20.12.2013

Max Frisch, Uwe Johnson, Hannah Arendt und einiges anderes

Hatte ja doch eine ganze Menge zu tun und heute dringt so langsam in mein Bewusstsein, dass nächste Woche Weihnachten ist. Es ist mir kaum aufgefallen.

Seit Mitte November haben sich die Arbeiten massiv gehäuft. Gestern Mittag habe ich alle wichtigen Sachen für dieses Jahr abgeschlossen. Und seitdem auch mal wieder etwas Freizeit. Die ich dann leider mit Verwaltungskram auffüllen musste. Also doch keine Freizeit. Besonders hübsch werde ich finden, am Montag dann Rechnungen zu schreiben. Ich glaube, damit kann ich meinen Kunden wirklich eine Freude machen. Aber die meisten werden das ihn nicht lesen, weil die erst nach Silvester wieder in ihr E-Mail-Fach schauen.

Sofern ich nichts anderes zu tun habe, werde ich mich an mein nächstes Video machen. Vielleicht kann ich das sogar heute Abend noch fertig stellen. Mein zweiter Monitor ist vor zwei Tagen kaputtgegangen. Ich werde mir einen neuen kaufen müssen. Ich bin mittlerweile zu sehr daran gewöhnt. Es geht aber auch so.

Ich habe aber auch ein bisschen inhaltlich arbeiten können. Zunächst wäre dort die kulturhistorische Schule. Meine Notizen zu Vygotskij habe ich durchgelesen und weiter kommentiert. Das habe ich schon lange nicht mehr getan. Zwischendrin sind viele weitere Zitate und Kommentare Lotman, Bachtin, aber auch Schopenhauer entstanden. Schopenhauer finde ich in Bezug auf Vygotskij deshalb so interessant, weil ein zentraler Begriff bei beiden der Wille ist. Und schon ein erster Vergleich zeigt, dass die Auseinandersetzung mit beiden im Vergleich sehr fruchtbar werden wird. Mal sehen, ob ich in den nächsten Wochen Zeit dafür finde, das zu tun. Ich befürchte nicht.

Eine ganz andere Sache sind meine Schriftsteller der Nachkriegszeit. Max Frisch, den ich wegen Christa Wolf, dann wegen Uwe Johnson, ein wenig beiseite geschoben habe, wandert jetzt so langsam in meinen Zettelkasten. Danach folgen Christa Wolf selbst, Uwe Johnson und natürlich Hannah Arendt.
Arendt ist im Bezug auf alle drei Autoren sehr spannend. Für sie taucht eine Tatsache in der menschlichen Welt nur auf, wenn sie mit anderen Menschen geteilt wird. Dieses Teilen geschieht aber nicht durch eine wissenschaftliche Untersuchung, sondern (in einem weiten Sinne gemeint) durch das Erzählen. Man könnte hier (wenn auch nur sehr überspitzt) sagen, dass eine mit anderen Menschen geteilte Welt nur durch eine vielfältig erzählte Welt existiert. Dann aber wäre die grundlegende Funktion zwischenmenschlicher Kommunikation nicht das Aushandeln, sondern dass Teilen in Mitteilen und Aufteilen. Man kann sich das ganze dann tatsächlich so vorstellen, dass die Aufteilung durch die verschiedenen Perspektiven von verschiedenen Menschen die Mitteilung ist, nicht die eigentliche Aussage. Und das eine Mitteilung in der Kommunikation nur geschieht, insofern die Aussagen verschieden sind. Mitteilung entsteht also durch einen Leerraum, der nicht usurpiert werden muss.
Etwas Ähnliches schreibt Frisch in seinen Tagebüchern zur Liebe.

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