09.08.2009

Erzählen: Referenz / Inklusion / Gewalt

Erzählen als soziales Phänomen ist eine faszinierende Sache. Durch das schöne Buch, das Christian Klein und Matías Martínez herausgegeben haben (Wirklichkeitserzählungen), bin ich wieder intensiver mit diesem Phänomen zu Gange.
Es gibt mittlerweile zahlreiche Werke zum Erzählen. Mal werden diese eher von der psychologischen Seite dominiert, mal von der soziologischen. Und natürlich spielt in der einen oder anderen Weise die Linguistik und die Literaturwissenschaft eine Rolle.

Definition: Narrateme
Es gibt recht viele Definitionen der Erzählung. Ich werde hier die einfachste übernehmen. Eine Erzählung besteht aus der nachvollziehbaren Verknüpfung mindestens zweier Handlungen oder Ereignisse.
Darunter lassen sich dann genau solche Beispiele finden wie:

Es fing an zu regnen. Da wurde die Erde nass.
oder:
Sie wurde so sauer, dass sie den Teller auf den Boden schmiss.
Nun sind das kaum Erzählungen im eigentlichen Sinne. Einem Vorschlag von Roland Barthes folgend (Das Neutrum, S. 64) nenne ich deshalb diese minimalen Einheiten Narrateme. Ihnen kann jegliche Dramatik fehlen, die Erzählungen doch eigentlich ausmachen. Zudem, darauf hatte ich ja öfter hingewiesen, spielt für Narrateme die Metonymie eine wichtige Rolle.

Referenz I
Jede Erzählung verweist auf bestimmte Sachverhalte. Ein Satz wie Petra betrat zum ersten Mal den kleinen Laden. verweist auf eine Person, die den Namen Petra trägt und den Konventionen gemäß weiblich ist; weiters wird ein Laden referenziert, und eine Handlung Petras, nämlich dass sie den Laden betritt. Dieser Satz kann nun in einem Roman vorkommen, wobei Petra eine Vampirin ist und die ganze Geschichte in einem völlig fremden Fantasieland spielt. Oder der Satz steht in einem Erlebnisbericht, bezieht sich auf einen realen Laden und eine reale Hauptfigur. In beiden Fällen aber wird referenziert.
Die Referenz gilt als ein problematischer Begriff. So hat die Zeichentheorie – die Semiologie – die Frage nach der Referenz weggestrichen. Das ist in diesem Falle insofern sinnvoll, als die Semiologie eben Zeichen untersucht und nicht die Welt. Problematisch wird diese Eingrenzung dann, wenn man die Zeichen in der Welt untersucht. Und es bleibt unbestritten, dass Zeichen eben kein außerweltlicher Sachverhalt sind. Ich stöbere sie auf, sobald ich etwas wahrnehme. Jurij Lotman sprach deshalb auch von der Semiosphäre und behauptete, alles käme als Zeichen zu uns.
Die Semiologie hat diese Reduktion aus einem methodischen Grund vorgenommen. Normalerweise streitet man sich gerne darum, ob etwas sich so oder anders verhalten hat. Lagen damals die Brötchen schon auf dem Tisch oder musste Klaus sie erst kaufen gehen? Jedenfalls wird hier ein strittiger Sachverhalt erörtert. Die Semiologie grenzt nun diese Wahrheitsfrage aus und mithin auch die Referenz auf die Welt und schaut sich an, wie die Zeichen benutzt werden. Damit ist das Brötchen-Problem zwar nicht gelöst, aber dafür kann der Semiologe Hypothesen entwickeln, wie dieser Streit sprachlich funktioniert.

Referenz II
Andererseits ist natürlich auch die Referenz eine sprachliche Funktion. Ich würde dem Bäcker keine Brötchen abkaufen, wenn diese nicht in der Welt vorhanden wären. Nur weil ich ständig und andauernd auf wirkliche Dinge oder Sachverhalte bezug nehmen kann, lohnt sich das Sprechen.
Eine andere Frage ist, als wie gesichert man die Referenzen gelten lassen kann. Im Falle von Brötchen ist das unstrittig. Es gibt sie und deshalb kann man auf sie verweisen.
Doch wie ist das bei solchen Wörtern wie eifersüchtig oder Liebe? Ob jemand eifersüchtig ist, ist kein Sachverhalt, der wie ein Stein oder ein Vogel unbestritten in der Welt vorfindbar ist. Die Eifersucht muss aus bestimmten Verhaltensweisen erschlossen werden und bildet gleichsam eine Anhäufung bestimmter Handlungen einer Person, etwa, dass sie ständig hinterher telefoniert, genaueste Rechenschaft über die Tätigkeit der beeifersuchteten Person verlangt, sich in Unterstellungen von Lügen und Untreue ergießt, und dergleichen mehr.
Hier stützt sich die Referenz nicht mehr – wie bei Gegenständen – auf die einzelne Wahrnehmung, sondern bündelt sich aus verschiedenen Wahrnehmungen, die im einzelnen durchaus nicht auf eifersüchtigen Verhalten hinweisen. Trotzdem ist es eine Art Selbstgänger, jemanden der Eifersucht zu zeihen, wenn genügend oft bestimmte Handlungen ausgeführt werden. Die Referenz erscheint uns dann unfraglich.
Die kritische Rhetorik hat unter anderem die Aufgabe, das Entstehen solcher Referenzen zu untersuchen. Wenn Rainer Wendt die angezündeten Berliner Polizeiautos in die Polarität ‚zum Allgemeinwohl der Bevölkerung handelnde Polizei’ / ‚aus narzisstischen Gründen handelnde linke Radikale’ packt, dramatisiert er ein Ereignis zu einem semantischen Opposition aus Allgemeinwohl / Narzissmus. Mit Hilfe dieses Ereignisses werden also Referenzen geschaffen, deren Haltbarkeit mehr als nur fragwürdig ist. Ich hatte einige der Strategien neulich spezifischer untersucht.

Referenz III
Dem Leser dieses Beitrags zur Renaissance des linken Terrors mag aufgefallen sein, dass ich die rhetorischen Figuren nur undeutlich voneinander abgegrenzt habe.
Das ist tatsächlich ein Problem, dem man nicht einfach nachkommen kann.
Christian Klein spricht in der Einleitung zum Band Wirklichkeitserzählungen von verschiedenen Funktionssystemen, die durch Erzählungen angesprochen werden. Genauer müsste man sagen, dass nicht nur die großen Funktionssysteme angesprochen werden, sondern jede Erzählung auf eine Vielzahl von Systemen verweist.
Rainer Wendt bezieht sich in dem Interview auf Spiegel-online nicht nur auf das politische System, sondern auch auf Organisationen wie die Polizei, die Polizeigewerkschaft oder die Berliner Regierung. Die Berliner Regierung wiederum ist scharf von dem politischen System zu trennen. Das politische System ist ein funktional operierendes System, während die Berliner Regierung als Organisation zwar eng mit diesem verkoppelt ist und das politische System mitträgt, aber nicht mit diesem zusammenfällt.
Hier müssen wir allerdings eine scharfe Unterscheidung setzen.
Die erste Form der Referenz verweist in irgendeiner Form auf einen Weltgehalt. Eifersucht und Brötchen. Diese zweite Form der Referenz nun bezieht sich auf die Relevanz von Handlungen und Ereignissen für Systeme im Luhmannschen Sinne. Wenn zum Beispiel Polizeiautos angezündet werden, wird damit eine ‚Betroffenheit’ erzeugt. Die Massenmedien fühlen sich bemüßigt, darüber zu schreiben; die Polizei (als Organisation) untersucht den Sachverhalt; die Berliner Regierung nimmt dazu ebenso Stellung wie die Opposition, mithin also sowohl politische Organisationen als auch das politische System als solches. Selbst das wissenschaftliche System involviert sich, zum Beispiel dadurch, dass es versucht, Wahrheiten über die Rhetorik von Rainer Wendt zu platzieren (mit mehr oder weniger großem Erfolg).
Wie auch immer dies im Einzelfall aussieht: Ereignisse haben eine gewisse Erfolgschance, weitere Ereignisse anzuplausibilisieren, wenn diese viele Systeme ansprechen. Für die Rhetorik ergibt sich hier die Unschärfe, wenn man nicht nach bestimmten Systemreferenzen trennt (was zu beweisen wäre! jedenfalls liest sich das in meiner Untersuchung zum Rainer Wendt-Interview mit).

Verankerung
Als Verankerung hatte ich weiter oben die Referenz auf fraglos Gegebenes in Erzählungen bezeichnet.

Die Sterne traten immer zahlreicher hervor. Lewin lupfte die Kappe, um sich die Stirn von der frischen Winterluft anwehen zu lassen, und sah staunend und andächtig in den funkelnden Himmel hinauf. Es war ihm, als fielen alle dunklen Geschicke, das Erbteil seines Hauses, von ihm ab und als zöge es lichter und heller von oben her in seine Seele. Er atmete auf. Zwei, drei Schlitten flogen vorüber, grüßten und sangen, sichtlich Gäste, die im Nebendorf die Bescherung nicht versäumen wollten; dann, ehe fünf Minuten um waren, glitt das Gefährt unserer zwei Freunde unter den Giebelvorbau des Bohlsdorfer Kruges.
Fontane, Theodor: Vor dem Sturm
Zweifellos gibt es Sterne und den Himmel, Kappen und Schlitten, Winterluft und anderes mehr. Der eigentliche Witz der Passage, der Stimmungswechsel, wird hier sowohl in der Realität verankert als auch – auf dezente Weise - symbolisch überhöht (die Sterne traten immer zahlreicher hervor, funkelnder Himmel, vorüberfliegende Schlitten).
Überspitzt lässt sich zu dieser Passage sagen, dass sie sowohl auf das psychische System (Lewin), als auch die Familie, das interaktionelle System (grüßten und sangen) und das Religionssystem (im weitesten Sinne, als hier – durch den Weihnachtsabend und die symbolische Überhöhung der Passage – auf die Unterscheidung transzendental/nicht-transzendental angespielt wird).
Diese Interpretation ist allerdings mehr als gewagt.
In der Systemtheorie geht man zwar davon aus, dass Systeme in sich geschlossen operieren, aber strukturell gekoppelt sind. So bestimmt das Rechtssystem, wie ein neuer Kanzler gewählt wird. Das politische System kann hier nicht einfach aus sich heraus operieren, sondern hat seine Vorgaben durch die Wahlverordnungen. Ebenso nutzt das politische System die Massenmedien, um eine Wahl zu gewinnen und kann hier natürlich nicht den Massenmedien aufoktroyieren, was sie zu schreiben haben. Nicht immer stellen sich zwar die Massenmedien gegen solche Anmutungen quer, aber es ist ihnen nicht verboten.
In welcher Form nun Erzählungen zu solchen strukturellen Kopplungen zwischen Funktionssystemen stehen, wäre genauer zu untersuchen. Jedenfalls kann man sagen, dass Erzählungen sich auf solche Verbindungen stützen, ob sie nun tatsächlich existieren oder nur vermutet werden. Techno-Thriller wie Jurassic Parc referieren auf aktuelle Entwicklungen in der Wissenschaft und postulieren mögliche Folgen. Jurassic Parc bricht allerdings diese mögliche Entwicklung gleichzeitig auf die Ebene der Interaktion herunter: in den vielen Szenen reden und handeln die Menschen miteinander (oder auch mal gegeneinander).
Jedenfalls bieten Erzählungen – sofern sie ‚lebendig’ geschrieben sind – eine weitgehende Einbindung der Interaktion. Selbst Robinson Crusoe hatte erst seine Ziegen und dann auch noch Freitag. Selbst der Protagonist von I Legend hat einen Hund an seiner Seite und Wild, das er jagt, und Wall•E ist zwar der letzte Roboter auf der Erde, aber ihn begleitet doch eine recht vorwitzige Kakerlake, bis dann eben EVE auftaucht.
Neben der fraglosen Verankerung in der Welt (die erste Form der Referenz) stützen sich Erzählungen also immer in irgendeiner Weise auf psychische Systeme und Interaktionssysteme. Mindestens. Häufig kommen familiäre Systeme dazu.

Die Ebenen der Erzählung
Barthes unterscheidet drei Ebenen der Erzählung.
Die erste ist das schlichte Aufeinanderfolgen von Wörtern und Sätzen. Diese unterste Ebene verweist auf das Medium der Sprache. Vor allen anderen Referenzen gibt es so eine weitere Möglichkeit der Referenz, der des Mediums. Diese Referenz entsteht gleichsam durch ihren Gebrauch und ihre Aktualisierung. Indem ich spreche oder schreibe, verweise ich auf die Sprache als (unbestimmtes) Ganzes.
Die zweite Ebene ist die narrative Ebene. Hier treten Personen auf, entwickeln sich Handlungsabfolgen, entsteht beim Erzählen ein Ausschnitt aus einer größeren Welt. Plötzlich haben wir es mit Hobbits zu tun, mit verborgenen Zaubererschulen, mit jungen Männern, die sich in Lungensanatorien langweilen oder mit einer dritten Tochter, die ihre Vaterliebe nicht in schönen Worten preisen kann, sondern nur in treuem Handeln.
Die dritte Ebene ist die diskursive Ebene. Diese bezieht sich auf die Kommunikation zwischen Erzählendem und Konsument (ob dieser nun direkt zuhört oder per Audio-Book, oder eben liest).
Wenn Hemingway schreibt:

Es war jetzt Essenszeit, und sie saßen alle unter dem doppelten grünen Sonnendach des Speisezeltes und taten, als sei nichts passiert.
Hemingway, Ernest: Das kurze glückliche Leben des Francis Macomber
dann ist auf der narrativen Ebene umschrieben, dass wer auch immer hier am Essen ist oder auf das Essen wartet, dass es etwa Mittag sein dürfte, und ähnliche Vermutungen, die sich im Folgenden bestätigen oder enttäuschen werden.
Auf der diskursiven Ebene allerdings teilt uns der Autor schlicht dieses mit: es ist etwas passiert und dieses Ereignis scheint in gewisser Weise peinlich zu sein. Was ist passiert? Das heißt, die Erzählung referiert auf die klassische Gattung des Whodunnit?, obwohl es kein Krimi ist. Doch genau das scheint die Absicht des ersten Satzes auf der diskursiven Ebene zu sein. Salopp gesprochen sagt der erste Satz zum Leser: Du hast jetzt mal gefälligst neugierig zu sein.
Wenn Alice Gabathuler ihren Roman Blackout mit folgenden Sätzen beginnt:

Die Welt war noch da. Verschwommen, aber sie war noch da.
Gabathuler, Alice: Blackout
dann wird auf der narrativen Ebene die (zunächst) schlichte Unsinnigkeit behauptet, die Welt sei da. Die Sätze werden sinnvoll, wenn man hier auf den personalen Erzählmodus umstellt. Für wen auch immer hier die Welt noch da ist, es ist ein subjektives Empfinden und eine subjektive Bedrohung, dass die Welt – und wenn auch nur zeitweise – verschwinden könne.
Auf der diskursiven Ebene teilen uns diese Sätze etwas ganz anderes mit, und, nicht ganz zufälligerweise, dasselbe wie bei Hemingway: Es ist etwas passiert, aber es ist nicht klar, was. Und jetzt, lieber Leser, sei mal gefälligst neugierig.

Typologien der Erzählung
Man kann nun, aufgrund dieser Ebenen, unterschiedliche Einteilungen der Erzählungen vornehmen.
Auf der untersten Ebene werden häufig stilistisch-moralische Wertungen begonnen. Bestimmte Werke seien, weil sie diese oder jene Wörter benutzten, einen schlichten oder einen überladenen Stil hätten, usw. eben hohe oder niedere Literatur. Zwar lässt sich diese Einteilung nicht nur durch diese Sprachebene begründen, doch häufig bezieht man sich auch auf sie. Allerdings ist diese Einteilung insofern problematisch, als rhetorische Figuren sich zwar in Worten ausdrücken, aber auch die narrative und die diskursive Ebene mit einbeziehen.
Wenn Fontane schreibt Zwei, drei Schlitten flogen vorüber, dann steht auf der Wortebene das Wort flogen. Um dieses als Metapher identifizieren zu können, zum Beispiel für mühelos und rasch gleiten, muss ich auf der narrativen Ebene ergänzen, dass Schlitten nicht fliegen, sondern gleiten. Dann frage ich mich, was mir der Autor damit sagen will. Ich wechsle also auf die diskursive Ebene. Der erste spontane Einfall, den ich dann auch oben notiert habe, war mühelos und rasch. Jetzt kann ich auf die narrative Ebene zurückkehren. Ich ersetze das absurde Wort fliegen durch den realen Vorgang gleiten und ergänze von der diskursiven Ebene noch mühelos und rasch.
Sie sehen also, dass es nicht so einfach mit diesen drei Ebenen ist, wenn man auf rhetorische Figuren zu sprechen kommt.
Nun, wir sind bei einer Typologie der Erzählungen gewesen. Die reine Sprachebene scheint nicht tauglich zu sein. Besser gestellt sind wir mit der narrativen Ebene. Spielen die Romane in der Zukunft, dann sind es Science-Fiction-Romane. Die Welt, egal, wie sie weiter ausgestaltet ist, ist durch ihre Zukünftigkeit genrebestimmend. Ebenso gilt das für Fantasy. Fantasy, die in erfundenen Ländern wie Mittelerde spielt, nennt sich High-Fantasy. Kommen die phantastischen Wesen in dieser Welt vor, hat sich mittlerweile die Bezeichnung Urban Fantasy eingebürgert. Bleibt der Ort eher unbestimmt, handelt es sich oft um Märchen. Neben der Welt als genrebestimmendes Merkmal findet man häufig auch Vorgänge oder typische Abfolgen zur Typologisierung. Whodunnits beginnen meist mit einem Mord und im weiteren wird dieser aufgeklärt. Thriller beginnen auch häufig mit einem Verbrechen oder der Information, dass ein Verbrechen begangen werden könnte und im Folgenden werden Rettungsversuche, Verfolgungsjagden, Kriegsstrategien, Einbrüche, Entführungen, Erpressungen und anderes mehr geschildert, bis der Widersacher überwunden worden ist. Romane, in denen sich ein Mensch in einen anderen verliebt, und dann das Buch über dieses Hin und Her zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt den Inhalt darstellt, sind Liebesromane, oder, wie man dies heute sagt, romantic novels. Weitere Feinheiten werden bei diesen romantic novels dann durch das Alter der Protagonistin und ihrer Erfahrenheit in Liebesdingen eingeführt. Diese sind dann meist Reihen, wie Teens in Love oder Erste Liebe oder Freche-Frauen-Romane.
Wesentlich weniger üblich ist die Einteilung nach der diskursiven Ebene. Hier muss man einen völligen Schwenk machen, denn die Frage ist hier nicht mehr, was der Inhalt einer Erzählung ist, sondern was seine Botschaft an den Leser ist.
Christian Klein zitiert zum Beispiel folgende Passage aus Wickerts Buch Der Ehrliche ist der Dumme:

In dem nachfolgenden Essay möchte ich mich nicht mit Philosophen und Wissenschaftlern messen. Ich nutze aber einige der Erkenntnisse, um – als Journalist, der täglich mit ›schlechten‹ Nachrichten arbeitet – an konkreten Beispielen praktischen Fragen nachzugehen.
Wickert, zit. nach Klein, Christian: Erzählen im moralisch-ethischen Diskurs, S. 171, in: ders. (Hrsg.): Wirklichkeitserzählungen
Was teilt der Autor (Wickert) dem Leser mit? Hier kann man die zwei Seiten einer Kommunikation – gemäß Luhmann – unterscheiden. Auf der Seite der Information erklärt Wickert die Stellung des Essays: er misst sich nicht mit den großen Denkern, auch wenn er (der Essay) Erkenntnisse von diesen nutzt; Wickert ist Journalist, der mit ›schlechten Nachrichten‹ arbeitet; es geht um eine Praxis anhand konkreter Beispiele. Die Information beinhaltet sozusagen die Weltseite einer Botschaft. Dagegen bezieht sich die Mitteilung auf die Auswahl, die ein System trifft, wenn ‚es etwas kommuniziert’.
Man könnte Wickert als psychisches System nun in etwa folgendes unterstellen: er übt sich in Bescheidenheit gegenüber den großen Denkern, um umso pointierter seine eigenen Erfahrungen ins Licht zu rücken; er bleibt praktisch und konkret, also rücksichtsvoll gegenüber all denjenigen Lesern, die sich ebenfalls in Bescheidenheit üben. Denkerisch bescheiden, trotzdem erfahren, rücksichtsvoll gegen den Leser – so lautet hier meine zugegebenermaßen missliebige Interpretation dieser Passage.
Das allerdings reicht für eine Typologie auf der diskursiven Ebene nicht.
Nun hatte ich oben schon geschrieben, dass Narrateme (ich komme jetzt auf dieses Wort wieder zurück) polyreferentiell sind.
Wickerts kleines Narratem bezieht sich zum Beispiel in doppeltem Sinne auf die Interaktionssysteme. Indem er konkret und praktisch bleiben möchte, wenn er einen sozialen Sachverhalt (die Tugenden) erörtert, schließt er auf konkrete Wahrnehmungen in und von sozialen Situationen und auf personales Handeln. Er streift das Wissenschaftssystem, indem er von Wissenschaftlern spricht. Schließlich berührt er das System der Massenmedien, dessen grundlegende Operationsweise es ist, Sensationen und Skandale zu erzeugen.
Man kann hier – doch die Möglichkeit wäre genauer zu überprüfen – von einer kritischen Ratgeberliteratur sprechen. Ratgeberliteratur soll insgesamt dann die Literatur bezeichnen, die sich als konkret und praktisch darstellt. Kritisch ist diese Literatur dann, wenn sie sich abwägend mit einem Problem auseinandersetzt und bedingte Lösungen vorschlägt. Unkritische Ratgeberliteratur dagegen sind all jene Bücher, die Komplettlösungen im Sinne von ‚jetzt wird sich alles ändern’ versprechen, die stärker Missstände skandalisieren, offenere Feindbilder haben und deren Argumentationsgefüge von vielen Induktionen durchsetzt ist, vor allem solchen, die sich auf (vermeintliche) Autoritäten stützen.
Neben diesen beiden Ratgeberliteraturen gibt es noch den ganzen weiten Bereich der fachlichen Ratgeber, seien dies Bastelanleitungen und Strickmuster, seien dies Computerfachbücher oder Anleitungen zum Schreiben einer Doktorarbeit.
Schreibratgeber nehmen hier übrigens oft eine Zwischenstellung ein. Zum einen geben sie konkrete Regeln und Übungen vor; zum anderen versprechen sie aber auch oft den Erfolg und dass man ein talentierter Schriftsteller werden könne.
Ratgeberliteratur ist also ein Aspekt, den man auf der diskursiven Ebene abgrenzen kann. Sachliteratur, zum Beispiel Einführungen in die Psychologie, Untersuchungen zur historischen Wandlung von Textmustern in Testamenten, biochemische Prozesse von HIV-Viren, bilden eine zweite große Sparte.
Eine dritte Sparte ist die Unterhaltungsliteratur. Diese erzählt zunächst. Man kann zwischen kritischer und unkritischer Unterhaltung unterscheiden, wenn auch schlecht. So wird Herr der Ringe auch als eine Allegorie auf den zweiten Weltkrieg gelesen, selbst wenn Tolkien dies wiederholt bestritten hat. Liest man Herr der Ringe als Allegorie, müsste man es wohl der kritischen Unterhaltung zurechnen. Anderenfalls der unkritischen. Wie gesagt kann man diese Einteilung nur mit einer gewissen blauäugigen Grobheit vornehmen.
Die Einteilung der Literatur kann man nun in einem gewissen Sinne für Narrateme übernehmen. Es gibt Narrateme, die der kritischen oder der unkritischen Ratgeberliteratur entsprechen.

Ich dachte mir, dass du damit in Schwierigkeiten gerätst. Deshalb habe ich Peter vorher angerufen und die Sache schon mal in die richtigen Bahnen gelenkt. Dass solltest du das nächste Mal früher bedenken, dass Claudia auf so etwas ziemlich sauer reagiert
Trotzdem scheint hier das Problem zu sein, dass solche kurzen Passagen, obgleich sie zwei oder mehr Handlungen alltagslogisch miteinander verbinden, nicht denselben Status haben wie umfangreiche Romane. Sehr vielversprechend scheint mir hier, die Narrateme, neben ihrer referentiellen Funktion auf verschiedene Systeme, durch die Sprechakttheorie zu ergänzen, vor allem die Einteilung in die verschiedenen illokutive Akte.

Adressen generieren
Auf der diskursiven Ebene hatte ich zwischen Information und Mitteilung unterschieden. Die Mitteilung ist gleichsam die Selbstdarstellung des Erzählers als Mensch. Diese Selbstdarstellung verschwindet bei der Unterhaltungsliteratur weitestgehend (obwohl es Ausnahmen gibt, zum Beispiel bei Erlebniserzählungen).
Der Erzähler versucht sich in dieser Selbstdarstellung in einer bestimmten Form ansprechbar zu machen. Bei der Durchsicht einiger Ratgeber fiel mir vor allem auf, dass zunächst eine umgekehrte Betroffenheit erzeugt wird: zunächst wird der Leser allgemein angesprochen. Beispielhaft sei hier aus dem Vorwort aus Sich durchsetzen von Susanne Dölz zitiert:

Ob in Teams und Projekten, bei Mitarbeitern und Vorgesetzten, bei Kunden und Geschäftspartner – wer hat nicht das Bedürfnis, souverän zu agieren, angemessene Anerkennung zu bekommen und seine eigenen Interessen zu verwirklichen – kurz, sich durchzusetzen? Aber wie?
Die Frage, die Dölz hier stellt, ist rein rhetorischer Natur. Jeder Mensch hat diese Bedürfnisse, und, was wohl Sinn und Zweck der Frage ist, jeder Mensch hat das Gefühl, diese noch nicht genügend verwirklicht zu haben. Damit ist die Motivation, dieses Buch zu kaufen, angekurbelt. Im weiteren Verlauf des Vorwortes stellt sich Dölz dann indirekt als Fachfrau dar. Indem sie im letzten Absatz aufzählt, in welcher Form der Leser Souveränität „Schritt für Schritt“ lernen wird, teilt sie mit, dass sie den ‚guten Weg’ kennt.
Dabei stellt Dölz nicht ihre eigene Position dar, wie Wickert das getan hat, sondern schildert den Nutzen für den Leser als fragloses Faktum.
Den sozialen Sachverhalt, dass man von einer bestimmten Person bestimmte Handlungen oder Leistungen erwarten kann, bezeichnet man als Adressabilität. Von einer Ratgeberautorin erwartet man, dass sie Rat gibt. Indem sie darstellt, wie sie Rat gibt, welchen Nutzen der Leser aus diesem Rat zieht, erzeugt sie eine Erwartungshaltung. Die nämliche Autorin könnte nun zum Beispiel Eltern haben, die alles mögliche, nur keinen Rat von ihrer Tochter erwarten. Die Eltern erwarten regelmäßige Telefonanrufe, geduldiges Zuhören, wenn körperlicher Verfall geschildert wird und wer im Dorf gestorben ist oder seine Frau betrogen hat. Die Ratgeberautorin ist in der Interaktion mit ihren Eltern nicht als Ratgeber adressierbar.
Adressabilität bedeutet, dass man in bestimmten kommunikativen Zusammenhängen als ansprechbar erscheint. Dies muss nicht passieren. Dreißig Schüler melden sich, aber nur einer kommt dran. Trotzdem haben die Schüler gelernt, sich hier durch Melden als ansprechbar zu markieren. Wenn der Lehrer dann ausgerechnet den Schüler dran nimmt, der sich nicht meldet, dann liegt das daran, dass sich Schüler generell im Unterricht für das Angesprochen-werden zur Verfügung halten müssen.
Das Management von Adressabilität spielt eine wichtige Rolle in der personenorientierten Werbung. Coaches stellen sich als besonders kompetent dar, als Fachfrauen/-männer für dieses und jenes. Sie wollen sich für Kommunikation zur (bezahlten) Verfügung halten.
Adressabilität muss aber nicht nur direkt verlaufen. Wickert hat sein Buch nicht veröffentlicht, um jetzt mit aller Welt immer und andauernd Moralfragen zu thematisieren. Er hat sich hier gleichsam als soziale Adresse zur Verfügung gestellt, wenn das Gespräch auf Tugenden kommt. Ebenso stellen sich Politiker oder Showgrößen als soziale Adressen zur Verfügung, ohne direkt mit allen Interessierten kommunizieren zu wollen. Ein Michael Jackson wird auf sehr vielfältige Weise angesprochen. Mal steht er für die Tragik des Megastars, mal für den völlig verrückten Popheini mit päderastischen Neigungen. Jedenfalls spielt das Image eine entscheidende Rolle. Bei Politikern ist es übrigens auffällig, dass sie zunehmend nicht als politische Adressen fungieren, sondern in die Showgrößen eingereiht werden, sei es, dass man Angela Merkel anlässlich ihres Bayreuth-Besuches einen tiefen Ausschnitt ihres Dekolletés fotografiert und als sexy, gewagt und darf eine Bundeskanzlerin so etwas? kommentiert, sei es, dass von Guttenberg und sein Frau als das neue Glamour Paar gefeiert werden (nicht das, was man von einem Wirtschaftsminister zu Zeiten der Wirtschaftskrise erwartet).
Adressabilität läuft aber meist interaktionsnah ab. Man kann sich durch gute Laune und viele flotte Sprüche als für Parties, Grillfeste und ähnliches adressierbar machen. Man kann sich durch Nachdenklichkeit, abwägende Worte und aktives Zuhören als Freund in schweren Zeiten adressierbar machen. Adressierbarkeit ist, wie gesagt, keine Notwendigkeit, sondern nur mehr oder weniger plausibel.
Adressabilität wird nun vielfach durch Narrateme anplausibilisiert. Zwei Freunde, die sich gegenseitig die Verfehlungen ihrer Ex-Frauen erzählen, adressieren sich als füreinander verständig und im Gleichen erfahren. Man weiß eben, wovon man spricht. Wer immer irgendwelche Witzchen und Drolligkeiten zum Besten gibt, erzeugt gerade dafür dann Erwartungshaltungen. „Lass uns den Niklas auch einladen! Dann wird der Abend bestimmt lustig.“, wenn es um einen Spieleabend mit Freunden geht. – Für die Adorno-Lesegruppe erscheint Niklas dagegen recht ungeeignet.

Inklusion/Exklusion
Mit der Adressabilität werden vor allem auch Inklusionen und Exklusionen geregelt. Inklusionen sind Gruppenzugehörigkeiten.

A: Haben Sie das schon gehört? Der Meier hat wieder das Normpapier A in die Ablage für die Sitzungsprotokolle eingeordnet und dadurch sind wichtige Vorgänge zwei Tage liegen geblieben. Der lernt das nie!
B: Vielleicht sollten wir ihn doch mit Aufgaben in einer anderen Abteilung betrauen, die nicht ganz so verantwortungsvoll sind.

A: Soll ich Jan auch noch einladen?
B: Ach, ich weiß nicht, der und Ursula können sich ja nun gar nicht leiden, und schließlich ist Ursula meine beste Freundin.
A: Also lade ich Jan nicht ein?
B: Besser nicht.

A: Ich fühle mich in der Klasse gar nicht wohl. Die sind alle so arrogant.
B: Dann sollten wir überlegen, ob du nicht in eine andere Klasse wechseln kannst.
Nun ist der Zusammenhang zwischen Adressabilität, Inklusion/Exklusion und Narratemen nicht ganz so einfach. Hier möchte ich folgende Thesen vorschlagen:
  • Narrateme stellen mehr oder weniger deutlich eine bestimmte Adressabilität zur Verfügung.
  • Narrateme plausibilisieren Inklusion/Exklusion an. Dabei muss man, folgt man Luhmann, beachten, dass Inklusions-/Exklusionsmöglichkeiten evolutionär abläuft. Es gibt Variationen, Selektionen und Restabilisierungen, und zwar sowohl auf die inkludierende Gruppe gesehen, als auch auf die Person. Eine Person kann ihre Inklusions-/Exklusionsmöglichkeit variieren, zum Beispiel, indem sie neuerdings immer Sonderaufgaben in der Gruppe übernimmt, kann diese selegieren (dieses ja, anderes nicht mehr) und stabilisieren (einmal Schatzmeister des Karnevalvereins, immer Schatzmeister des Karnevalvereins). Man kann sich in einer Gruppe ganz unmöglich machen und trotzdem inkludiert bleiben (zum Beispiel die schwarzen Schafe der Familie). Wichtig ist hier, dass nicht die Inklusion/Exklusion evolutionär abläuft, sondern die Plausibilität: man tritt weder aus Vereinen nur zur Hälfte aus, noch kann man ein bisschen entlassen werden. Hier heißt es immer: ganz oder gar nicht. Aber es gibt sozusagen ein Ausdehnen und Zusammenschrumpfen der Adressabilität. Das berühmte Ehepaar, das nicht mehr miteinander spricht, hat jegliche Adressabilität füreinander verloren. Die Inklusion als Zweiergruppe geschieht dann auf formalem Wege: man ist von außen, von zum Beispiel der Finanzbehörde, als Ehepaar immer noch ansprechbar.

Gewalt
Adressabilität ist kein einseitiges Verhältnis. Diese kann durch ein starkes Gefälle gekennzeichnet sein. So kann sich Angela Merkel als Bundeskanzlerin an die Nation richten. Im Gegenzug kann ich mich aber weder einfach auch mal an die Nation richten, noch direkt an Frau Merkel.
Trotzdem stellt sich hier ein gewisses komplementäres Verhältnis ein. Die Ansprache von Frau Merkel markiert mich in gewissem Sinne als adressabel und sei es in der minimalsten Regung, dass ich von dieser Frau gar nichts hören möchte. Das formelle Verhältnis zwischen Staatsbürger und Bundeskanzlerin erschafft diese komplementäre und durch ein starkes Gefälle geprägte Verhältnis quasi automatisch.
Was in Staaten eine gewisse Legitimation besitzt, kann sich aber ähnlich auch in Ehen abspielen. Er hört immer zu, sie ist am Reden und Reden – über die Arbeit, über die Probleme, wie schwer sie es doch hat und wie gut sie trotzdem alles auf die Reihe kriegt -, aber wenn er was erzählen will, schreit sie, er solle sie mit seinen Problemen nicht belästigen. Hier wird die Adressabilität extrem asymmetrisch. Psychologisch geredet scheint die Frau einen hohen Bedarf zu haben, sich über Narrateme eine Identität zuzulegen, während sie gleichzeitig den Identitätsbedarf des Ehemanns nicht wahrzunehmen scheint.
Ohne hier eine eindeutige Grenze markieren zu wollen, scheint es überstabile Adressabilitäten zu geben. Adressabilitäten wandeln sich. Man entwickelt neue Interessen, Freundschaften kühlen ab, andere blühen auf. Das Kind, das einen bislang abgöttisch verehrt hat, fängt an, kritische Fragen zu stellen. Man ist nicht mehr der Übervater, sondern der Probierstein ungekonnter Konfliktfähigkeit. Nun gibt es aber eben Adressabilitäten, die sich, aus welchen Gründen auch immer, nicht mehr wandeln können. Sie sind eben überstabil. Der Meier macht immer den selben Fehler, weil der sich für gar nichts interessiert, die Tina versucht Jan andauernd zu betrügen, wenn Jan ihr nicht ständig hinterher spioniert, usw.
Solche überstabilen Adressabilitäten gehen bis hin zu generalisierten Adressabilitäten, die nicht nur einen Menschen gleichsam für die Kommunikation fixieren, sondern viele Menschen. Hier ist meine Vermutung, dass diese Überstabilität gleichsam gewalttätiges Handeln ausschwitzt. Der Amokläufer von Winnenden scheint das ja in seinen youtube-Videos ähnlich dargestellt zu haben. Nicht nur eine Person, sondern viele Personen waren für diesen unglücklichen Jugendlichen auf überstabile Art erreichbar.
Man kann vermuten, dass bei vielen Gewalttaten die Adressierbarkeit anderen Menschen ins Monotone kollabiert. Hier wäre zu untersuchen, inwieweit die Narrateme von Gewalttätern im Vorfeld monoton werden. Was Jugendgewalt angeht, müsste man nachforschen, ob die Gewalt nicht in Elternhäusern häufiger auftritt, die erzählfern sind (im Gegensatz zu bildungsfern).

Schluss
Ein Artikel mit zahlreichen offenen Flanken, zugegeben. An konkreten Beispielen müsste man jetzt noch einmal die verschiedenen Referenzen verdeutlichen. Zudem wäre die Systemtheorie konkreter zu Rate zu ziehen.
Mehrere Sachen sind mir wichtig:
1.) Auch unvollständiges Erzählen ist Erzählen, nicht in Form von Geschichten, sondern von Narratemen. Neben einer Typologie des Inhalts (was wird erzählt?) spielt die Typologie der Funktion (was soll bewirkt werden?) eine wichtige Rolle.
2.) Bei der Funktion muss man die direkte Funktion (Informationsvergabe, Überzeugen) und die indirekte Funktion (Adressabilität, Inklusions-/Exklusionsmöglichkeiten) beachten.
3.) Narrateme verankern sich in der Welt (erster Typus der Referenz) und in Systemkontexten (zweiter Typus der Referenz). Während die Welt als eine gegeben ist und sich somit die Verankerung immer nur auf eine Welt beziehen kann, sind die Systemreferenzen vielfach. Hier muss man – dies habe ich nicht sonderlich weit ausgeführt – die strukturellen Kopplungen beachten, die in Narratemen dargestellt werden.
Hier wäre, wie gesagt, die spezifische Auseinandersetzung mit konkreten Narratemen wichtig. Vielleicht werde ich mich da noch mal dran setzen. Nur bitte nicht heute.


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