Manchmal laufen Computer nicht zu schlecht. Manchmal laufen sie einfach zu gut. Bzw. die Software darauf ist einfach zu gut abgestimmt. So in meinem Fall.
Seit ich das neue Dragon NaturallySpeaking 13 erworben habe, seit ich das neue Windows 8 begreife, seit ich meine vielen kleinen Baustellen des Kommentierens auf OneNote geordnet habe und auch noch die neueste Version von Filecenter besitze, ist das Arbeiten (bzw. das Herumstöbern in Texten) ein Kinderspiel.
Seit ich das neue Dragon NaturallySpeaking 13 erworben habe, seit ich das neue Windows 8 begreife, seit ich meine vielen kleinen Baustellen des Kommentierens auf OneNote geordnet habe und auch noch die neueste Version von Filecenter besitze, ist das Arbeiten (bzw. das Herumstöbern in Texten) ein Kinderspiel.
Kommentare zu Kommentaren zu Kommentaren
Ich hatte es bereits geschrieben: ich lese gerade wieder Die Wurzeln der Referenz von William von Orman Quine. Ältere Kommentare dazu befinden sich bereits in meinem Zettelkasten, mit Stichwörtern versehen und in entsprechend vielfältig verlinkt. Wenn ich ein Werk ein zweites Mal durchkommentiere, dann setze ich unseren Zettel als Nachfolger für die bereits beschriebenen, wodurch sich neben der Verlinkung über Stichwörter und der Abfolge der Zettel durch Nummerierung eine dritte Ordnung ergibt. Um diese dritte Ordnung zu sehen, gibt es ein praktisches Fenster im Zettelkasten. Darin sind die Nachfolgezetteln in Form von kleinen Strukturbäumen dargestellt und lassen sich leicht heraussuchen.
Wuchern
Wuchern war eines der Lieblingswörter meiner Professorin für Literaturwissenschaft, neben dem Wort Mäandern (manchmal versuchte sie auch ein Tafelbild zu zeichnen, blieb dann aber meistens dabei stehen, mit der Kreide energisch auf die Tafel zu pochen, was lediglich einen Punkt ergab).
Nun, jedenfalls wuchert gerade mein Zettelkasten. Und natürlich entdecke ich dabei alle meine früheren Kommentare, sodass ich nicht nur einige Passagen aus dem Quine erneut kommentieren, sondern auch meine eigenen Kommentare, diese wiederum und dann noch einmal. Tatsächlich befinde ich mich in der fünften Reihe, wenn ich die letzten Kommentare betrachte.
Ich schreibe ja gar nichts (Lob des Zettelkastens)
So gesehen ist das Volumen meiner Veröffentlichungen geradezu mager. Es strebt mehr oder weniger den Nichts zu.
Gelegentlich lasse ich mir einen Teil meines Zettelkastens in eine Datei transformieren. Der erste Zettel einer solchen Datei ist immer der erste Zettel, den ich am Anfang des Jahres in den Zettelkasten eingefügt habe. So kann ich sehen, wie viele Wörter seit Jahresbeginn in meinem Zettelkasten geflossen sind. Obwohl ich seit Anfang Juni kaum mit ihm gearbeitet habe, waren es doch über 1 Millionen Wörter. Und gerade im Moment, da ich wieder ein wenig Zeit habe, ist es großartig, durch ihn ein sowohl geordnetes wie mehrfach vernetztes Chaos vorliegen zu haben.
Gelegentlich lasse ich mir einen Teil meines Zettelkastens in eine Datei transformieren. Der erste Zettel einer solchen Datei ist immer der erste Zettel, den ich am Anfang des Jahres in den Zettelkasten eingefügt habe. So kann ich sehen, wie viele Wörter seit Jahresbeginn in meinem Zettelkasten geflossen sind. Obwohl ich seit Anfang Juni kaum mit ihm gearbeitet habe, waren es doch über 1 Millionen Wörter. Und gerade im Moment, da ich wieder ein wenig Zeit habe, ist es großartig, durch ihn ein sowohl geordnetes wie mehrfach vernetztes Chaos vorliegen zu haben.
Nicht-aufhören-können (Fluch des Zettelkastens)
Es geht nicht. Bei all den Ideen, die der Zettelkasten an mich heranträgt, bei all den Verweisen, die auf neue Fragen hinweisen, ist es fast unmöglich, nicht weiterzuschreiben. Und gerade im Moment kommentiere ich weniger, als dass ich Argumentationsfolgen nachgehe. So sind mir heute, fast nebenbei, mehrere Texte entstanden, die 4-5 Seiten Umfang haben.
Empfehlungen für Akademiker und andere Schreibende
Es nervt mich ja manchmal, wenn ich sehe, wie träge die etablierten Akademiker ihre Texte veröffentlichen. Hätte ich ein solches Arbeitspensum, wäre ich längst verhungert. Sehe ich mir dann manchmal die Inhalte genauer an, dann werde ich erst recht ärgerlich. Da ist manchmal überhaupt keine Bewegung mehr drin. Im Gegenteil: schlecht geschrieben und kaum durchdacht.
Ich kann also nur empfehlen, die modernen Medien stärker zu nutzen, für alle, die schreiben. Die wenigsten Akademiker führen Blogs. Wer auf einen guten Fundus an Literatur zurückgreifen kann, dem dürfte es eigentlich nicht schwer fallen, auf diesen eine gute Mischung aus Vermittlung von Fachwissen und Alltagsbeobachtungen hinzubekommen. Schließlich sind Akademiker auch dazu dar, ihr komplexes Wissen der Bevölkerung zur Verfügung zu stellen. Dafür werden sie bezahlt. Ihr Auftrag lautet nicht nur Bildung und Forschung, sondern im weiteren Sinne auch Aufklärung. Die wenigsten sind dazu bereit. Vielen scheint dieser Gedanke sogar völlig fremd zu sein.
Wenn sich schon der klassische Buchhandel kaum mit den neuen Medien anfreunden kann, so gilt dies noch mehr für die akademische Welt. Mehr und mehr findet man mittlerweile gut recherchierte Artikel von Laien und themenspezifische Blogs. Es könnte sein, dass sich die Zukunft der Bildung außerhalb von den Unis bewegen wird.
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