19.08.2007

Emotionale Intelligenz

Schriften zur Emotionalen Intelligenz sind nicht nur inhaltlich interessant. Ein sehr faszinierender Aspekt an diesem Thema - und eigentlich an jedem päagogischen Thema - ist die Rhetorik solcher Schriften.
Es ist leider ein offenes Geheimnis, dass viele Pädagogen zwar inhaltlich lesen - also nach dem Was? fragen -, aber nicht reflexiv: dies wäre das Wie?
Das Wie?, die Strategie eines Textes, ist aber genauso wichtig. Foucault hat dies gezeigt, ebenso Derrida.
Schriften zur Emotionalen Intelligenz schwanken nun zwischen zwei besonderen Textsorten hin und her: die eine ist die Werbung, die andere das (Koch-)Rezept. Das ergibt insofern ein uneinheitliches Bild, als das implizite Ziel der Werbung der Tausch, das explizite Ziel ein Ideal ist, während beim Rezept Produktion und Produkt die Ziele sind.
Tausch und Produktion, Ideal und Produkt - kaufen und herstellen, Möglichkeit und Notwendigkeit, zwischen diesen Polen schwanken die Texte zur Emotionalen Intelligenz hin und her. Ich habe mir zwar noch nicht erklären können, warum diese Texte genau diese Strategien benutzen (und ich habe, ehrlich gesagt, auch nicht viel Hoffnung, es genau erklären zu können), aber diese Überlegungen bieten zumindest einen fruchtbaren Boden. Wie mein Blog sind diese Texte ein Sammelsurium verschiedenster Strategien.

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