Die Ferien reißen ein Loch in meine Besucherstatistik. Aber das nur nebenbei.
Heute lese ich im Spiegel, dass eine Gewöhnung an faschistische und nationalsozialistische Symptome eintritt. Durch Einschüchterung, aber auch durch Wegsehen oder Nicht-Wahrnehmen-wollen findet diese Gewöhnung statt. Mich schaudert dabei.
Und ich habe durchaus keinen Grund, stolz zu sein, auch wenn ich hier den Zeigefinger hebe. Während eines Arbeitsverhältnisses, das schon länger zurückliegt, habe ich auch solche Gedanken geduldet. Dafür schäme ich mich. Es gibt dafür keine Entschuldigung.
Betrachtet man sich die faschistischen Gedanken, die in manchen Blogs veröffentlicht werden, wünscht man sich mehr Gegenöffentlichkeit. Mehr andere Blogs, die sich dem demokratischen Gedanken verpflichtet fühlen. Zum Glück kenne ich einige. Was ich dagegen nicht verstehen kann, sind all die Menschen, die in diesen Blogs so eifrig diskutieren und den Blogbetreibern nur noch mehr Möglichkeiten bieten, sich darzustellen. Sollte man doch lieber selbst einen Blog schreiben und das Wesen der Demokratie beleuchten.
Was mir auch Sorgen bereitet, das ist die Faulheit vieler so genannter demokratischer Institutionen, sich dieser Öffentlichkeit zu präsentieren.
Dabei ist nur eine Sorge, dass das Verhältnis von Theorie und Praxis nicht geklärt wird. Ich hatte vor einigen Wochen die Benutzung abstrakter Begriffe in den Parteiprogrammen der NPD und der Linken beleuchtet.
Mir wurde noch gesagt, ich sei zu theoretisch und ich habe keinen wissenschaftlichen Unterbau. Und das gleichzeitig. Wie man diesen widersprüchlichen Vorwurf zusammen bringen könne, ist bis heute ungeklärt. Tatsache ist, dass es keine Theorie gibt und auch keine Praxis. Das sind Überbleibsel aus einer Zeit, da die Vernunft hoch im Kurs stand. Heute kann sie nicht mehr leuchten. Wir sind weit entfernt von einem Zeitalter der Unvernunft. Zum Glück. Aber es gibt bisher noch wenig Alternativ-Vorschläge zur Vernunft.
Nehmen wir als Beispiel den Vorwurf: "Das ist Theorie. Hier geht es um die Praxis." - Ein schlagfertiges Argument dazu ist: "Ach, Sie denken also nicht, während Sie handeln."
Tatsache ist auch, dass es Begriffe gibt. Begriffe sind eine Sache der Theorie. Aber sie müssen hergestellt und angewendet werden. Und das ist eine Sache der Praxis. In den Begriffen - als Beispiel - vermengen sich also Denken und Handeln, Theorie und Praxis. Und wo dies besonders prekär und zerbrechlich ist, eben bei politischen Begriffen, muss man besonders darauf bedacht sein, den Unterbau aufzufüllen. - Das ist natürlich mit Arbeit verbunden.
Wenn also Begriffe der Demokratie nicht gut genug bekannt sind, und sie sind es nicht, wie ich mir in einer kleinen Stichprobe erlaubt habe festzustellen, wenn also diese Begriffe nicht bekannt sind, gibt es auch keine geordnetere, tiefergehende demokratische Praxis. Die kleine Stichprobe entstand durch sechs Gespräche, die ich in den letzten zwei Tagen geführt habe und in denen ich nach bestimmten Begriffen gefragt habe und wie die Gesprächspartner sie definieren. Das Ergebnis ist tatsächlich erschütternd. Zwar gibt es einen guten Willen zur Demokratie, aber ein nur wenig begriffliches Denken dazu.
Es bleibt Aufgabe der politischen Bildung, diese abstrakten Begriffe zu vermitteln und sie in der Art und Weise zu vermitteln, dass demokratisches Handeln möglich, wenn es geht sogar selbstverständlich wird. Es bleibt die Aufgabe jedes einzelnen Bürgers, sich dort mit Hintergrundwissen zu versorgen, mit Theoriewissen, wo die Schule, der Leitartikel und das Feuilleton dies nicht (mehr) tun.
Heute lese ich im Spiegel, dass eine Gewöhnung an faschistische und nationalsozialistische Symptome eintritt. Durch Einschüchterung, aber auch durch Wegsehen oder Nicht-Wahrnehmen-wollen findet diese Gewöhnung statt. Mich schaudert dabei.
Und ich habe durchaus keinen Grund, stolz zu sein, auch wenn ich hier den Zeigefinger hebe. Während eines Arbeitsverhältnisses, das schon länger zurückliegt, habe ich auch solche Gedanken geduldet. Dafür schäme ich mich. Es gibt dafür keine Entschuldigung.
Betrachtet man sich die faschistischen Gedanken, die in manchen Blogs veröffentlicht werden, wünscht man sich mehr Gegenöffentlichkeit. Mehr andere Blogs, die sich dem demokratischen Gedanken verpflichtet fühlen. Zum Glück kenne ich einige. Was ich dagegen nicht verstehen kann, sind all die Menschen, die in diesen Blogs so eifrig diskutieren und den Blogbetreibern nur noch mehr Möglichkeiten bieten, sich darzustellen. Sollte man doch lieber selbst einen Blog schreiben und das Wesen der Demokratie beleuchten.
Was mir auch Sorgen bereitet, das ist die Faulheit vieler so genannter demokratischer Institutionen, sich dieser Öffentlichkeit zu präsentieren.
Dabei ist nur eine Sorge, dass das Verhältnis von Theorie und Praxis nicht geklärt wird. Ich hatte vor einigen Wochen die Benutzung abstrakter Begriffe in den Parteiprogrammen der NPD und der Linken beleuchtet.
Mir wurde noch gesagt, ich sei zu theoretisch und ich habe keinen wissenschaftlichen Unterbau. Und das gleichzeitig. Wie man diesen widersprüchlichen Vorwurf zusammen bringen könne, ist bis heute ungeklärt. Tatsache ist, dass es keine Theorie gibt und auch keine Praxis. Das sind Überbleibsel aus einer Zeit, da die Vernunft hoch im Kurs stand. Heute kann sie nicht mehr leuchten. Wir sind weit entfernt von einem Zeitalter der Unvernunft. Zum Glück. Aber es gibt bisher noch wenig Alternativ-Vorschläge zur Vernunft.
Nehmen wir als Beispiel den Vorwurf: "Das ist Theorie. Hier geht es um die Praxis." - Ein schlagfertiges Argument dazu ist: "Ach, Sie denken also nicht, während Sie handeln."
Tatsache ist auch, dass es Begriffe gibt. Begriffe sind eine Sache der Theorie. Aber sie müssen hergestellt und angewendet werden. Und das ist eine Sache der Praxis. In den Begriffen - als Beispiel - vermengen sich also Denken und Handeln, Theorie und Praxis. Und wo dies besonders prekär und zerbrechlich ist, eben bei politischen Begriffen, muss man besonders darauf bedacht sein, den Unterbau aufzufüllen. - Das ist natürlich mit Arbeit verbunden.
Wenn also Begriffe der Demokratie nicht gut genug bekannt sind, und sie sind es nicht, wie ich mir in einer kleinen Stichprobe erlaubt habe festzustellen, wenn also diese Begriffe nicht bekannt sind, gibt es auch keine geordnetere, tiefergehende demokratische Praxis. Die kleine Stichprobe entstand durch sechs Gespräche, die ich in den letzten zwei Tagen geführt habe und in denen ich nach bestimmten Begriffen gefragt habe und wie die Gesprächspartner sie definieren. Das Ergebnis ist tatsächlich erschütternd. Zwar gibt es einen guten Willen zur Demokratie, aber ein nur wenig begriffliches Denken dazu.
Es bleibt Aufgabe der politischen Bildung, diese abstrakten Begriffe zu vermitteln und sie in der Art und Weise zu vermitteln, dass demokratisches Handeln möglich, wenn es geht sogar selbstverständlich wird. Es bleibt die Aufgabe jedes einzelnen Bürgers, sich dort mit Hintergrundwissen zu versorgen, mit Theoriewissen, wo die Schule, der Leitartikel und das Feuilleton dies nicht (mehr) tun.
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