08.03.2014

Eindeutige Warnung

Diejenigen Tiere in der Geschichte unseres Planeten, die so etwas [das Tagträumen] zu oft gemacht haben, hatten kaum eine Chance, zu unseren Vorfahren zu werden — denn sie wurden von anderen, weniger verträumten Tieren gefressen.
Metzinger, Thomas: Der Ego-Tunnel, München 2014, S. 65
Ein wunderbares Buch. Wie beruhigend, dass zwischendrin auch mal ein leicht befremdlicher Satz steht, über den man leise kichern muss.
Dabei lädt gerade dieses Buch zu so vielen Tagträumen ein. Es hat, jedenfalls für mich, genau die richtige Mischung aus Vertrautem und Neuem, um mich auf das Angenehmste anzuregen. Das letzte Mal hatte ich dieses außerordentliche Vergnügen passagenweise bei Die Kritik der reinen Vernunft von Immanuel Kant.
Und damit niemand etwas falsches hört: Hannah Arendt ist wundervoll. Und ich würde sie vermutlich auch nicht für dieses Buch von Metzinger aufgeben. Aber diese Leselust, gepaart mit der Lust am Selberdenken, in dieser Intensität, die habe ich bei ihr noch nicht erlebt. Was eventuell auch daran liegen mag, dass ich mich mit der Bewusstseinsphilosophie bereits besser auskenne als mit der politischen Philosophie. Aber das interessiert mich eigentlich gar nicht, solange dieses Gefühl da ist.

Mein Tipp zum Wochenende: Lasst euch nicht fressen!

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