Allerdings wird die unvollständige Projektion der Ausdrucks- auf die Inhaltsebene durch einen illusionistischen Effekt verborgen: Dem Rezipienten soll eine vollständige Ähnlichkeit suggeriert werden. Bei der Ikone (und dem Symbol überhaupt) gehört es zur Natur des kommunikativen Funktionierens des Zeichens, dass die Ausdrucksebene nicht auf die Inhaltsebene projiziert wird. Der Inhalt schimmert durch den Ausdruck nur hindurch, und der Ausdruck spielt auf den Inhalt nur an. In dieser Hinsicht verschmilzt die Ikone mit dem Index: Der Ausdruck verweist auf den Inhalt in demselben Maße, wie er ihn darstellt. Dies erklärt eine gewisse Konventionalität des symbolischen Zeichens.
Das Symbol ist also quasi ein Kondensator aller Prinzipien des Zeichenhaften und führt zugleich über das Zeichenhafte hinaus. Es ist Vermittler zwischen den unterschiedlichen Sphären der Semiose und auch zwischen der semiotischen und der außersemiotischen Realität.
(Lotman, Jurij: Die Innenwelt des Denkens, Frankfurt am Main 2010, S. 160)
Lotmans Theorie ist komplex und - leider - von Formulierungen durchzogen, die z.B. das Symbol personifizieren. So muss man seine Texte manchmal nicht nur wissenschaftlich, sondern auch rhetorisch lesen. (Ich wollte mich hier um eine stärkere Systematisierung bemühen, bin dann aber über Bachtin und Jakobson zu Schopenhauer gekommen.)
Halten wir fest: das Symbol beruht nicht auf einer Ähnlichkeit (wie im "naturalistischen" Gemälde), sondern auf einer Allusion (Figur der Anspielung), bzw. (und hier hat Lotman den Ausdruck ikonisch tatsächlich unglücklich gewählt) auf einer undeutlichen (oder kreativen) Analogie zwischen Ausdrucks- und Inhaltsebene. - Allerdings muss man hier mehr sehen: das Symbol transzendiert den "naturalistischen" Inhalt auf allgemeinere Begriffe, so wie eine Szene mit einer Schlange diese Szene mit dem Begriff der "Sünde" anreichert. Die Struktur des Ausdrucks verdoppelt (oder vervielfacht) den Inhalt, indem der Ausdruck auf ein Mehr im Inhalt anspielt, indem die Struktur des Ausdrucks in gewisser Weise analog zu einem Mehr an Bedeutung ist.

"Diese sterbliche Hülle ...

ist geschwächt! Ich brauche eine Mahlzeit."
... aus dem Film "Thor".

26.08.2011

Werbung

Ich habe mal Werbung geschaltet. Die wird auch einige Zeit stehen bleiben. Ich bin einfach neugierig, wie das in der Realität tickt.

25.08.2011

noch was vom Laien-Buchmarkt

Ein klienes Mädchen hat nur einen Wunsch, sie möchte eine Elfe sein. Ob ihr Wunsch wohl war wird?



Bildung

»Bildungsnotstand heißt wirtschaftlicher Notstand«, so zitiert Jäger Georg Picht, der 1964 sein Buch »Die deutsche Bildungskatastrophe« veröffentlicht hat.
In diesem Zitat steckt die Instrumentalisierung, wie in der Bildung um der Harmonie oder der Kultur willen die Idealisierung steckt.
(Jäger, Siegfried: Kritische Diskursanalyse, Duisburg 1999, Zitat von Seite 31)


Netter Zerriss

Eine Leiche, die zusammen mit ihrem obduzierenden Gerichtsmediziner den eigenen Mörder sucht, ist schon eine originelle Idee. Aber das ist auch das einzig Clevere in diesem Buch. Die Hauptfigur ist als kleiner ungebildeter Prolet gezeichnet, und der Leser wird behandelt, als wäre er genauso dumm. Jeder noch so kleine Witz, jeder Schatten einer Anspielung, jeder Hauch eines Wortspiels, alles wird doppelt und dreifach erklärt, damit auch wirklich der letze Idiot mitbekommt, dass nun der Anlass ist, die Mundwinkel zu heben. Nach dieser Obduktion der Pointe ist jede Komik tot.



So schreibt man doch nicht!

Ich wartete darauf, dass sich etwas aus dem Dunkel hervorschälte.
Genau das trat ein!

Und weiter unten:
Bei mir klappte alles. Ich erreichte den festen Boden, ohne dass etwas passiert wäre.
Neuerdings frage ich meine Kunden, ob ich den einen oder anderen Patzer aus ihren Texten veröffentlichen darf. Hier durfte ich! — Zum ersten Zitat: hier ist die Motivation völlig verquer. Entweder schält sich etwas aus dem Dunkel hervor oder nicht. Hier macht der Autor viele Worte um das Ereignis als Abstraktion und verliert dann wenige Worte über das Ereignis als konkrete Sinnlichkeit. Zum zweiten Zitat: hier passiert nichts und der erste Satz ist auch komplett inhaltsleer. Insgesamt also überflüssig!





Gewitter, kurz nach Mitternacht

Meine Güte, es hat hier gerade so gedonnert, dass eine Alarmanlage von einem Auto auf der anderen Straßenseite angesprungen ist.


24.08.2011

Ukraine

Ich arbeite mich gerade in diese vielen Google-Funktionen ein, die in den letzten zwei Jahren erschienen sind. Ebenfalls habe ich schon lange nicht mehr in die Statistiken dort hineingeschaut. Heute schon und stelle erstaunt fest, dass ich in den letzten drei Monaten aus Deutschland und aus der Ukraine die meisten Besucher hatte. Ukraine? - Ja, Ukraine. Warum auch immer.
Und in der letzten Woche hatte ich mehr als dreimal so viel Besucher aus der Ukraine (über 5000) wie aus Deutschland (knapp über 2000).


Schaut man sich die beliebtesten Suchwörter an, so ist Sinnentnehmendes Lesen (hier der Artikel) von Krimi schreiben, bzw. Krimi plotten eindeutig abgelöst worden (folgender Artikel). Auch Charakterisierung (hier zu finden) steht mittlerweile über meinem Artikel zum sinnentnehmenden Lesen.
Und das kann ja nur eins bedeuten: die Ukrainer schreiben demnächst mehr Krimis. Und zwar auf deutsch.



Wolfsberserker

Auf Amazon habe ich noch einen älteren, vor zwei Jahren geschriebenen Kurzroman veröffentlicht, Der Wolfsberserker. Das Experiment Kindle überzeugt mich derzeit aber nicht so richtig. Allerdings sind meine dort bisher veröffentlichten Texte auch nicht unbedingt meine Wunschtexte.

Grammatik und Isolation

Ein Ausschnitt aus meinem Buch zum Kompetenzaufbau:

W
enn Sie sich nicht für das Thema in Bezug auf Ihren Beruf begeistern können, suchen Sie nach anderen Gebieten, in denen Sie dieses Thema nutzen können. Oftmals blicken wir bei einem bestimmten Fachgebiet nicht über den Tellerrand und verpassen so die Gelegenheit, es umfassend zu vernetzen und umfassend produktiv zu machen.

Grammatik zum Beispiel ist ein solches typisches Gebiet. Die Schulgrammatik bringt einem nur die üblichen richtigen Satzbaupläne bei; sie ist, weil sie sich auf den Gegensatz richtig/falsch bezieht, normativ. Die "wirkliche" Grammatik dagegen untersucht die Funktion von Ordnungsstrukturen in der Sprache; sie ist an Problemstellungen orientiert. Mit der Schulgrammatik kann man nicht sonderlich viel anfangen, sobald man dieses Gebiet verlässt. Dagegen befruchtet die philosophische Grammatik sowohl die Theorien sozialer Ordnungen, die Rhetoriken, die Poetik und spielt sogar in solche weit entfernt scheinenden Gebiete wie die Psychoanalyse hinein.
Es ist also wichtig, ein Thema aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten (wie ich oben bereits mehrfach geschrieben habe), nicht nur, um es zu vernetzen und dadurch besser zu lernen, sondern auch, um von einem "Das muss so sein!", also einer Norm, zu einem "Wie funktioniert das im übergeordneten Zusammenhang?", also einer Problemorientierung, zu wechseln.
Ein Fehler beim Lernen, an den sich unsere Gesellschaft allzu sehr gewöhnt hat, ist die pure Zweckmäßigkeit. Wenn man Sachen nur lernt, weil man sie demnächst braucht, isoliert man das Thema zu sehr; es bedeutet nichts über den Gebrauch hinaus. Dann sind aber alle kulturellen Güter, angefangen mit Goethe über Kafka und Nietzsche, Schopenhauer und Sloterdijk, Cézanne und Beuys und so weiter, nur noch reine Zerstreuung, die nichts weiter bedeuten als diese Zerstreuung.
Problemorientierte Denker sind auch deshalb so gute Lerner, weil sie einen Fachbereich nicht isoliert sehen, sondern diese Verbindungslinien mit Lust und Hartnäckigkeit verfolgen.


22.08.2011

Ablagesystem

"... kann aber auch unter F stehen, für Verschiedenes."
Kein Kommentar


Schopenhauer

Neben all den anderen Sachen, an denen ich zur Zeit am arbeiten bin, lese ich Schopenhauer, den ich nach 20 Jahren neu entdeckt habe, "Über die vierfache Wurzel des Satzes vom zureichenden Grunde" (im Band "Kleinere Schriften", Bd. III der Gesamtausgabe). — Diese Schrift kommentiere ich nebenher durch, in Bezug auf die Anschauung (die mich im Moment sehr interessiert), in Bezug auf die Visualisierung innerhalb von Texten.

Nicht doch, Gaddafi!




19.08.2011

Rechtschreibwahn

Man kann nicht behaupten, dass dieser Artikel unter einem Rechtschreibwahn leide. (Besonders gut gefällt mir folgendes: "mißtrauisch; unbegründetes Misstrauen; glaubt, daß andere gegen ihn/sie plotten". Gut ist auch der Mini-Geisteszustand.)


16.08.2011

Pöhmische Dörfer

Nein, nein, nicht falsch geschrieben. Denn nicht von Böhmen abgeleitet, sondern von Pöhm. Pöhm? Ja, Pöhm. Matthias Pöhm, Star unter den Rhetorik-Trainern, wie er gerne eine Aussage vom Capital zitiert. Pöhm hatte ich schon mal hier: Vögel, Trainieren, Schlagfertigkeit.
Pöhm hat mir eigentlich den Rest gegeben, als ich sein Buch "Schlagfertig auf dem Schulhof" gelesen habe. Ein dummes und überflüssiges Buch. Jawohl!
Jetzt macht Pöhm auch noch Spaßpolitik. Mit einer Partei gegen PowerPoint.


14.08.2011

erotisch

Die Erforschung eines Fluches fördert verdeckte Leidenschaften zu Tage und nimmt den Protagonisten die Kontrolle über ihre Körper. In der Einsamkeit des Waldes geben sie sich ihren Trieben hin.
So wird ein erotischer Vampirroman angepriesen. Hört sich allerdings eher an wie bescheuerte Psychoanalyse.



05.08.2011

Stephen King, Psychoanalyse

Jetzt hat mich die Schreiblust wieder. Aus meinem Zettelkasten habe ich Ideen zu Stephen Kings "Es" zusammengestellt, und - weil es so gut passt - gleich noch einen Artikel zu den Abwehrmechanismen in der Psychoanalyse (Artikel ist offline) geschrieben. Dass ich nebenher noch zahlreiche Anmerkungen notiert habe, die ich nicht verwertet habe, versteht sich von selbst (ihr kennt mich).
Rilke! Den hatte ich heute Nachmittag auch noch in der Mangel. Später (ihr kennt auch meine Versprechen)!

so so ...

Eine italiensiche Universität der Kunstgeschichte wird von seltsamen Morden heimgesucht ...
Soviel zu einer korrekten Verbindung von Grammatik und Semantik!

Parodien, Travestien

Ein Nebenaspekt von dem Thema Konflikte: Parodien und Travestien. Darüber habe ich gestern Nachmittag gearbeitet und war mal fleißiger als sonst. Ich habe auf suite101 seit fast einem Monat wieder einen Artikel veröffentlicht: Travestie und Parodie - zwei Genres der Intertextualität. Außerdem habe ich gestern auch noch meinen ersten Artikel auf pageballs, zum selben Thema, aber mit einem etwas anderen Schwerpunkt geschrieben (Parodie und Travestie als Schreibtechniken).
Mit beiden Artikeln bin ich nicht wirklich glücklich. Dies liegt aber auch daran, dass die Trennung zwischen Nachahmung und Veränderung/Transformation eine solch fließende ist. Deleuze schreibt dazu:
Die Verkleidungen und Varianten, die Masken oder Travestien werden nicht "darüber" gestülpt, sondern sind im Gegenteil die inneren genetischen Elemente der Wiederholung selbst, ihre integrierenden und konstitutiven Bestandteile.
Deleuze, Gilles: Differenz und Wiederholung. München 1997, Seite 34



04.08.2011

Parteienkonflikt, Urteilskonflikt

Asmuth unterscheidet zwischen Parteienkonflikt und Urteilskonflikt.
Beim Parteienkonflikt stehen zwei oder mehrere Menschen gegeneinander, während der Urteilskonflikt zwei oder mehrere Alternativen voraussetzt, zwischen denen sich die Figur entscheiden muss.
Eine besondere Form des Konfliktes entsteht dann, wenn der Parteienkonflikt und der Urteilskonflikt in einen Widerspruch zueinander geraten, d.h., wenn soziale Normen der Zugehörigkeit mit persönlichen Bedürfnisbefriedigungen in Konflikt geraten. Typisches Beispiel ist "Romeo und Julia". Hier überschreitet die Liebe (Bedürfnis) die Feindschaft zwischen den beiden Häusern (die soziale Norm). - Ein anderes Beispiel ist der Verräter, der Informationen an die gegnerische Partei weitergibt, sei es aus einem moralischen Konflikt heraus, sei es aus finanziellen Motiven (sowohl Moral als auch Finanzen gehören, laut Maslow, zu den Bedürfnissen). (zu Asmuth, Bernhard: Einführung in die Dramenanalyse, Seite 141ff.)

Bestenlisten ...

... sind doof. Ob ein Buch gut oder schlecht ist, hängt (auch) davon ab, mit welchem Ziel man es liest und mit welchen Methoden man dieses Ziel realisiert. Will man die stilistisch durchdachte Ausgestaltung einer philosophischen Idee überdenken, sind Krimis nicht geeignet. Will man Krimis schreiben lernen, sind schlechte Krimis gut, da sie eine deutliche Kritik ermöglichen.


03.08.2011

Maslowsche Bedürfnispyramide in Bezug auf das Handeln

Entlang von Konflikten habe ich heute noch einmal die Bedürfnispyramide von Maslow durchgearbeitet. Mich interessiert (dabei) die Transformation von Konflikten, entweder, wie man sie verschärft, oder wie man sie aufweicht.
Hier erstmal meine grundlegenden Änderungen bei Maslow:
Die physiologischen Bedürfnisse beziehen sich direkt auf die körperliche Voraussetzung des Handelns.
Auf der zweiten Stufe geht es nicht direkt um die Sicherheit, sondern um die Verlässlichkeit des eigenen Handelns, die mit der Verlässlichkeit der Umwelt (also Ressourcen, soziale Regeln, Familie, Gesundheit, Besitz, usw.) korrespondiert.
Liebe und Zugehörigkeit beziehen sich auch auf die Verlässlichkeit im Dialog: sei dies auf der verbalen oder der nonverbalen Ebene; letzten Endes beziehen sich diese Aspekte nicht auf die Verlässlichkeit im Dialog, sondern auch auf die eigene Biografie (des Handelns), also auf die Kontinuität der Persönlichkeit, die durch den Dialog gewährleistet wird.
Achtung (also die vierte Stufe) kann als eine Schlussfolgerung aus der kontinuierlichen Persönlichkeit gesehen werden: auf dieser Stufe begreift sich der Mensch als eine Persönlichkeit mit Geschichte inmitten von anderen Persönlichkeiten mit Geschichte.
Als letzte Stufe bezieht sich die Selbstverwirklichung auf kreative Aspekte, also auf das Neuschaffen von Tatsachen, Ereignissen oder Produkten, die auf allgemeine soziale Probleme antworten. Dieses Handeln kann man in einem gewissen Sinne als experimentell bezeichnen: die soziale Situation wird als schwierig empfunden, ohne dass jemand beschuldigt wird; mit der Schöpfung neuer Tatsachen wird versucht, diese Schwierigkeit zu überwinden.
Soviel zu meinen ersten Versuchen einer Neudefinition.
Der Schriftsteller scheint mir eine Art Anti-Therapeut zu sein: wo der eine die aus der fehlenden Bedürfnisbefriedigung entstehenden Konflikte zu vermindern sucht, steigert der andere diese, um Spannung und Dramatik zu erreichen.

01.08.2011

Der Drachen - mein erstes Kindle E-Book

Ich hatte in den letzten Wochen wirklich wenig Zeit zum Schreiben. Jetzt habe ich mir aber doch den Spaß (oder Ernst?) erlaubt und meine Kurzgeschichte "Der Drachen" auf Amazon/Kindle veröffentlicht.
An dieser Geschichte hängt nicht unbedingt mein Herzblut. Ich finde sie gut, aber generell bin ich kein Autor von Horrorromanen/-geschichten. Zur Zeit arbeite ich eigentlich an ganz anderen Themen herum: Konfliktanalyse, Modellieren, Jacob von Uexküll, den Begriff der ästhetischen Schicht bei Bachtin. Nebenbei: ich habe mir die Gesammelten Werke von Stefan George gekauft, dabei wollte ich eigentlich nur die Gedichte von Rilke für Thao kaufen, nachdem ich am Samstag noch unentschieden war, was ich ihr schenken sollte (Samstag hatte Thao Geburtstag).