Dies war die Antwort, die eine Bürgerin vom Vertreter des Bürgermeisters in Rudolstadt erhielt, als sie erzählte, sie sei angespuckt worden.
Miriam Neuschäfer ist Halbinderin. Zusammen mit ihrem Mann war sie nach Rudolstadt gezogen, weil er dort ein Pfarramt erhalten hatte. Die Anfeindungen haben sich auf die Frau und die Kinder erstreckt; auch den Kindern sah/sieht man wohl den indischen Einschlag an. Seit einem halben Jahr wohnt die Familie wieder in ihrer ursprünglichen Heimat.
Erschreckend ist, dass nicht nur die Beschwerden durch den Vertreter des Bürgermeisters abgewiegelt worden sind, sondern zum Beispiel auch in der Schule. Man fragt sich ja immer, wie lange jemand braucht, bevor er mit seinen Problemen ernst genommen wird. Dass eine erwachsene Frau sich so etwas nicht ausdenkt, dass es Zeugen gab, all das scheint nicht zu zählen.
Dabei hatte Rudolstadt Erfahrungen damit, dass rassistisches Verhalten den Ruf der Stadt schädigt. Und dass es Rassismus in Rudolstadt gibt. Stattdessen wird Frau Neuschäfer unterstellt, sie habe sich das ausgedacht, und in einem Atemzug beweist sich der Vertreter des Bürgermeisters auch noch seinen besten Willen.
Wer sich den ganzen Artikel durchlesen will, findet ihn HIER.
Der Familie wünsche ich viel Glück.
Und dem Mann, der jetzt zum ersten Mal nach Veröffentlichen der Anschuldigungen wieder in Rudolstadt ist, gute Nerven und bessere Erfahrungen.
Nachtrag:
Aufgrund eines anonymen Hinweises musste ich einige Namen und Titel ändern. Das war natürlich richtig. Nicht ändern aber werde ich den Rest des - so der anonyme Nachrichtenschreiber - "populistischen Mists".
Miriam Neuschäfer ist Halbinderin. Zusammen mit ihrem Mann war sie nach Rudolstadt gezogen, weil er dort ein Pfarramt erhalten hatte. Die Anfeindungen haben sich auf die Frau und die Kinder erstreckt; auch den Kindern sah/sieht man wohl den indischen Einschlag an. Seit einem halben Jahr wohnt die Familie wieder in ihrer ursprünglichen Heimat.
Erschreckend ist, dass nicht nur die Beschwerden durch den Vertreter des Bürgermeisters abgewiegelt worden sind, sondern zum Beispiel auch in der Schule. Man fragt sich ja immer, wie lange jemand braucht, bevor er mit seinen Problemen ernst genommen wird. Dass eine erwachsene Frau sich so etwas nicht ausdenkt, dass es Zeugen gab, all das scheint nicht zu zählen.
Dabei hatte Rudolstadt Erfahrungen damit, dass rassistisches Verhalten den Ruf der Stadt schädigt. Und dass es Rassismus in Rudolstadt gibt. Stattdessen wird Frau Neuschäfer unterstellt, sie habe sich das ausgedacht, und in einem Atemzug beweist sich der Vertreter des Bürgermeisters auch noch seinen besten Willen.
Wer sich den ganzen Artikel durchlesen will, findet ihn HIER.
Der Familie wünsche ich viel Glück.
Und dem Mann, der jetzt zum ersten Mal nach Veröffentlichen der Anschuldigungen wieder in Rudolstadt ist, gute Nerven und bessere Erfahrungen.
Nachtrag:
Aufgrund eines anonymen Hinweises musste ich einige Namen und Titel ändern. Das war natürlich richtig. Nicht ändern aber werde ich den Rest des - so der anonyme Nachrichtenschreiber - "populistischen Mists".
3 Kommentare :
? Hmmm, da nimmt die Phantasielosigkeit ja nun geradezu weltfremde Züge an... ich hab übrigens mal gehört, so mit halben Ohr sozusagen, es soll noch weitaus ärgerlicherere Anfeindungen geben, als bespucken. Aber d a s kann sich wahrscheinlich auch niemand vorstellen...
Viele Einschätzungen des aktuellen Falles beruhen auf ausdrücklichen Falschaussagen und Verzerrungen seitens Kirchenvertretern sowie Verbindungen von Personen innerhalb Rudolstadts. Der TAZ-Beitrag bringt dies ansprechend zur Sprache.
Wenn neben Pressemitteilungen sogar ein Bischofswort erklärt, man habe zwar gewusst, aber auch Hilfe angeboten, welche ausgeschlagen worden sei - und auf der Pressekonferenz auf Nachfrage von Journalisten Kirchenvertreter diese Hilfsangebote weder inhaltlich noch zeitlich benennen können, spricht dies schon für sich. Dies um so mehr, als ja nie Hilfsangebote an die Adresse der eigentlich Betroffenen genannt werden, um die es auch seelsorglich geht.
Natürlich hat es Tradition, nun ein Kollektiv aufzubauen und die Personen, die ein Problem ansprechen, zu diffamieren. Den Gründen für diesen Umgang mit Konflikten sollte man nachspüren. Jedenfalls verdeutlichen sie, dass ein Umgang mit Familie Neuschäfer, wie diese ihn beschreibt, sehr wahrscheinlich ist. Schade. Dies hätte anders genutzt werden können gegen jegliche Form von Intoleranz und Rassismus im Alltag.
Ja, sicherlich. Und die andere Seite ist natürlich, dass sich unsere Kultur mit Begriffen umgibt, oder eher gesagt: sie sich aufhalst, dass hier praktische Eingriffe wirr und oft unfruchtbar sind. - Ich lese gerade wieder Bergson, im Zuge von Gilles Deleuze, und es gibt kaum einen schärferen Polemiker gegen dumme Begrifflichkeiten als ihn. Trotz der Artikel, an deren Seite ich mich hier ja stelle, muss ich Christian W. insofern mit dem "populistischen Mist" zustimmen, als ich diese Begrifflichkeiten mitnehme, und, das wäre natürlich das A und O jeder Zeitungslektüre, nicht nur auf den Skandal selbst, sondern auch die Techniken des Skandalisierens hinweise.
Natürlich ist es wichtig, hier in dem Konflikt eine Stellung zu beziehen.
Darüber hinaus aber sollte man die heimlichen Komplizenschaften in den Begriffen und der Rhetorik nachgehen. Das habe ich hier noch nicht getan.
Insofern klebt an vielen Artikeln, auch an meinem, das Gutmenschentum, und das ist ähnlich dem Rassismus zutiefst paranoid.
Kommentar veröffentlichen