24.05.2013

Christoph Bode: Der Roman — erste Sätze

Bode schreibt äußerst vergnüglich. Ich hätte mir etwas mehr Schematismus gewünscht. Zumindest aber macht er mit seiner Darstellung keinen Bückling vor den großen Namen, sondern erläutert Techniken. Wer sich nicht einfach für Literatur interessiert, sondern dieses Buch zum eigenständigen Schreiben nutzen möchte, wird die Aufgaben vermissen. Der Vorteil dieses Buches für Schriftsteller ist indirekt. Bode schreibt zum Nutzen seines Buches, erster und zweiter Satz:
Dieser Band ist als allgemeine Einführung in die Romananalyse gedacht. Eines seiner Hauptziele ist, dem Leser einsichtig zu machen, dass die analytische Zergliederung eines Romans kein Selbstzweck ist, sondern das Verständnis des Textes ganz entscheidend vertiefen und unser Lektüreerlebnis erheblich intensivieren kann.
Bode, Christoph: Der Roman. Tübingen 2011, Seite XI.
Das Wort "intensivieren" geht in die gleiche Richtung wie die Erlebnisfähigkeit des Lesers. Analyse ist kein Selbstzweck. Sie klärt, was man macht, während man liest. Dass auch Bode trotz seiner sehr angenehmen Darstellung schnell sehr komplex wird, zeigt doch nur, wie komplex das Lesen ist.

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