09.10.2007

Teufel im Hirn, oder: Lieblingsblondine

"Diejenigen, die schon immer den Verdacht hatten, der Teufel suche sich bevorzugt schwache Frauenleiber und -hirne aus, um in diese hinein zu fahren, dürften sich dieser Tage bestätigt fühlen. ... Aber vielleicht steckt hinter dieser ganzen bizarren Geschichte ja auch etwas völlig anderes: Der Wunsch der gestressten Fernsehfrau, endlich Zeit zu haben, um zu Hause in Ruhe Apfelkuchen zu backen." Thea Dorn zu Eva Herman

2 Kommentare :

Anonym hat gesagt…

"Endlich Zeit für Apfelkuchen" lautete doch die Headline des Spiegel-Artikels, der nicht zu wenig gehässig über den Abschied Frau Hermans vom NDR nach ihrer Nazi-Entgleisung berichtete. ;)

Frederik Weitz hat gesagt…

Ja.
Mittlerweile beschleicht mich aber beim Durchsehen das ungute Gefühl, dass die Gegenseite zwar moralische Keulen schwingt, aber nicht unbedingt kenntnisreicher argumentiert. Es ist leider immer noch so: wer die richtigen Worte sprechen kann, wird moralisch qualifiziert, egal, ob dahinter auch ein begrifflich tiefes Denken steht. Sein wir also nicht allzuhart mit Eva Herman - letzten Endes zeigt sie nicht nur das Problem, dass selbst scheinbar langjährig erfahrene Journalisten recht undifferenzierten Mist denken können, sondern dass bestimmte Vergleiche nicht sachlich überboten, sondern moralisch unterlaufen werden. Wobei ich nie auf die Idee käme, die nazistische Mutterideologie und die Reichsautobahnen als Vergleichs-Maßstab einer demokratischen Zensur zu nehmen. Das ist nun ein allzu hysterischer Vergleich, dem man nichts Intelligentes hinzufügen kann, als die Ablehnung des Vergleichs.
Frederik