27.11.2008

Handwerker-Ernst

Da ich zur Zeit 1. an einem Artikel über Artemis Fowl bin, 2. zu Werten, Regeln und Grenzen in Gruppen sammle, durchforste ich auch wieder meinen Zettelkasten.
Dabei bin ich auf ein Nietzsche-Zitat gestoßen, das mir sehr gelegen kommt. Die Arbeit zu Artemis Fowl wird sich zwischen zwei Polen aufspannen: einmal der kurzen Schreibweise, wie Barthes sie verwendet (obwohl ich mich hier nicht mit ihm vergleichen möchte), zum anderen dem Einüben von Erzählelementen, die Christof amerikanische Schreibdidaktik nennt. Nietzsche nun schrieb in seinem Buch Menschliches, Allzumenschliches I folgendes:
§ 153 Der Ernst des Handwerks. - Redet nur nicht von Begabung, angeborenen Talenten! Es sind große Männer aller Art zu nennen, welche wenig begabt waren. Aber sie bekamen Größe, wurden "Genie's" (wie man sagt), durch Eigenschaften, von deren Mangel Niemand gern redet, der sich ihrer bewusst ist: sie hatten Alle jenen tüchtigen Handwerker-Ernst, welcher erst lernt, die Teile vollkommen zu bilden, bis er es wagt, ein großes Ganzes zu machen; sie gaben sich Zeit dazu, weil sie mehr Lust am Gutmachen des Kleinen, Nebensächlichen hatten, als an dem Effekte eines blendenden Ganzen.

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