Dies ist mal eine Warnung vor einem schlechten Film. Habe gestern abend bei einem Freund "Wanted" gesehen, mit Morgan Freeman und Angela Jolie. Der Freund meinte: so gut wie Matrix.
OK. Die Optik war nett - aber der Rest des Filmes?
Das fängt schon damit an, dass der Film sich nicht entscheiden kann zwischen beständiger Action und dem ironischen Unterton, den er gerade zu Beginn verbreitet. Der ironische Unterton ist allerdings schon so ausgelegt, dass die Ironie durch eine Art "Unterschichtzugehörigkeit" geprägt ist, wobei der Protagonist Wes (James McAvoy) als Account Manager eindeutig ein Mittelschichtler ist, der mit Unterschichtsattributen garniert wird: Tablettenabhängigkeit, nervende Chefin, untreue Freundin, Wohnung neben der Hochbahn. Mehr als diese Art der Ironie schafft der Film nicht. Und die unironische Folie dieser Ironie ist der Mittelschichtler.
Dann gibt es einen zweiten, sehr störenden Aspekt. Der junge Wes zieht alle Motivation daraus, seinen Vater zu rächen. Als sich dann herausstellt, dass sein Vater nicht sein Vater ist, sondern der Killer, der seinen vermeintlichen Vater umgebracht hat, sein wirklicher Vater ist, als dann auch noch klar wird, dass nicht der Killer (also der echte Vater von Wes) die Regeln gebrochen hat, sondern die eigentlich Guten, in diesem Moment gerät Wes nicht ein bisschen ins Schwanken, sondern zieht sein Ding wie bisher durch, nur mit anderen Zielen.
Fazit: ein ironisch herabgesetzter Mittelschichtler auf der Suche nach seinem Vater findet sich selbst, d.h. den Killer in sich.
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