Genitale Berührung und Massage regt das sexuelle Feuer an. (aus einer Facebook-Werbung)
Unglaublich!!!
Genitale Berührung und Massage regt das sexuelle Feuer an. (aus einer Facebook-Werbung)
Die deutsch-französische Freundschaft ist das kostbarste Juwel im europäischen Schatz (zitiert nach: Ein Vollzeit-Chef für die Euro Gruppe?)
Die 70er Jahre erreichen ihren Höhepunkt in England.
Auch für mich ist eine Welt zusammengestürzt. Bis jetzt war Heino für mich eine Geistesgröße.
das ist nun allerdings eine sehr lustige Idee: dass die sprachliche Ausgestaltung zur Überzeugung der Zuhörer beitragen, weil diese verderbt seien
tatsächlich hat Aristoteles insofern recht, als die heutigen Zuschauer und Zuhörer, die heutigen Leser, sich sehr stark an der Oberfläche aufhalten und wenig Kompetenz für die Argumentation und die Inhalte besitzen: die Zergliederung eines Themas nach sachlichen Aspekten wird kaum noch gepflegt und beachtet
(zu Göttert, Seite 91)
Schauen Sie sich zum Beispiel Angela Merkel an. Sie kann eigentlich gar nicht richtig reden oder gar so etwas wie Gefühle vermitteln. Sie ist auch nicht in der Lage, ihre Stimme einzusetzen. Rhetorisch mangelhaft, würde man sagen. Aber so merkwürdig es klingen mag: Diese Anti-Rhetorik gibt ihr die Möglichkeit, die Menschen zu erreichen.
Wie das? Weil man sich in dieser Unfähigkeit zu kommunizieren spiegelt. Nach dem Motto: Die kann’s nicht, ich auch nicht. Und deshalb wähle ich sie.
Um hier beim Mann Bindungswünsche zu wecken müssen zu dem “Superscharfen” [gewisser Frauen] noch andere Eigenschaften kommen.
Das sind welche die nicht so offensichtlich, nicht so kurzfristig wie das exhibitionistisch von der Frau herausgestellte “Superscharfe” sind und eine längere Zeit der Begutachtung brauchen.
Konsalik kenne ich nicht, mit ihm ging’s mir wie mit Simmel: war in meiner Jugend absolutes Tabu. Zu seicht, hieß es. Bis ich mal das verordnete Vorurteil überwand und selbst nachschaute bzw. nachlas. Und siehe da: Simmel gefiel mir. Ich fand die zwei, drei Romane, die ich im Anschluss las, spannend und alles andere als seicht.
Genau umgedreht ist mir dasselbe mit Goethe passiert. Goethe sollte immer so toll und gleich Deutschlands größter Schriftsteller sein. Und obwohl ich in meiner Jugend schon so ziemlich alles gelesen habe, was ich unter die Finger bekommen habe, habe ich mich an Goethe nicht herangetraut. Weil er eben, im Gegensatz zu Konsalik, nicht seicht, sondern anspruchsvoll sei. Im Germanistik-Studium kommt man allerdings um Goethe nicht herum. Also habe ich dann schließlich doch Goethe gelesen. Heute besitze ich die Hamburger Ausgabe. Sehr viel habe ich noch nicht mit ihm gearbeitet (es gab sozusagen andere Literatur, die mich abgelenkt hat), auch bewundere ich ihn nicht; aber ich schätze ihn.
Konsalik kann durchaus als ein reiner Unterhaltungsschriftsteller gelesen werden. Das war ja wohl auch seine Absicht. Trotzdem: literaturwissenschaftlich ist er interessant und bietet eine ganze Menge an Themen an; gerade auch, weil er "nicht so gut" schreibt, unbedacht manchmal und linkisch, bietet er eine Fundgrube an rhetorischen und narrativen Figuren. Seine Romane unterhalten mich nicht, aber sie fordern meine analytischen Fähigkeiten heraus.
Deshalb zögere ich auch, all diese Kindle-Autoren als "schlecht" abzuwerten: Häufig entsteht, gleichsam am Rande ihres Textes, etwas Neues, ein Stück unreflektierte Kreativität. Und an dieser Stelle müsste man diesen Autoren vorwerfen, dass sie zu wenig für sich schreiben, zu wenig, um etwas äußerst Spannendes zu erfahren: dass man sich beim Schreiben verändern kann. Nicht immer zum Guten, wie man am Alterswerk von Konsalik liest (oder auch von Wolfgang Hohlbein).
Dieser Band ist als allgemeine Einführung in die Romananalyse gedacht. Eines seiner Hauptziele ist, dem Leser einsichtig zu machen, dass die analytische Zergliederung eines Romans kein Selbstzweck ist, sondern das Verständnis des Textes ganz entscheidend vertiefen und unser Lektüreerlebnis erheblich intensivieren kann.Bode, Christoph: Der Roman. Tübingen 2011, Seite XI.
Es dauerte nur wenige Sekunden, da stürmte ein kahlköpfiger Rettungsarzt mit einem Ohrring in das Zimmer und kniete neben ihr nieder. Offenbar waren die Einsatzkräfte bereits mit einem Unfallwagen angerückt. Auch kein gutes Zeichen.Fitzek, Sebastian: Der Seelenbrecher. München 2008, Seite 3.
Als das ›Falcon‹ im Jahre 1973 eröffnet wurde, dachte Elmer Curtie, dass seine Kundschaft hauptsächlich aus Leuten bestehen würde, die mit dem Bus unterwegs waren - der Busbahnhof war gleich nebenan und wurde von drei verschiedenen Gesellschaften angesteuert: Trailways, Greyhound und Aroostook County. Er hatte allerdings nicht bedacht, dass ein hoher Prozentsatz der Busreisenden aus Frauen oder Familien mit kleinen Kindern bestand. Von den anderen führten viele ihre Flaschen in braunen Tüten mit sich und stiegen überhaupt nie aus dem Bus aus. Und jene, die ausstiegen - meistens Soldaten oder Seeleute -, wollten auch nur auf die schnelle ein oder zwei Bier trinken - zu mehr war bei einem Zwischenaufenthalt von zehn Minuten auch gar keine Zeit.King, Stephen: Es. München 1990, Seite 33 f.
Die flächige Tagesdecke auf dem altersschwachen Doppelbett war ähnlich verdreckt und mit ebenso vielen Brandlöchern übersät wie die grün-bräunliche Auslegeware. (Seite 2)
Die Rhetorik von Aristoteles ist vor allem eine Rhetorik des Beweises, der Beweisführung, des approximativen Syllogismus (Enthymem); sie ist eine absichtlich vergröberte, dem Niveau des Publikums angepasste Logik, das heißt eine Logik des gesunden Menschenverstandes, der gängigen Meinung.Barthes, Roland: Die alte Rhetorik. in: Das semiologische Abenteuer, Frankfurt am Main 1988, Seite 15-101, hier: Seite 26.
Das Enthymem hat nacheinander zwei Bedeutungen erhalten (die einander nicht widersprechen). 1. Für die Aristoteliker ist es ein Syllogismus, der auf Wahrscheinlichkeiten oder Zeichen beruht, und nicht auf Wahrem oder Unmittelbarem (wie dies beim wissenschaftlichen Syllogismus der Fall ist); das Enthymem ist ein rhetorischer Syllogismus, der einzig und allein auf der Ebene des Publikums entwickelt wird (wie man sagt: sich auf das geistige Niveau von jemandem einstellen) und vom Glaubhaften ausgeht, das heißt von dem, was das Publikum denkt; es handelt sich um eine Deduktion mit einem konkreten, auf eine Darbietung (eine Art annehmbares Schauspiel) ausgerichteten Wert im Gegensatz zur abstrakten, rein für analytische Zwecke angestellten Deduktion; es ist eine öffentliche Beweisführung, derer sich ungebildete Menschen leicht bedienen können.ebenda: Seite 60
Du hast gewartet, bis sie die Geduld des Barkeepers erschöpft hat. Während sie ihn noch angeschrien hat, mal fürchterlich fluchend, mal weinerlich flehend, bist du unbemerkt hinausgeschlichen.Beckett, Simon: Leichenblässe, Reinbek bei Hamburg 2009, Seite 120
Die literarisch-lebensweltliche Basis all dieser protestantischen Erbauungsliteratur ist aber das Tagebuch, in dem jeder einzelne, als Individuum, vor sich und Gott Rechenschaft ablegt über die geistige Bedeutung dessen, was ihm Tag für Tag widerfahren ist. Die Kunst- und Fiktionsfeindlichkeit des Puritanismus hat also ihr Gegenstück in einem ausgeprägtem Deutungs- und Interpretationshang, einem Drang zum Zeichen-Lesen sondergleichen, der im Extremfall kein Detail des Lebens unübersetzt lassen kann: Alles ist (potentiell) Signifikant, alles ist Zeichen, alles ist nicht nur es selbst, sondern bedeutet zugleich auch etwas anderes. (Bode, Christoph: Der Roman, Tübingen 2011, Seite 49)
Protestanten sind paradoxerweise in all ihrer Literaturfeindlichkeit die besten literarischen Leser, die man sich vorstellen kann: Sie springen auf Doppelkodierung an, ja, sie tragen diese Herangehensweise an die Texte heran, weil ihnen das das Normale und einzig Sinnvolle scheint. Sie bringen schon mit, was essentiell für literarische Lektüre ist: ein extrem ausgeprägtes Zeichen-Bewusstsein. (ebenda, Seite 50)
Das war eine Recherche - Zusammentragung von Literatur, aber es wurde nichts zu wirklichen Tipps verarbeitet. Der Autor wollte sich offensichtlich noch viel Geheimtipps fúr andere Publikationen aufsparen.
Gut. Hat mehr als drei Sterne, aber ich belasse es auf 3 Sterne Passende Inhalte, gesucht, vielversprechend, vielaussagend. Kleine Geschichte über die Idee.
"Eine kleine Stadt mit krummen Straßen und schiefen Häusern, über der ein schauriges schwarzes Schloss auf einem dunklen Felsen thronte." (Seite 9)
"Eine Stadt, in der man nicht lebte, sondern vegetierte. In der nicht geatmet wurde, sondern geröchelt. In der niemand lachte, sondern jeder jammerte." (Seite 9)
Der Opa behauptet, er kennt Rosalindes Gedanken im Kopf trotzdem. "Wenn du denkst und dabei Nase bohrst", sagt er, "dann hast du Ein-mal-eins-Gedanken im Kopf!"
"Wenn du denkst und dabei deine Zungenspitze aus dem Mund schaut, hast du Kleinschreib-Großschreib-stumme-H-Gedanken im Kopf", sagt er.
"Und wenn du denkst und dabei die Augen zukneifst und ganz dünne Lippen bekommst, dann hast du Wut-auf-jemanden-Gedanken im Kopf", sagt er.
"Und wenn du beim Denken runde Glitzeraugen und feuchte Lippen bekommst, dann hast du Schlagoberstorte- möchte-ich-Gedanken im Kopf", sagt er.
Der Opa sagt, er hat Rosalinde jahrelang genau beobachtet, er weiß Bescheid. Er kennt sich in Rosalindes Kopf so gut aus wie in seinem eigenen.
Nöstlinger, Christine: Rosalinde hat Gedanken im Kopf. Hamburg 1981, Seite 5-6.
In der es die seltensten Bakterien und kuriosesten Krankheiten gab: Hirnhusten und Lebermigräne, Magenmumps und Darmschnupfen, Ohrenbrausen und Nierenverzagen. Eine Zwergengrippe, die nur Personen unter einem Meter Körpergröße befiel. Geisterstundenkopfweh, das Schlag Mitternacht begann und Punkt ein Uhr verschwand, jeweils am ersten Donnerstag jedes Monats. Phantomzahnschmerzen, die ausschließlich Leute bekamen, die schon Gebisse trugen. (Seite 9)
"Dein Body ist nicht in Bikini Shape", meldete sich der Modelscout zu Wort. Im Klartext: "Mach mehr Sport oder iss weniger."
Der amerikanische Psychiater Leon Eisenberg gilt als der Erfinder des psychiatrischen Krankheitsbilds Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätssyndrom, kurz ADHS – im Volksmund auch Zappelphilipp-Syndrom genannt. Mit diesem Etikett werden Kinder und Jugendliche pathologisiert, die in der Schule durch unruhiges, impulsives Verhalten auffallen. In der Regel wird dann von Psychiatern das Stimulanz Methylphenidat (Handelsname Ritalin) verschrieben, welches von Spöttern auch als “Koks mit Kinderfreigabe” bezeichnet wird. Kritiker unterstellen schon seit langer Zeit, ADHS wäre eine erfundene Krankheit.
Kurz vor seinem Tod gestand Eisenberg dem Medizinjournalisten Jörg Blech, daß ADHS ein Paradebeispiel für eine fabrizierte Erkrankung sei, wie die FAZ berichtet. Ferner stellt die FAZ fest, dass psychische Krankheiten keine Krankheiten, sondern ein Deutungsmuster seien: Als psychisch krank würde definiert, was gegen bestimmte Regeln verstoße und von Normen abweiche. Diese Normen wären nicht ein für alle Mal festgelegt, sie könnten sich verändern.
Damit ist nun die konservative FAZ zu einer Meinung gelangt, die der libertäre Psychiater und Psychiatriekritiker Thomas Szaz schon lange war. Szasz meint, es gäbe psychische Krankheiten garnicht im eigentlichen Sinne, sondern nur als Metapher für unerwünschtes Verhalten.
"Das Auto bewegt sich Richtung Norden."
"Der Flüchtling bewegt sich Richtung Norden."
"Das Auto bewegt sich Richtung Norden."
"Das Auto kommt aus Frankfurt."
"Das Auto befand sich eine Zeit lang im Besitz von George Clooney."
"Das Auto stieg in die warme Londoner Frühlingsluft."
Die Königin wurde geköpft. Der König weinte.
Es regnet. Die Erde wird nass.