Schlechte Charaktereigenschaften bringen Menschen in die Chefetage. Das haben Forscher der University of Nebraska herausgefunden. "Wir haben uns die dunkle Seite des Charakters angeschaut und wie sie die Leistung und Entwicklung von Führungspersönlichkeiten beeinflusst", berichtet Studienautor Peter Harms. Das Ergebnis: Menschen, die zum Überdramatisieren und zu Narzissmus neigen, die häufig andere kritisieren und die extrem auf die Einhaltung von Regeln achten, steigen eher in Führungspositionen auf als solche, die diese negativen Charaktereigenschaften nicht haben. Die Wissenschaftler hatten 900 Soldaten der US-Offiziersschmiede West Point über Jahre untersucht. "Zusammengenommen spielten die negativen Eigenschaften eine wichtige Rolle dabei zu bestimmen, welche Kadetten Führungsqualitäten entwickelten", sagt Harms. Waren die negativen Eigenschaften allerdings zu stark ausgeprägt, behinderten sie den Aufstieg. Übergroße Skepsis erschwerte in jedem Fall den Weg nach oben. Das Fazit der Forscher: In Maßen ist ein schlechter Charakter gut für die Karriere.Eigentlich ziemlich erschreckend.
Aber ich kann es nachvollziehen. Ich bin zum Beispiel kein Mensch, der überdramatisiert. Gerade in Bezug auf mich neige ich eher zur Untertreibung und zu Rücksicht und Höflichkeit. Gedankt wird einem das selten. Und wenn ich einen Kunden anpflaume (zum Beispiel, weil er seine Übungen nicht macht und über das, was er schreibt, nicht nachdenken möchte), habe ich doch relativ häufig einen guten Erfolg damit. Nicht, dass ich das gerne tun würde. Aber es wirkt.
Warum ich mich gerade damit beschäftige? Immer noch wegen der Hyperbel. Mittlerweile aber auch: Humor. Ich systematisiere gerade alle meine Anmerkungen im Zettelkasten zum Thema Humor und Witz. Systematisieren heißt in diesem Falle nicht: ordnen; sondern aufdecken, wo und wie die rhetorische Figur der Hyperbel gebraucht wird. Ansonsten springe ich (wie es mir mein Zettelkasten vorgibt) von Camilleri (Commissario Montalbano) über Wilhelm Busch über Liechtenstein und Heine, Bastian Sick, Eoin Colfer (Artemis Fowl). Selbst Schopenhauer! Doch wer Schopenhauer gelesen hat, wird das nicht so ungewöhnlich finden. Er ist ein brillanter Spötter!
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