Rein äußerlich betrachtet war mein Sonntag unbewegt. Ich habe am Schreibtisch gesessen. Allerdings habe ich sehr viel getan. Unter anderem habe ich etwa 70 Texte korrigiert, bzw. durchgesehen. Es hat etwas länger gedauert, als ich eingeplant hatte. Zwischendurch musste ich immer wieder auf meine Fachliteratur zurückgreifen, um mich bei bestimmten Entscheidungen zu versichern.
In Berlin ist es kalt geworden. Und da ich in den letzten Wochen mit Sicherheit wieder ein paar Kilo abgenommen habe, bin ich ziemlich durchgefröstelt.
Nico verdanke ich (mal wieder) wunderbare Literatur. Rose Ausländer. Er hat einige Gedichte in seiner Klasse besprochen. Und mir Lust gemacht, etwas ähnliches mit meiner Klasse zu machen.
(Ich selbst habe in den letzten Wochen immer mal wieder, aber äußerst lustlos, in die Gedichte von Stefan George hineingeschaut. Das ist ein Autor, der mir wenig zu sagen weiß.)
Unter der Woche bin ich fleißig gewesen, wenn ich gerade mal nichts für die Schule zu tun hatte und noch nicht schlafen konnte. Ich habe zahlreiche Notizen in meinen Zettelkasten übertragen. Vor über zwei Jahren habe ich mir das Werk von Max Raphael zugelegt und dann zu seinem Buch Von Monet zu Picasso zu arbeiten begonnen. Das ist dann eingeschlafen. Zurückgeblieben sind an die 80 Kommentare. Diese wollte ich nun ebenfalls in meinen Zettelkasten übertragen. Und hier hat mir Christa Wolf einen Strich durch die Rechnung gemacht. Meine Notizen passen in gewisser Weise ganz wunderbar zu Kassandra und zu der Poetik-Vorlesung zu der Erzählung.
So sehr ich Kassandra liebe, der Sprache wegen, so verschlossen ist mir diese Erzählung bisher geblieben. In den letzten Wochen jedoch konnte ich tatsächlich intensiver mit ihrem Text arbeiten, was sich zunächst dem Buch von Sigrid Weigel über Walter Benjamin verdanke; jetzt kommt Max Raphael dazu. Und ich werde mich doch noch einmal intensiver mit der marxistischen Literaturtheorie auseinandersetzen müssen.
Jedenfalls habe ich gestern über eine Stunde fleißig weiter kommentiert, was sich damals zu Raphael geschrieben habe, immer mit Bezug auf Kassandra und, das ist mein eigentliches Lieblingsbuch von Christa Wolf, Leibhaftig.
Herumgebastelt habe ich auch an meinem Dokumentationssystem für die Schule. Es ist gar nicht so einfach, sich ein solches System zu entwerfen, in dem sowohl der einzelne Schüler gut beachtet wird, als auch ein Gesamtüberblick erhalten bleibt. Darüber werde ich mir noch viele Gedanken machen müssen.
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