17.07.2013

Nachrichten aus der Zwischenwelt

Übrigens geht es mir nicht so gut und dann eben doch wieder. Mir geht es nicht so gut, weil ich wenig geschlafen habe. Doch geschlafen habe ich deshalb wenig, weil ich gestern Leibhaftig von Christa Wolf begonnen habe durchzukommentieren. Und das hat mich um meinen Schlaf gebracht. Nebenbei (und dazu gleich mehr): ein wundervolles Buch. Mich hat also das Literatur-Fieber gepackt, ein Zustand, den ich sehr genieße. Für frische Bekannte übrigens ein nicht leicht zu ertragender Zustand, da ich ständig neue Ideen produziere, ständig irgendetwas auf irgendwelche Zettel aus meiner Tasche kritzele, und eigentlich gar nicht erklären kann, warum mir gerade gewisse Bilder, Begriffe oder Zitate einfallen. Aber sie sind da. Und dann wehre ich mich nicht.

Gerade komme ich von der Bibliothek. Ich habe Bücher weggebracht, die ich vorletzte Woche gebraucht habe. Das war zu einer Arbeit über die Legasthenie; ich lese doch sehr gerne, wenn es denn überhaupt geht, etwas Fachliteratur parallel. Viele gute Bücher dazu besitze ich noch aus meinem Studium und die neueren Werke haben mir kaum geholfen.

Auf dem Rückweg war ich in meiner Buchhandlung. Eigentlich wollte ich mir nur die Tagebücher von Max Frisch holen, dann habe ich jedoch den dicken Sammelband mit sämtlichen Romanen, Tagebücher und Erzählungen gekauft. Der ist insgesamt billiger, als wenn ich mir noch die fehlende Werke in Einzelausgaben zugelegt hätte.
Hintergrund ist, dass sowohl Kassandra als auch Leibhaftig enge Bezüge zu dem Homo Faber herstellen. Zumindest bei Kassandra zitiert das Ende das Ende bei Max Frisch. Dazu aber später mehr.

Mühsam: die alte Version von meinem Spracherkennungsprogramm. Sehr langsam, zum Glück aber gut trainiert. Viele Wörter, die ungewöhnlich sind, erkennt es sofort. So weit bin ich mit meiner neuen Version noch nicht. Nicht, nachdem es mir einmal so abgestürzt ist, dass meine Sprachdatei nicht mehr gelesen werden konnte. Danach hatte ich eine ganze Zeit lang keine Lust, von vorne anzufangen und dann bin ich ja auch relativ rasch krank geworden.
Leibhaftig, die Erzählung von Wolf, hat mich auch deshalb so berührt, weil die Ich-Erzählerin in einer ähnlichen Lage ist, wie ich es war. Sie hat mir ein ganzes Stück weit die Worte und Bilder gegeben, die ich bis heute nicht selbst gefunden habe.

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