19.04.2014

Schäuble und sein "Hitler"-Vergleich

Na, das ist jetzt wohl mal eine Aufregung. Schäuble fühlt sich bei der Annektion der Krim an die Annektion Sudetendeutschlands durch das nationalsozialistische Regime erinnert. Und sofort plärren einige, das sei ein unerhörter Hitler-Vergleich. Ist es nur leider nicht. Die Argumente, mit denen damals das Gebiet der Sudetendeutschen an das großdeutsche Reich angeschlossen wurde, sind tatsächlich dieselben. Schäuble hat nicht nur verglichen, sondern sogar mit einer positiven Bestätigung verglichen. Und drückt damit leider aus, wovor viele Menschen, auch ich, Angst haben: dass dieser Anschluss nur ein erster Schritt sein könnte.
Ich mag Schäuble nicht wirklich. Als Innenminister war er mir manchmal ein Gräuel. Aber erstens ist ein Vergleich auch deshalb erlaubt, weil er die Grundlage einer wissenschaftlichen, zumindest rationalen Auseinandersetzung ermöglicht, und zweitens ist der Vergleich, wie Schäuble ihn gezogen hat, deutlich undramatisch. Warum also die ganze Aufregung?
Ein Hitler-Vergleich jedenfalls war es nicht. Die Gleichsetzung von Putin mit Hitler ist eine Dazuerfindung bestimmter Massenmedien.

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