28.08.2014

Dragon NaturallySpeaking 13

Seit drei Tagen habe ich die neue Version von Dragon NaturallySpeaking, die Version 13, auf meinem Computer. Es wird Zeit für einen ersten Bericht.

Die Spracherkennung

Gehen wir gleich auf die Hauptfunktion, die Spracherkennung ein. Diese hatte sich von der Version 11 auf die Version 12 kolossal verbessert. Man hätte sich eine Steigerung kaum vorstellen können. Tatsächlich hat aber Nuance mit ihrer neuesten Version einige lästige Unsicherheiten beseitigt, die manchmal viel Zeit gefressen haben (relativ gesehen natürlich, denn es war immer noch schneller einzudiktieren als einzutippen). Doch auch in der Version 12 war die Unterscheidung zwischen einer Dativ- und Akkusativendung schwierig. Ebenso wurden gleiche Buchstaben über eine Wortlücke hinweg gelegentlich falsch interpretiert, zum Beispiel ›als sich‹ als ›als ich‹ interpretiert. Und schließlich gab es die üblichen Verwechslungen von langen und kurzen Vokalen, besonders in den einsilbigen Wörter, also zum Beispiel ›in‹/›ihn‹.
All diese Unsicherheiten der Version 12 sind weitestgehend behoben. Tatsächlich konnte ich am Montag, nachdem ich das Programm installiert habe, sofort mit dem Diktieren beginnen. Und sogar komplexere Wörter wurden gut erkannt. Besonders erfreulich ist das für die Zeitersparnis. In jedes Wort, das man korrigieren musste, hat doch Zeit verbraucht. Und da diese kleinen, leicht zu verwechselnden Wörter besonders häufig vorkommen, war das gelegentlich lästig.

Die Geschwindigkeit

Unglaublich, möchte man sagen. Auf meinem wesentlich leistungsfähigeren Computer, der im Frühling kaputtgegangen ist, habe ich das nicht so gemerkt. Für die Übergangszeit habe ich mir jetzt einen recht billigen und langsamen Computer gekauft. Und dort hat die Version 12 öfter viel Zeit gebraucht, manchmal bis zu 1 Sekunde, um etwa 20-30 gesprochene Wörter in ein Textverarbeitungsprogramm zu übertragen.
Solche Wartezeiten sind wohl vorbei. Tatsächlich überträgt das Programm die Wörter so rasch, dass ich meistens das Wort in dem Moment stehen habe, indem ich fertig gesprochen habe. Man kann also in Echtzeit diktieren.

Das Wörtertraining

Auch hier hat sich wohl einiges getan. Anscheinend erkennt Dragon NaturallySpeaking anhand bestimmter Silbenformen die Herkunftssprache. Das Wort ›écriture‹, das ich probehalber ohne entsprechendes Training in das Vokabular aufgenommen habe, wurde prompt erkannt. In der alten Version hatte ich dasselbe probiert und dort wurde mir ›Egri Tür‹ ausgegeben. Das Programm konnte also das Wortbild nicht mit dem Lautbild verknüpfen. Ich weiß nicht, inwiefern die Fähigkeiten der neuen Version reichen. Aber das hat mich ganz angenehm überrascht.

Die Zusammenarbeit mit anderen Programmen

Noch eine Sache, die unglaublich ist. Bisher hatte ich für meinen Blog meine Texte immer auf OneNote vorgeschrieben, da Dragon NaturallySpeaking mit dem Editor von Blogger nicht zurecht gekommen ist. Das hat sich komplett verändert. Auch andere Programme, wie der Zettelkasten von Niklas Luhmann/Daniel Lüdecke, OneNote selbst oder das beliebte Schreibprogramm für Autorinnen, Papyrus, sind jetzt wesentlich rascher und fehlerfreier. Das ist super angenehm!

Die Optik

Mit Sicherheit nicht das wichtigste an einem Programm, das im Hintergrund funktionieren soll. Und trotzdem! Bis zur Version 12 hatte man ein hübsches Fensterchen, das entweder frei beweglich als typischer Windows-Kasten oder als Leiste am Rande des Monitors zu finden war. Die neue Version besitzt auch diese Optik. Doch hier findet man, wenn man das Programm installiert, zunächst die neue Optik, und die ist ganz anders. Ich habe jetzt oben am Bildschirm einen winzigen Kasten, in dem im Prinzip nur ein Mikrofon zu sehen ist, wahlweise vor einem grünen, blauen oder roten Hintergrund, je nachdem, ob man das Mikrofon angeschaltet hat, ob es schläft, oder ob man es ganz ausgestellt hat. Fährt man mit der Maus über diesen kleinen Kasten, erweitert sich dieser zu einem optisch hübschen Menü.
Von den Bedienelemente allerdings ist das Programm weitestgehend gleich. Man findet also alle üblichen Funktionen wie gehabt, nur mit einem anderen Design.

Das Lerncenter

Das ist der letzte Pluspunkt der neuen Version. Das bisherige Lerncenter hat sich etwas behäbig an die jeweilige Anwendung angepasst, auf die man gerade durch die Spracherkennung zugegriffen hat. Das neue Lerncenter passt sich rascher und präziser an und kann gerade dadurch Anfängern eine große Hilfe sein. Wenn man bereits eine längere Zeit mit Dragon NaturallySpeaking gearbeitet hat, findet man noch die eine oder andere Neuerung, braucht es allerdings insgesamt nicht.

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