30.04.2013

Beautiful Creatures - Eine unsterbliche Liebe; Motive

Heute erzählte mir eine Kundin von dem Film „Eine unsterbliche Liebe“. Sie findet ihn sehr einfallsreich. Es ist ein Film mit Hexen. Die Kundin selbst ist 13, etwas zu früh, um einen Vertrag abzuschließen.

Sofern ich das verstanden habe, handelt der Film „Eine unsterbliche Liebe“ von einem Jungen aus einer Kleinstadt, in die ein Mädchen zieht, deren Familie ein düsteres Geheimnis hat. Das Mädchen ist eine Hexe. An ihrem 16. Lebensjahr wird sich entscheiden, ob sie auf die böse oder die gute Seite überwechselt und davor hat sie Angst.

Zur Motivanalyse und den Übungsmöglichkeiten damit hatte ich mich bereits geäußert. Schaut bitte dort nach. Ich mag es nicht wiederholen.

Die entgegengesetzten Figuren

Im Prinzip ist die Figurenkonstellation völlig klischeehaft. Wir haben dasselbe in manchen normalen Liebesromanen: er ist Schäfer (eventuell natürlich noch einer, der zugleich Werwolf ist), sie ist Künstlerin. Er ruht in sich selbst, sie hat ihr Ziel noch nicht gefunden.
So ist es auch in diesem Film: Kleinstadtjunge, umherirrendes Mädchen.

Das heimliche Band

Trotzdem kommen diese Personen oft nicht einfach so daher. Sie treffen sich nicht nur, sondern irgendetwas verbindet sie. Eventuell sind es einfach nur die plötzlichen Gefühle, die auftauchen. In „unsterbliche Liebe“ ist es ein Traum, den der Junge seit Monaten hat, in dem das Mädchen eine wichtige Figur ist.
Dieses Band könnte auch zum Beispiel folgendes sein: eine Frau findet einen alten, von einem unbekannten Verfasser geschriebenen Roman und findet ihn gut. Sie tippt ihn ab und schickt ihn an zahlreiche Verlage. Ein renommierter Verlag ist sehr begeistert und möchte ihn veröffentlichen. Jetzt bekommt die Frau doch Gewissensbisse. Sie sucht den Autor, findet ihn schließlich nach zahlreichen Umwegen und verhilft ihm zu seiner rechtmäßigen Anerkennung. Dass die Beiden sich dabei lieben lernen, versteht sich von selbst.

Außenseiter, Außenseiterin

Von dem Motiv des heimlichen Bandes gibt es eine typische Variation: Außenseiter trifft auf Außenseiterin. Ich weiß nicht, ob das für diesen Film eine Rolle spielt. In den Büchern von Roberts findet sich das Motiv relativ häufig: die engagierte Tierschützerin, die sich mit der ganzen Landbevölkerung angelegt hat, trifft auf den arroganten, erfolgreichen Romanschriftsteller, der sich hier niedergelassen hat und dem die Landbevölkerung zu primitiv ist.

Dualität und Ultimatum

Die junge Frau (im Film) steht vor einer wichtigen Entscheidung (die sie nicht selbst treffen kann). Sie weiß sogar das Datum. Sie weiß, dass sie bis zu diesem Zeitpunkt vielleicht noch irgendetwas tun könnte, um zu verhindern, dass sie eine böse Hexe wird. Ein solches Datum nenne ich Ultimatum. Für den Spannungsaufbau ist es extrem wichtig. Wie oft haben Sie schon den Satz gehört: beschaffen Sie das Geld innerhalb von 24 Stunden oder ihre Tochter wird sterben?
Eng verbunden mit einem solchen Ultimatum ist die Dualität, bzw. zwei einander entgegengesetzte Lösungen, die eine katastrophal und die andere akzeptierbar. Soll der Mann das Geld beschaffen (und kann er es) oder soll er seine Tochter sterben lassen?
In unseren Film dagegen ist die Frage: kann ich noch etwas tun oder muss ich einfach die Entscheidung akzeptieren?
Dualität, aber auch kleine Gruppen, schränken die Auswahl ein. Ein Klassiker ist Nebel des Grauens: es muss sechs Opfer geben, fünf davon sind bereits geschehen. Am Ende des Films kriecht der Nebel auf zwei dieser Opfer zu. Wer wird überleben? Hier genauere Erläuterungen.

Der „Spitzel“

Dies ist eine gewisse Sonderform der Überwachung. In diesem Film gibt es wohl eine Haushaltshilfe in dem Haus des Jungen, die ihre Informationen zumindest teilweise an den Onkel des Mädchens weitergibt. Da davon aber niemand etwas weiß, ist sie eine Art "Spion". Sie ist zugleich Hellseherin, gehört also der Seite der magischen Figuren an.

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