Ich hänge mit meinem Programm gnadenlos hinterher. In den Sommerferien, so hatte ich groß getönt, würde ich die Videos zum Programmieren für Minecraft veröffentlichen. Vorher wollte ich noch: Python, HTML, CSS, Javascript und Unity 5. Javascript, dabei bin ich gerade, aber weiter noch nicht. Jetzt hat es mich doch genervt, und zumindest habe ich jetzt schon mal angefangen, selber für Minecraft zu programmieren.
Das ist übrigens ganz einfach. Eigentlich braucht man nur Grundkenntnisse in Python. Das Schwierigste daran scheint mir derzeit die Installation zu sein (die aber auch nicht so kompliziert ist). Das schöne beim Programmieren für Minecraft ist allerdings, dass man eigentlich schon eine fertige Umgebung hat, für die man nur noch kleine und kleinste Plugins schreiben muss. Man kann mit weniger als 20 Zeilen bereits das Spiel so abändern, dass neue, zum Teil ganz andere Spielverläufe möglich werden.
Schicke Sache, kann ich da nur sagen. Ich werde daran jetzt noch ein wenig weiter herum programmieren, und dann mal gucken, ob ich dafür einen Video-Kurs entwerfe.
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16.09.2016
23.03.2014
Was machst du so?
Fragt ihr, bzw. würdet ihr fragen, wenn ihr euch trauen würdet.
Der Ego-Tunnel
Weiterhin lese ich dieses Buch. Ich lese es in Kombination mit Beschreibung des Menschen von Hans Blumenberg. Vielleicht erscheint das nicht als eine besonders stimmige Kombination, doch für mich entzündet sich hier dran ganz viel produktive Arbeit. Jedenfalls bin ich am Schreiben wie selten in den letzten zehn Jahren. Alles, wie immer (und wie ihr mit Sicherheit vermutet habt) sehr fragmentarisch und in dieser Kürze anderen Lesern kaum zumutbar.
Dritter in diesem Bunde ist übrigens mein Zettelkasten. Und der versorgt mich nun allem möglichen von Kant über Wittgenstein bis Foucault, der Systemtheorie ebenso wie der Schreibdidaktik, der Psychoanalyse und dem Stoizismus. Was für ein Glück, dass mir bei dieser Arbeit niemand über die Schulter schaut.
Zentral bleibt aber weiterhin Metzingers Buch Der Ego-Tunnel, das ich ganz hervorragend finde. Ich bin sehr erstaunt, wie dicht dieses Buch geschrieben ist und wie leicht verständlich es trotzdem bleibt. Es ist auf jeden Fall ein Buch, mit dem man sich gründlicher beschäftigen sollte und das vielleicht sogar dem Bestseller von Frederic Vester Denken, Lernen, Vergessen den Rang ablaufen könnte. Jedenfalls verdient dieses Buch eine breite Aufmerksamkeit.
Dritter in diesem Bunde ist übrigens mein Zettelkasten. Und der versorgt mich nun allem möglichen von Kant über Wittgenstein bis Foucault, der Systemtheorie ebenso wie der Schreibdidaktik, der Psychoanalyse und dem Stoizismus. Was für ein Glück, dass mir bei dieser Arbeit niemand über die Schulter schaut.
Zentral bleibt aber weiterhin Metzingers Buch Der Ego-Tunnel, das ich ganz hervorragend finde. Ich bin sehr erstaunt, wie dicht dieses Buch geschrieben ist und wie leicht verständlich es trotzdem bleibt. Es ist auf jeden Fall ein Buch, mit dem man sich gründlicher beschäftigen sollte und das vielleicht sogar dem Bestseller von Frederic Vester Denken, Lernen, Vergessen den Rang ablaufen könnte. Jedenfalls verdient dieses Buch eine breite Aufmerksamkeit.
Brixton Hill
Damit sind wir bei meiner anderen Lektüre. Vollständig abgetrennt ist diese nicht. Ich spiele ich hier zwischen den verschiedenen Texten. Es ist vermutlich nicht im Sinne von Zoe Beck, dass ich ihren Roman nicht als Unterhaltung lese. Aber mittlerweile kann ich gar nicht anders, als dass bei mir das Interesse am Schreibstil relativ rasch die Führung übernimmt. Und hier hat mich dieses Buch schnell gepackt, da ich eine große deutsche Autorin am Werke sehe. Weder ist dies eine verquarkte Übersetzung aus dem Amerikanischen, noch eine noch verquarkte Nachahmung verquarkter amerikanischer Übersetzungen. Hier schreibt jemand in deutscher Sprache mit dem Anspruch der Unterhaltung und hoher stilistischer und narrativer Reflexion. Das ist etwas, was man selten findet und leider auch sehr selten beim Deutschen Unterhaltungsroman.
Meist schreiben die deutschen Autoren vom Stil her aufgeregt bei einer wenig aufregenden Geschichte. Und so etwas nervt mich völlig. Umgekehrt, wie bei Beck, ist es natürlich besser: es ist eine aufregende Geschichte mit einem unaufgeregten Stil. Sie hat es gar nicht nötig, Dramatik zu behaupten. Die entsteht während des Erzählens "automatisch".
Meist schreiben die deutschen Autoren vom Stil her aufgeregt bei einer wenig aufregenden Geschichte. Und so etwas nervt mich völlig. Umgekehrt, wie bei Beck, ist es natürlich besser: es ist eine aufregende Geschichte mit einem unaufgeregten Stil. Sie hat es gar nicht nötig, Dramatik zu behaupten. Die entsteht während des Erzählens "automatisch".
Videos
Ich komme voran. Ich habe schon wieder Möglichkeiten gefunden, mir die Arbeit zu erleichtern. Und gehe ein paar Schritte voran, indem ich gerade Figuren ausprobiere, also Männchen, die sich bewegen. Das ist zurzeit noch recht dilettantisch. Hier brauche ich ordentlichere Vorlagen und das wird dann der nächste Schritt sein. Dann könnte ich vielleicht sogar kleinere Geschichten comichaft verfilmen.
Parallel dazu probiere ich auch die filmische Illustration von Musik aus. Das mache ich mehr zum Vergnügen und um mich anzuregen, als um damit vorzeigbare Videos herzustellen. Aber ich lerne doch dabei wichtige Sachen und eventuell kann ich dies später trotzdem verwerten.
Parallel dazu probiere ich auch die filmische Illustration von Musik aus. Das mache ich mehr zum Vergnügen und um mich anzuregen, als um damit vorzeigbare Videos herzustellen. Aber ich lerne doch dabei wichtige Sachen und eventuell kann ich dies später trotzdem verwerten.
08.03.2014
Vor solchen Kommentaren fürchte ich mich
Nun, ganz unschuldig ist man nicht, wenn man zu Lewitscharoff Stellung nimmt. Zumindest muss man mit solchen Kommentaren rechnen. Unter ein Video Lewitscharoff, die künstliche Befruchtung und die fehlende soziale Geburt (mittlerweile nicht mehr verfügbar, 20.11.2020) schrieb ein Mensch folgendes:
Künstlich erzeugte Menschen sind exakt das, was es eben meint: Kunstwesen, denen jedwede Existenzberechtigung abgesprochen werden kann, da sie nicht unter Menschenrechte einzustufen sind. Ich bin für flächendeckende Hinrichtungen aller künstlich erzeugen Menschen und Tiere, für die vollständige Vernichtung aller genetisch veränderten Aussaaten und für den sofortigen Stopp der Globalisierung.
Schlimm ist so etwas. Schlimm auch, weil es die soziale Geburt des Menschen und damit seine Fähigkeit, vernünftig zu handeln, völlig missachtet. Es ist leider nur ein faschistischer Sermon. Und es zeigt auch zugleich, dass die Biomacht, deren Wahrheit zu besitzen Herr Kissler in Anspruch nimmt, auch umgekehrt funktioniert. Man wird die Biomacht nicht los, indem man auf die Mächte der Natur verweist. Das ist wohl ziemlich primitiv gedacht.
Vielleicht sollte ich mal wirklich etwas zur Biomacht schreiben, denn so, wie Kissler ihn gebraucht, wird man dem Begriff nicht gerecht. Und auch nicht Michel Foucault, dessen Todesjahr sich zum dreißigsten Mal jährt und dessen umsichtig geführte Analysen zu einigen sehr aufregenden Gebieten der Philosophie führen.
Lustig ist auch die Globalisierung zu stoppen. Dazu müsste man die Grenzen so hermetisch abschließen, dass ein Geldfluss allerhöchstens minimal stattfindet. Ebenso müsste man den Warenverkehr und die Informationen weitestgehend kappen. Wir befinden uns spätestens seit der Entdeckung Amerikas in einem Prozess der zunehmenden Globalisierung.
Vielleicht sollte ich mal wirklich etwas zur Biomacht schreiben, denn so, wie Kissler ihn gebraucht, wird man dem Begriff nicht gerecht. Und auch nicht Michel Foucault, dessen Todesjahr sich zum dreißigsten Mal jährt und dessen umsichtig geführte Analysen zu einigen sehr aufregenden Gebieten der Philosophie führen.
Lustig ist auch die Globalisierung zu stoppen. Dazu müsste man die Grenzen so hermetisch abschließen, dass ein Geldfluss allerhöchstens minimal stattfindet. Ebenso müsste man den Warenverkehr und die Informationen weitestgehend kappen. Wir befinden uns spätestens seit der Entdeckung Amerikas in einem Prozess der zunehmenden Globalisierung.
26.02.2014
Mal wieder die Videos: Plotstrukturen; Noah Fitz' Liebe deinen Nächsten
Mein Kurs Plotstrukturen läuft und läuft erfreulich gut. Nach und nach rutschen meine Videos bei YouTube nach oben. Dabei fühle ich mich derzeit gar nicht so wohl. Was nicht unbedingt an den Videos hängt, sondern an allgemeineren Lebensumständen. Ein bisschen sieht man mir das auch an. Wobei das auch wieder aufgehoben wird dadurch, dass ich jetzt mehr Erfahrung habe mit meinem Video-Ich.
Video-Ich?
Nun, ich musste mich erstmal daran gewöhnen, dass ich mit der Kamera spreche und in die Kamera hinein. Bisher hatte ich immer nur Teilnehmer und dort habe ich zum Beispiel immer 2-3 Zettel dabei, auf denen mein grober Fahrplan für eine Seminarstunde steht. Vor der Kamera geht das gar nicht. Noch nicht. Mir fehlen einfach die Menschen vor der Nase.
Mein Video für morgen habe ich frühzeitig fertig gestellt. Es wartet nur noch auf die Veröffentlichung. Darin (und im folgenden) geht es um aktive Figuren. Das erscheint als nicht besonders großartig. Es ist trotzdem ein äußerst wichtiges Thema.
Ich habe in letzter Zeit wieder sehr sehr viele selfpublisher gelesen. Und was mir seit Jahren auffällt und auch diesmal wieder (mit zunehmendem Unmut), das ist die hohe Abstraktionslage, mit der die Autoren schreiben. Dabei wäre alles so einfach, wenn man nur ein paar konkretere Wörter einsetzt und dieses Philosophieren lässt. Gerade das Philosophieren (oder Psychologisieren) wirkt doch rasch peinlich, wenn jemand keine Ahnung von der Materie hat.
Ein Beispiel (und nicht ein wirklich schlechtes Buch) ist Noah Fitz' Liebe deinen Nächsten. Folgende zwei Sätze lesen sich wie ergänzende Informationen zum Leben eines Patienten zum Beginn einer Fallbeschreibung.
Video-Ich?
Nun, ich musste mich erstmal daran gewöhnen, dass ich mit der Kamera spreche und in die Kamera hinein. Bisher hatte ich immer nur Teilnehmer und dort habe ich zum Beispiel immer 2-3 Zettel dabei, auf denen mein grober Fahrplan für eine Seminarstunde steht. Vor der Kamera geht das gar nicht. Noch nicht. Mir fehlen einfach die Menschen vor der Nase.
Mein Video für morgen habe ich frühzeitig fertig gestellt. Es wartet nur noch auf die Veröffentlichung. Darin (und im folgenden) geht es um aktive Figuren. Das erscheint als nicht besonders großartig. Es ist trotzdem ein äußerst wichtiges Thema.
Ich habe in letzter Zeit wieder sehr sehr viele selfpublisher gelesen. Und was mir seit Jahren auffällt und auch diesmal wieder (mit zunehmendem Unmut), das ist die hohe Abstraktionslage, mit der die Autoren schreiben. Dabei wäre alles so einfach, wenn man nur ein paar konkretere Wörter einsetzt und dieses Philosophieren lässt. Gerade das Philosophieren (oder Psychologisieren) wirkt doch rasch peinlich, wenn jemand keine Ahnung von der Materie hat.
Ein Beispiel (und nicht ein wirklich schlechtes Buch) ist Noah Fitz' Liebe deinen Nächsten. Folgende zwei Sätze lesen sich wie ergänzende Informationen zum Leben eines Patienten zum Beginn einer Fallbeschreibung.
Nichts konnte ihn im Moment ablenken. Er fühlte sich ohne Arbeit schnell alleingelassen und überflüssig. (Position 44)
Nun sind solche Sätze nicht verboten. Ab und zu gehören sie genau so in den Roman hinein. Sie fassen zusammen, kündigen etwas an oder schließen eine bestimmte Phase in einem Roman ab. Besteht eine Erzählung allerdings allzuhäufig aus solchen Sätzen, und das ist bei diesem Roman der Fall, dann wird daraus rasch tatsächlich eine Fallbeschreibung, der allerdings sowohl die Fachlichkeit des Autors als auch die Fachinteressen des Lesers fehlen.
Solche Sätze weitestgehend zu vermeiden, das ist die Kunst der Hypotypose, bzw. der Verbildlichung. Es geht nicht darum, einen tiefen Charakter zu beschreiben, sondern darum, einen tiefen Charakter anzudeuten, zwischendrin und ohne es eigentlich zu benennen. Und genau dies ist die Kunst, die vielen dieser „kleinen“ Schriftsteller komplett fehlt: den Charakter zwischen den vielen kleinen Handlungen aufsteigen zu lassen und eben nicht dem Leser zu sagen, dass ein Charakter stolz oder eifersüchtig oder schüchtern ist, sondern ihn unter der Bedingung von Stolz, Eifersucht oder Schüchternheit in seinen Handlungen zu schildern.
Beim Durchlesen von Liebe deinen Nächsten ist mir außerdem dieses teilweise wilde Durcheinander von Erzähltypen aufgefallen (Achtung! Damit meine ich nicht Erzählperspektive: die wird nämlich gut durchgehalten.). So hatte ich zum Beispiel vor einiger Zeit geschrieben, dass eine Figur, die mit Er bezeichnet wird und rein grammatisch zunächst auf eine Außenperspektive hinweist, durchaus ein Ich-Erzähler sein kann. Abgesehen davon, dass dieser Satz zwei wütende E-Mails über meine angebliche Inkompetenz ausgelöst hat, gab es auch viele erstaunte Reaktionen und einiges an Einsicht.
Bei Fitz wird nun deutlich, dass er stark zwischen einer Ich-Erzählsituation und einer Er-Erzählsituation hin und her springt. Das ist zunächst nicht falsch, aber eher nicht mit einem Thriller als Genre rückverbunden. Thriller stehen sehr häufig (auch wenn die Autoren das strikt anders sehen würden) in einer Ich-Erzählsituation. Das muss nicht so sein, ist aber sehr gebräuchlich.
Fitz nutzt allerdings diese Erzähltypen des Er-Erzählers, um sofort weiter in einen auktorialen Erzählmodus hinein zu gleiten. Und hier wird deutlich, dass die Erzählperspektive innerhalb des Romans durchgehalten werden mag, während die Perspektive des Erzählers völlig durcheinander gerät und eben dann doch wieder so etwas wie ein sehr ungünstiger Perspektivwechsel geschieht.
Das erklärt dann auch die teilweise völlig wütende Rezensionen, die dieses Werk schmähen. Ich kann sie nachvollziehen. Bloß gelingt es mir leichter, diesen Roman auf verschiedenen Ebenen zu betrachten. Es ist natürlich kein Vergnügen, ihn zu lesen. Und darauf haben die Leser ja Anspruch. Aber es wäre falsch zu behaupten, dass der Autor nicht schreiben kann. Für mich ist er eher eine tragische Figur, weil er relativ gut schreiben kann, nur auf einer Ebene, und zwar einer Ebene, die für Leser sehr wichtig ist, komplett versagt. Andere Autoren, die eigentlich längst nicht so gut sind, schaffen es wesentlich besser, diese Schicht zu bedienen und bekommen dadurch bessere Rezensionen.
Der eigentliche Fehler liegt aber darin, den auktorialen Erzähler (bzw. die dazugehörigen Erzähltypen) und die Typen der Ich-Erzählsituation als gleich anzusehen. Doch gerade diese Mischung in einem Roman wird eigentlich nur in der ironischen und humorvollen Literatur benutzt. Der Autor dagegen versucht ernst zu bleiben und das beißt sich fürchterlich. Gerade hier wäre ein deutlicher Bruch zwischen der Figur in der Geschichte und dem Erzähler notwendig.
Solche Sätze weitestgehend zu vermeiden, das ist die Kunst der Hypotypose, bzw. der Verbildlichung. Es geht nicht darum, einen tiefen Charakter zu beschreiben, sondern darum, einen tiefen Charakter anzudeuten, zwischendrin und ohne es eigentlich zu benennen. Und genau dies ist die Kunst, die vielen dieser „kleinen“ Schriftsteller komplett fehlt: den Charakter zwischen den vielen kleinen Handlungen aufsteigen zu lassen und eben nicht dem Leser zu sagen, dass ein Charakter stolz oder eifersüchtig oder schüchtern ist, sondern ihn unter der Bedingung von Stolz, Eifersucht oder Schüchternheit in seinen Handlungen zu schildern.
Beim Durchlesen von Liebe deinen Nächsten ist mir außerdem dieses teilweise wilde Durcheinander von Erzähltypen aufgefallen (Achtung! Damit meine ich nicht Erzählperspektive: die wird nämlich gut durchgehalten.). So hatte ich zum Beispiel vor einiger Zeit geschrieben, dass eine Figur, die mit Er bezeichnet wird und rein grammatisch zunächst auf eine Außenperspektive hinweist, durchaus ein Ich-Erzähler sein kann. Abgesehen davon, dass dieser Satz zwei wütende E-Mails über meine angebliche Inkompetenz ausgelöst hat, gab es auch viele erstaunte Reaktionen und einiges an Einsicht.
Bei Fitz wird nun deutlich, dass er stark zwischen einer Ich-Erzählsituation und einer Er-Erzählsituation hin und her springt. Das ist zunächst nicht falsch, aber eher nicht mit einem Thriller als Genre rückverbunden. Thriller stehen sehr häufig (auch wenn die Autoren das strikt anders sehen würden) in einer Ich-Erzählsituation. Das muss nicht so sein, ist aber sehr gebräuchlich.
Fitz nutzt allerdings diese Erzähltypen des Er-Erzählers, um sofort weiter in einen auktorialen Erzählmodus hinein zu gleiten. Und hier wird deutlich, dass die Erzählperspektive innerhalb des Romans durchgehalten werden mag, während die Perspektive des Erzählers völlig durcheinander gerät und eben dann doch wieder so etwas wie ein sehr ungünstiger Perspektivwechsel geschieht.
Das erklärt dann auch die teilweise völlig wütende Rezensionen, die dieses Werk schmähen. Ich kann sie nachvollziehen. Bloß gelingt es mir leichter, diesen Roman auf verschiedenen Ebenen zu betrachten. Es ist natürlich kein Vergnügen, ihn zu lesen. Und darauf haben die Leser ja Anspruch. Aber es wäre falsch zu behaupten, dass der Autor nicht schreiben kann. Für mich ist er eher eine tragische Figur, weil er relativ gut schreiben kann, nur auf einer Ebene, und zwar einer Ebene, die für Leser sehr wichtig ist, komplett versagt. Andere Autoren, die eigentlich längst nicht so gut sind, schaffen es wesentlich besser, diese Schicht zu bedienen und bekommen dadurch bessere Rezensionen.
Der eigentliche Fehler liegt aber darin, den auktorialen Erzähler (bzw. die dazugehörigen Erzähltypen) und die Typen der Ich-Erzählsituation als gleich anzusehen. Doch gerade diese Mischung in einem Roman wird eigentlich nur in der ironischen und humorvollen Literatur benutzt. Der Autor dagegen versucht ernst zu bleiben und das beißt sich fürchterlich. Gerade hier wäre ein deutlicher Bruch zwischen der Figur in der Geschichte und dem Erzähler notwendig.
14.02.2014
Der indirekte Einstieg: 15. Video im Kurs Plotstrukturen
Gestern habe ich mein 15. Video im Kurs Plotstrukturen hochgespielt.
Es ist insgesamt wieder besser geworden, die Bewegungen präziser und dadurch schneller wahrnehmbar und lernbar. Es gibt noch einiges, über das ich nachdenken muss. Insgesamt aber bin ich zum ersten Mal zufrieden und zwar zufrieden in dem Maße, dass ich sagen kann: ich muss hier noch dringend etwas tun, um die Technik, die ganze Performance auf Vordermann zu bringen.
Gut: Beleuchtung. Ton. Auch der Einsatz der grafischen Elemente. Das darf alles noch ein wenig. Und ich benehme mich immer noch befangen, obwohl ebenfalls deutlich besser.
Diesmal geht es um weitere Arten, einen Romananfang zu gestalten. Damit dürfte ich etwa 99 % alles Romananfänge im Unterhaltungsroman abgedeckt haben.
Link zum aktuellsten Video findet ihr links oben auf dieser Seite.
Es ist insgesamt wieder besser geworden, die Bewegungen präziser und dadurch schneller wahrnehmbar und lernbar. Es gibt noch einiges, über das ich nachdenken muss. Insgesamt aber bin ich zum ersten Mal zufrieden und zwar zufrieden in dem Maße, dass ich sagen kann: ich muss hier noch dringend etwas tun, um die Technik, die ganze Performance auf Vordermann zu bringen.
Gut: Beleuchtung. Ton. Auch der Einsatz der grafischen Elemente. Das darf alles noch ein wenig. Und ich benehme mich immer noch befangen, obwohl ebenfalls deutlich besser.
Diesmal geht es um weitere Arten, einen Romananfang zu gestalten. Damit dürfte ich etwa 99 % alles Romananfänge im Unterhaltungsroman abgedeckt haben.
Link zum aktuellsten Video findet ihr links oben auf dieser Seite.
Der Traum der Jägerin
Ich darf hier mal auf das Video eines Schriftsteller-Kollegen verweisen, das ich für sehr gelungen halte:
Das Buch kenne ich nicht, noch nicht. Aber das Video selbst ist sehr professionell gemacht. Es ist sein erstes (!). Wenn das Buch nur halb so gut wie das Video ist, dann dürfte es auf jeden Fall ein besseres unter den Selfpublishern sein.
Die Leseprobe verspricht keinen literarischen Knüller, aber gutes Fantasy-Handwerk. Der erste Dialog ist kurz und bündig (ich achte neuerdings sehr auf den Zustand der Dialoge, weil es hier am deutlichsten wird, ob Charakterisierung und Spannung gut ausgewogen werden), aber nicht hölzern schematisch (wobei sich ein deutlicher Schematismus in Genre-Literatur kaum vermeiden lässt). Der erste Weg zweier Reiter wird plastisch, aber nicht ausufernd erzählt, also mit einer guten Abwägung zwischen Verbildlichung und Geschichte. Für Fans auf jeden Fall vielversprechend.
Die Leseprobe verspricht keinen literarischen Knüller, aber gutes Fantasy-Handwerk. Der erste Dialog ist kurz und bündig (ich achte neuerdings sehr auf den Zustand der Dialoge, weil es hier am deutlichsten wird, ob Charakterisierung und Spannung gut ausgewogen werden), aber nicht hölzern schematisch (wobei sich ein deutlicher Schematismus in Genre-Literatur kaum vermeiden lässt). Der erste Weg zweier Reiter wird plastisch, aber nicht ausufernd erzählt, also mit einer guten Abwägung zwischen Verbildlichung und Geschichte. Für Fans auf jeden Fall vielversprechend.
09.02.2014
Ein Schritt vor, zwei Schritte zurück und drei Schritte vor — Neues von der Video-Front
Gerade habe ich das zweite Video online gestellt, dass ich mit einem komplett anderen Programm produziert habe. Es ist zudem das erste Video mit meiner neuen WebCam.
Ich hatte zunächst ja nur eine ganz billige von Microsoft und die hat nur im Format 640 × 480 aufgenommen. Vor zweieinhalb Wochen habe ich mir dann eine für 25 € von Logitech gekauft, die das übliche YouTube-Format bedient. Diese hat aber nur mit einem wesentlich kleineren Format funktioniert. Immerhin war sie besser als die Webcam von Microsoft. Mitte der Woche begann sie dann vollständig zu streiken. Von Anfang an war ich mit dem Kundendienst von Logitech in Kontakt. Nachdem mir am Mittwoch zum dritten Mal versprochen worden ist, dass sich die Techniker innerhalb eines Tages bei mir melden würden, aber nichts passierte, war ich dementsprechend frustriert. Am Freitag habe ich mir dann wieder eine von Microsoft gekauft, diesmal eine ziemlich teure sogar, 80 €, diese angeschlossen und siehe da: sie hat sofort funktioniert.
Die Bilder sind gut, auch die Lichtqualität ist etwas besser, auch wenn ich jetzt wieder nach einer anderen Stellung sämtlicher Lampen in meinem Zimmer suchen muss. Nun hat sich ein neues Problem ergeben: das Mikrofon ist viel zu sensibel. Meine Stimme hat zu viel Hall und das Rauschen ist relativ laut. Nun kann ich das Rauschen recht gut herausnehmen, ohne dass meine Stimme anders klingt. Störend ist allerdings der Hall. Dafür muss ich mir irgendetwas ausdenken.
Auch sonst habe ich versucht, einiges deutlich zu verändern. Ich sitze jetzt wesentlich weiter vom Monitor entfernt. Allerdings merke ich, dass ich im Sitzen nicht gut mit den Armen gestikulieren kann. Das hatte ich mir mal angewöhnt: meine Inhalte mit Gesten zu unterstützen. Allerdings ist das schon sieben Jahre her. Im Video dagegen wirkt das komisch.
Inhaltliche Änderungen habe ich ebenfalls vor allem im Hintergrund vorgenommen. Ich habe mir den workflow vereinfacht. Zum einen habe ich mir Bibliotheken mit grafischen Symbolen angelegt. Diese werde ich wahrscheinlich noch über längere Zeit immer wieder erweitern müssen. Zum zweiten kann ich jetzt längere Sequenzen ohne große Mühe hintereinander fertigen. Dadurch reduziert sich vor allem die Datenmenge auf meinem Computer, was die ganze Handhabung übersichtlicher macht.
Zeitlich habe ich das allerdings noch nicht gemerkt: an dem neuen Video habe ich trotzdem einen ganzen Arbeitstag herumgesessen. Unsicherheiten und Suchprozesses eben. Ich denke aber, dass ich den Aufwand für ein 5 Minuten langes Video in Zukunft auf 2 Stunden reduzieren kann. Sofern es in der Komplexität so bleibt, wie jenes, das jetzt veröffentlicht worden ist.
Ich hatte zunächst ja nur eine ganz billige von Microsoft und die hat nur im Format 640 × 480 aufgenommen. Vor zweieinhalb Wochen habe ich mir dann eine für 25 € von Logitech gekauft, die das übliche YouTube-Format bedient. Diese hat aber nur mit einem wesentlich kleineren Format funktioniert. Immerhin war sie besser als die Webcam von Microsoft. Mitte der Woche begann sie dann vollständig zu streiken. Von Anfang an war ich mit dem Kundendienst von Logitech in Kontakt. Nachdem mir am Mittwoch zum dritten Mal versprochen worden ist, dass sich die Techniker innerhalb eines Tages bei mir melden würden, aber nichts passierte, war ich dementsprechend frustriert. Am Freitag habe ich mir dann wieder eine von Microsoft gekauft, diesmal eine ziemlich teure sogar, 80 €, diese angeschlossen und siehe da: sie hat sofort funktioniert.
Die Bilder sind gut, auch die Lichtqualität ist etwas besser, auch wenn ich jetzt wieder nach einer anderen Stellung sämtlicher Lampen in meinem Zimmer suchen muss. Nun hat sich ein neues Problem ergeben: das Mikrofon ist viel zu sensibel. Meine Stimme hat zu viel Hall und das Rauschen ist relativ laut. Nun kann ich das Rauschen recht gut herausnehmen, ohne dass meine Stimme anders klingt. Störend ist allerdings der Hall. Dafür muss ich mir irgendetwas ausdenken.
Auch sonst habe ich versucht, einiges deutlich zu verändern. Ich sitze jetzt wesentlich weiter vom Monitor entfernt. Allerdings merke ich, dass ich im Sitzen nicht gut mit den Armen gestikulieren kann. Das hatte ich mir mal angewöhnt: meine Inhalte mit Gesten zu unterstützen. Allerdings ist das schon sieben Jahre her. Im Video dagegen wirkt das komisch.
Inhaltliche Änderungen habe ich ebenfalls vor allem im Hintergrund vorgenommen. Ich habe mir den workflow vereinfacht. Zum einen habe ich mir Bibliotheken mit grafischen Symbolen angelegt. Diese werde ich wahrscheinlich noch über längere Zeit immer wieder erweitern müssen. Zum zweiten kann ich jetzt längere Sequenzen ohne große Mühe hintereinander fertigen. Dadurch reduziert sich vor allem die Datenmenge auf meinem Computer, was die ganze Handhabung übersichtlicher macht.
Zeitlich habe ich das allerdings noch nicht gemerkt: an dem neuen Video habe ich trotzdem einen ganzen Arbeitstag herumgesessen. Unsicherheiten und Suchprozesses eben. Ich denke aber, dass ich den Aufwand für ein 5 Minuten langes Video in Zukunft auf 2 Stunden reduzieren kann. Sofern es in der Komplexität so bleibt, wie jenes, das jetzt veröffentlicht worden ist.
04.02.2014
Videos und anderes
Hatte ich die Videos frühzeitig herstellen wollen? Ich wollte es. Und wenn ich sie so hätte weiterlaufen lassen, wie das in den ersten Videos passiert ist, dann hätte ich jetzt tatsächlich schon den ganzen Kurs produziert gehabt. Nun bin ich ein Mensch, der notorisch mit sich selbst unzufrieden ist. Und ich habe natürlich gesehen, was auch noch möglich wäre, wenn ich es denn gelernt hätte. Nun: ich bin noch weit davon entfernt, in diese ganzen Techniken eingeweiht zu sein; aber ich befinde mich auf einem guten Weg.
Das nächste Video wird also leicht verändert daher kommen. Es hat mehr grafische Elemente und viele fließende Bewegungen und es ist mir sogar gelungen, einige Trickeffekte zu nutzen. Es ist noch kein Grund, sich auf die faule Haut zu legen. Ich hatte schon einmal geschrieben, dass mir der Zusammenhang zwischen der Sprache und den Bildern noch nicht behagt und dass ich die visuellen Anteile des Erzählens noch zu sehr an die Tafelbilder oder PowerPoint-Präsentationen angelehnt finde. Das hat sich jetzt schon gebessert; aber ich bin noch lange nicht damit fertig und sehe noch eine ganze Menge Möglichkeiten vor mir.
Was mir auch etwas in die Quere kommt: das nächste Video ist relativ lang und dadurch sehr aufwändig geworden, vor allem zeitaufwändig. Ich werde heute noch damit fertig. Aber insgesamt, mit allen Suchprozessen und der entsprechenden Länge war das schon eine ziemliche Herausforderung. Ich habe Samstag und Sonntag den ganzen Tag daran gesessen, ebenso gestern Abend und dann heute Morgen nochmal 3 Stunden.
Dann schließlich war ich so genervt, dass ich erstmal zum Müggelsee raus gefahren bin und einmal um diesen herumgelaufen bin. Das hat mir gut getan. Und obwohl es nicht mehr so kalt ist wie letzte Woche, bin ich hervorragend durchgefroren.
Am Sonntag abend habe ich noch ein wenig in Jahrestage gelesen und weitere Notizen gemacht. Eigentlich wollte ich längst zur Erzählsituation einige Artikel verfasst haben. Aber ich komme einfach nicht dazu. Wenn es nicht gerade Aufträge sind, so sind es Behördengänge, die mich von den schönen Tätigkeiten abhalten. Also abgesehen von der Videoproduktion. Die macht so langsam tatsächlich sehr viel Spaß. Allerdings ist sie für mich eher auch ein Hilfsmittel, um Informationen noch einmal auf eine andere Art und Weise zu transportieren. Und deshalb natürlich kein Selbstzweck.
Sonst gibt es wenig zu erzählen. Letzten Freitag musste ich dann noch ganz überraschend ins Kino gehen. Es hat mich dazu gedrängt. Aber der Film, 47 Ronin, war zwar visuell ganz beeindruckend, aber von der Geschichte her recht platt. Vermutlich werde ich in Zukunft mit Filmen noch unzufriedener sein, je mehr ich mich mit den Möglichkeiten, den Tricks, der Erzählweise und den Fehlern auseinandersetze.
Das nächste Video wird also leicht verändert daher kommen. Es hat mehr grafische Elemente und viele fließende Bewegungen und es ist mir sogar gelungen, einige Trickeffekte zu nutzen. Es ist noch kein Grund, sich auf die faule Haut zu legen. Ich hatte schon einmal geschrieben, dass mir der Zusammenhang zwischen der Sprache und den Bildern noch nicht behagt und dass ich die visuellen Anteile des Erzählens noch zu sehr an die Tafelbilder oder PowerPoint-Präsentationen angelehnt finde. Das hat sich jetzt schon gebessert; aber ich bin noch lange nicht damit fertig und sehe noch eine ganze Menge Möglichkeiten vor mir.
Was mir auch etwas in die Quere kommt: das nächste Video ist relativ lang und dadurch sehr aufwändig geworden, vor allem zeitaufwändig. Ich werde heute noch damit fertig. Aber insgesamt, mit allen Suchprozessen und der entsprechenden Länge war das schon eine ziemliche Herausforderung. Ich habe Samstag und Sonntag den ganzen Tag daran gesessen, ebenso gestern Abend und dann heute Morgen nochmal 3 Stunden.
Dann schließlich war ich so genervt, dass ich erstmal zum Müggelsee raus gefahren bin und einmal um diesen herumgelaufen bin. Das hat mir gut getan. Und obwohl es nicht mehr so kalt ist wie letzte Woche, bin ich hervorragend durchgefroren.
Am Sonntag abend habe ich noch ein wenig in Jahrestage gelesen und weitere Notizen gemacht. Eigentlich wollte ich längst zur Erzählsituation einige Artikel verfasst haben. Aber ich komme einfach nicht dazu. Wenn es nicht gerade Aufträge sind, so sind es Behördengänge, die mich von den schönen Tätigkeiten abhalten. Also abgesehen von der Videoproduktion. Die macht so langsam tatsächlich sehr viel Spaß. Allerdings ist sie für mich eher auch ein Hilfsmittel, um Informationen noch einmal auf eine andere Art und Weise zu transportieren. Und deshalb natürlich kein Selbstzweck.
Sonst gibt es wenig zu erzählen. Letzten Freitag musste ich dann noch ganz überraschend ins Kino gehen. Es hat mich dazu gedrängt. Aber der Film, 47 Ronin, war zwar visuell ganz beeindruckend, aber von der Geschichte her recht platt. Vermutlich werde ich in Zukunft mit Filmen noch unzufriedener sein, je mehr ich mich mit den Möglichkeiten, den Tricks, der Erzählweise und den Fehlern auseinandersetze.
27.01.2014
Und dann wieder die beiden alten Probleme
Was denn das für ein Mist sei, fragte mich jemand betreffs meiner Überschrift Eigentlich langweilig, rhetorisch aber immer wieder interessant. Ich wagte dann ihm zu antworten, die Überschrift sei ironisch, auch selbstironisch gemeint. Natürlich kann ein Thema rhetorisch für kurze Zeit interessant werden, wenn man es von der Rhetorik aus betrachtet und es dort noch einiges zu entdecken gibt. Mir jedenfalls hat das Thema wenig gebracht. Es erstaunt mich zwar kurzfristig immer wieder, wie schlecht manche Menschen zuhören können und wie selbstgefällig sie dann über andere Menschen urteilen, deren Aussagen sie aber gar nicht verstanden haben. Doch was die Debatte Lanz/Wagenknecht angeht, so war sie inhaltlich dermaßen flach gehalten, dass sie mir überhaupt nichts Neues und Nachdenkenswertes erzählt hat, aber auch in der Rhetorik altbekannt, eben die altbekannte Paranoia.
Zugegeben: diese diffuse Ironie, die nach beiden Seiten ausstrahlt, in Richtung Publikum, aber auch zurück zu mir, die ist wohl nicht so einfach zu verstehen. Denn im Prinzip sagt sie widersprüchlich: beachtet doch mehr die Rhetorik dieses Ereignisses; und auf der anderen Seite weiß ich, dass viele Menschen gar nicht die Chance hatten, sich so intensiv mit Rhetorik auseinanderzusetzen und ich nicht zu viel erwarten darf.
Hier gibt es einen alten Automatismus: wenn man jemandem sagt, er habe nicht so viel Ahnung davon, kommt automatisch diese Reaktion: Hältst du mich für dumm? Doch das ist mit Sicherheit überhaupt kein Thema. Die Intelligenz als Maßstab für menschliches Verhalten ist äußerst fragwürdig. Deshalb benutze ich sie auch nicht mehr. Stattdessen ersetze ich sie durch den Kompetenzaufbau. Und Kompetenzen kann man immer aufbauen. Hier stellt sich eher die Frage, ob man dafür Zeit in seinem Leben findet oder nicht.
Mein anderes Problem: ich habe mal wieder weiße Flecken auf meiner Landkarte entdeckt.
Der eine weiße Fleck: das ist die Bildsprache in Videos. Gestern habe ich den ganzen Tag ausprobiert, geschnitten, zusammengesetzt, überlagert, maskiert und mit Effekten versehen. Und eigentlich beherrsche ich jetzt die einzelnen Werkzeuge der Programme recht gut. Ich kenne sie und weiß, was sie im einzelnen machen. Doch spätestens dann stellen sich auch die Herausforderungen ein. Es geht nicht nur darum, die Werkzeuge irgendwie zu benutzen, sondern sie in einem sinnvollen Zusammenklang zu benutzen. Es geht also um den Arbeitsprozess selbst und um die Qualität des Endproduktes. Der Arbeitsprozess selbst, der ist auf den Weg. Ich weiß nicht genau, wo ich stehe. Hier fehlt mir einfach das kompetente Urteil. Beim Produkt selbst weiß ich, dass ich noch eine ganze Menge zu tun habe. Ich habe jetzt einige ordentliche Ergebnisse erzielt. Doch diese Ergebnisse sind alle sehr bieder, sehr gewöhnlich. Und derzeit habe ich zwar eine Menge Ideen im Kopf, von denen ich grundlegend sagen kann, dass sie sich realisieren lassen, aber ich weiß nicht, wie ich dort hin komme. Ich müsste es ausprobieren und kann keinen genauen Plan entwerfen, an dem ich mich festhalten könnte. Und das ist eher ein Zeichen dafür, dass ich noch relativ unerfahren bin.
Der andere weiße Fleck auf meiner Landkarte ist eigentlich gar nicht so weiß. Es geht um die Erzählperspektive. Als ich vor acht Tagen den Artikel dazu veröffentlicht habe, dachte ich, dass das eher ein unbeachteter Artikel bleiben würde. Etwa zwei Tage später konnte ich 5000 Besucher verbuchen. Mittlerweile sind es weit über 8000, eher schon 9000. Das ist erstaunlich und hat mich beflügelt.
Nun bin ich dabei, dieses mir eigentlich gut bekannte Buch (Frank Stanzel: Theorie des Erzählens) neu zu sortieren. Kennen musste ich natürlich dieses Buch und zwar seit dem ersten Semester meines Germanistik-Studiums. Es ist ein Grundlagenwerk. Da es aber bis heute auch sehr umstritten ist (zu Recht), gibt es hier auch viel zu entwickeln und zu entdecken.
Zugegeben: diese diffuse Ironie, die nach beiden Seiten ausstrahlt, in Richtung Publikum, aber auch zurück zu mir, die ist wohl nicht so einfach zu verstehen. Denn im Prinzip sagt sie widersprüchlich: beachtet doch mehr die Rhetorik dieses Ereignisses; und auf der anderen Seite weiß ich, dass viele Menschen gar nicht die Chance hatten, sich so intensiv mit Rhetorik auseinanderzusetzen und ich nicht zu viel erwarten darf.
Hier gibt es einen alten Automatismus: wenn man jemandem sagt, er habe nicht so viel Ahnung davon, kommt automatisch diese Reaktion: Hältst du mich für dumm? Doch das ist mit Sicherheit überhaupt kein Thema. Die Intelligenz als Maßstab für menschliches Verhalten ist äußerst fragwürdig. Deshalb benutze ich sie auch nicht mehr. Stattdessen ersetze ich sie durch den Kompetenzaufbau. Und Kompetenzen kann man immer aufbauen. Hier stellt sich eher die Frage, ob man dafür Zeit in seinem Leben findet oder nicht.
Mein anderes Problem: ich habe mal wieder weiße Flecken auf meiner Landkarte entdeckt.
Der eine weiße Fleck: das ist die Bildsprache in Videos. Gestern habe ich den ganzen Tag ausprobiert, geschnitten, zusammengesetzt, überlagert, maskiert und mit Effekten versehen. Und eigentlich beherrsche ich jetzt die einzelnen Werkzeuge der Programme recht gut. Ich kenne sie und weiß, was sie im einzelnen machen. Doch spätestens dann stellen sich auch die Herausforderungen ein. Es geht nicht nur darum, die Werkzeuge irgendwie zu benutzen, sondern sie in einem sinnvollen Zusammenklang zu benutzen. Es geht also um den Arbeitsprozess selbst und um die Qualität des Endproduktes. Der Arbeitsprozess selbst, der ist auf den Weg. Ich weiß nicht genau, wo ich stehe. Hier fehlt mir einfach das kompetente Urteil. Beim Produkt selbst weiß ich, dass ich noch eine ganze Menge zu tun habe. Ich habe jetzt einige ordentliche Ergebnisse erzielt. Doch diese Ergebnisse sind alle sehr bieder, sehr gewöhnlich. Und derzeit habe ich zwar eine Menge Ideen im Kopf, von denen ich grundlegend sagen kann, dass sie sich realisieren lassen, aber ich weiß nicht, wie ich dort hin komme. Ich müsste es ausprobieren und kann keinen genauen Plan entwerfen, an dem ich mich festhalten könnte. Und das ist eher ein Zeichen dafür, dass ich noch relativ unerfahren bin.
Der andere weiße Fleck auf meiner Landkarte ist eigentlich gar nicht so weiß. Es geht um die Erzählperspektive. Als ich vor acht Tagen den Artikel dazu veröffentlicht habe, dachte ich, dass das eher ein unbeachteter Artikel bleiben würde. Etwa zwei Tage später konnte ich 5000 Besucher verbuchen. Mittlerweile sind es weit über 8000, eher schon 9000. Das ist erstaunlich und hat mich beflügelt.
Nun bin ich dabei, dieses mir eigentlich gut bekannte Buch (Frank Stanzel: Theorie des Erzählens) neu zu sortieren. Kennen musste ich natürlich dieses Buch und zwar seit dem ersten Semester meines Germanistik-Studiums. Es ist ein Grundlagenwerk. Da es aber bis heute auch sehr umstritten ist (zu Recht), gibt es hier auch viel zu entwickeln und zu entdecken.
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24.01.2014
Vogelflug und Feuerwerk: Videokunst mit Zwiebelschalen
Auf der Suche nach neuen Ideen, wie man Videos gestalten kann, bin ich über die Videos von Dennis Hlynsky gestolpert. Darauf hat dankenswerterweise die taz in einem tweet hingewiesen. Hlynsky macht nun etwas, was ich sehr faszinierend finde, schon seit langer Zeit, auch wenn es erstmal eine Albernheit ist, die ich aus der Kindheit mit herumtrage.
Ihr kennt doch Wunderkerzen. Die fand ich nun eigentlich nie spannend. Was ich dann allerdings doch immer mit einer gewissen Aufregung wahrgenommen habe, war, wenn man mich oder einen meiner Brüder beim Herumwedeln mit Wunderkerzen fotografiert hat. Dann war nämlich auf dem Foto eine Lichtspur zu sehen und das hat mich als kleines Kind verwundert. Später habe ich natürlich die Ursache herausgefunden, warum es hier eine solche Spur gibt.
Hlynsky erzeugt nun einen ähnlichen Effekt durch die Bearbeitung von Videos. Allerdings nimmt er als Vorlage für die Bewegung kein Feuerwerk, sondern Vogelschwärme. Und so gibt es von ihm zahlreiche Videos mit Staren, Geiern, Lachmöwen, Ameisen und Karpfen, die die Bewegung von Herdentieren sichtbar machen und auch ihre chaotische Organisation.
Natürlich gibt es dann auch ein Video mit Feuerwerk.
Und was ist nun mit den Zwiebelschalen? Nun, damit wird ein Effekt bezeichnet, der in das aktuelle Bild eines Videos vorhergehende und nachfolgende Bilder mit eingeblendet, was für Videokünstler notwendig ist, wenn sie Bewegungen nachvollziehen wollen, vor allem selbst programmierte, um so glattere Abläufe zu erzeugen. Genau das hat nun er Künstler nicht gemacht. Zur Zeit kann ich es mir nicht anders vorstellen, als dass er Bild für Bild und Objekt für Objekt ausgeschnitten und grafisch neu organisiert hat, so dass sich komplette Fluglinien ergeben. Das dürfte eine relativ mühsamer Arbeit gewesen sein. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich stehe mit meinen Video-Künsten noch ziemlich am Anfang und kann den technischen Aufwand nicht einschätzen. Schön ist es allemal.
Ihr kennt doch Wunderkerzen. Die fand ich nun eigentlich nie spannend. Was ich dann allerdings doch immer mit einer gewissen Aufregung wahrgenommen habe, war, wenn man mich oder einen meiner Brüder beim Herumwedeln mit Wunderkerzen fotografiert hat. Dann war nämlich auf dem Foto eine Lichtspur zu sehen und das hat mich als kleines Kind verwundert. Später habe ich natürlich die Ursache herausgefunden, warum es hier eine solche Spur gibt.
Hlynsky erzeugt nun einen ähnlichen Effekt durch die Bearbeitung von Videos. Allerdings nimmt er als Vorlage für die Bewegung kein Feuerwerk, sondern Vogelschwärme. Und so gibt es von ihm zahlreiche Videos mit Staren, Geiern, Lachmöwen, Ameisen und Karpfen, die die Bewegung von Herdentieren sichtbar machen und auch ihre chaotische Organisation.
Natürlich gibt es dann auch ein Video mit Feuerwerk.
Und was ist nun mit den Zwiebelschalen? Nun, damit wird ein Effekt bezeichnet, der in das aktuelle Bild eines Videos vorhergehende und nachfolgende Bilder mit eingeblendet, was für Videokünstler notwendig ist, wenn sie Bewegungen nachvollziehen wollen, vor allem selbst programmierte, um so glattere Abläufe zu erzeugen. Genau das hat nun er Künstler nicht gemacht. Zur Zeit kann ich es mir nicht anders vorstellen, als dass er Bild für Bild und Objekt für Objekt ausgeschnitten und grafisch neu organisiert hat, so dass sich komplette Fluglinien ergeben. Das dürfte eine relativ mühsamer Arbeit gewesen sein. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich stehe mit meinen Video-Künsten noch ziemlich am Anfang und kann den technischen Aufwand nicht einschätzen. Schön ist es allemal.
22.01.2014
Verbeugung vor meinem Publikum
Kleiner Nachtrag: obwohl ich selbst unzufrieden bin, erfahre ich gerade viel Lob für dieses erste Video mit mir selbst. Es gibt natürlich auch Kritikpunkte, aber die sind durchaus immer sehr konstruktiv. So muss ich zum Beispiel an meiner Mimik arbeiten. Ich hatte natürlich vor, eine etwas umfassendere Aufnahme von mir selbst zu machen, möglichst eben noch mit den Händen im Blickfeld. Als Dozent werde ich immer als recht lebhaft beschrieben und das kommt in diesem Video nun gar nicht rüber. Allerdings ließ sich das mit meiner WebCam auch nicht wirklich machen.
Ich habe mir natürlich überlegt, ob ich mir eine digitale Kamera kaufe. Aber ich kann mich dazu überhaupt nicht entschließen. Ich müsste mir erst mal genauer ansehen, welches Modell ich mir zulegen möchte.
Normalerweise stehe ich diesen ganzen sozialen Netzwerken eher kritisch gegenüber. Ich habe auf Facebook relativ wenig Gutes erfahren. Meist sind dort, so wie ich das erlebt habe, sehr eingeschränkte Menschen unterwegs. Umso mehr haben mich in den letzten Wochen einige Diskussionen auf Facebook aber auch sonst die Resonanz sehr positiv überrascht. Und auch hier kann ich sagen, dass es nicht uneingeschränktes Lob gab, aber wenn Kritik, dann eben sehr konstruktiv. Ich habe es jetzt zweimal ganz direkt hintereinander auch auf Facebook erlebt, dass sich Menschen mit Sachverstand und einen differenzierten Blick zu Wort gemeldet und nicht nur geurteilt haben, sondern Interesse bekundet haben. Es ist nicht so, dass ich hier ein Interesse an mir erwartet hätte, sondern das überhaupt jemand da steht und ein Interesse an sachlichen Themen mit seiner eigenen Person verbindet. Natürlich liegt das auch am Medium, aber letzten Endes ist vieles, was dann durch diese sozialen Netzwerke geht, sehr unpersönlich. Und deshalb empfinde ich ja diese Bezeichnung ›soziales Netzwerk‹ als sehr zynisch. Auch wenn man die Gesellschaft nicht in einzelnen Personen aufgehen lassen kann (dazu habe ich Niklas Luhmann zu gründlich gelesen), ist sie ohne Menschen nicht denkbar.
Es gibt zwei Menschen, denen ich über lange Zeiten hinweg zutiefst verbunden bin. Der eine ist mein Onkel Hanfried. Ihm verdanke ich es, dass für mich der Begriff der Familie überhaupt noch Sinn ergibt. Es gab Zeiten, zu denen ich ganz stark gezweifelt habe, dass Familie aus mehr besteht als einem institutionell eingerichteten Egotrip. Mittlerweile sind auch meine Geschwister wieder dazugekommen. Denen kann ich nun keine Versäumnisse vorwerfen, da sie selbst mit diversen Anforderungen fertig werden mussten, die einem als junger Erwachsener so begegnen.
Der andere Mensch ist natürlich Nico. Meist zuckt er mit den Achseln, wenn ich sein Verhalten als zutiefst solidarisch empfinde. Aber manchmal ist es eben tatsächlich nicht dieses große, massenmedial aufgeblähte Theatralisieren von Anerkennung, sondern es sind diese kleinen Gesten und Interessen am anderen, die man kaum benennen kann und die sich gleichsam um das gemeinsame Bierchen drumherum ansammeln.
Seltsamerweise sind es vor allem die Leute, denen ich wirklich in der Vergangenheit sehr geholfen habe, manchmal sogar über die Grenzen hinaus, wo es für mich noch angenehm war (was dann manchmal auch als Selbstverleugnung meiner selbst kritisiert wurde), die es nie geschafft haben, etwas zurückzugeben.
Meist sind das solche Leute, bei denen man hinterher entdeckt, dass sie ihre Hilfsbedürftigkeit zum Teil wirklich simuliert haben oder unter falschen Voraussetzungen haben laufen lassen. Ich erinnere mich an eine Autorin, die mich wegen eines Romans angeschrieben hatte, als sie noch nicht bekannt war und auch noch keinen Erfolg hatte. Ihr Erfolg ist auch heute noch recht mäßig. Aber zumindest hat sie einen. Und ich glaube, dass ich da nicht unwichtig war. Nun liegt mir wenig daran, dass sie mir dafür dankt. Was mich an dieser ganzen Geschichte erschreckt hat, war, dass sie mittlerweile nicht mehr unter 18 Jahren alt ist, sondern auf die vierzig zugeht, innerhalb von zwei Jahren, und dass sie wohl in diesem Fall sehr bewusst darauf spekuliert hat, dass ich keinen Beratungsvertrag mit ihr abschließen kann. Diese bewusste Manipulation könnte man noch irgendwie hinnehmen, wenn das hinterher zumindest in irgendeiner Art von Wissen hinausläuft. Bei dieser Frau ist es nun anders geschehen: Sie hat dann auf Facebook ganz bewusst gegen mich intrigiert. Ich habe das auch erst später erfahren. Und es mag ja sein, dass ich hier tatsächlich nicht geholfen habe. In einem so schwierigen Feld wie dem Verfassen von langen fiktionalen Texten (also Romanen) kommt das durchaus vor. Man kann aber seine Kritik dann direkt bei dem betreffenden Menschen loswerden, also bei mir, und macht das bitte schön nicht hintenherum.
Es gibt aber auch eine Frau, der ich finanziell sehr unter die Arme gegriffen habe, der ich jahrelang durch viel Zeit und Kraft geholfen habe und die hinter meinem Rücken wohl ein Gebäude aus Lügen und Halbwahrheiten gebaut hat, durch das sie praktisch gezwungen war, mich aus ihrem Leben schließlich herauszuschmeißen, denn sonst wäre dieses Lügengewebe zerrissen worden oder sie hätte auch mal zurückgeben müssen, was sie von mir bekommen hat.
Nun: in solchen Zeiten, wenn ich an den Menschen zweifle, halte ich mich tatsächlich an diesen Freunden und Familienmitgliedern fest, aber auch an den Grundgedanken meiner Philosophie, insbesondere der von Kant. Ansonsten wäre ich längst völlig homophob und frauenfeindlich und rassistisch und was weiß ich noch.
Und im Moment ist es eben auch ganz wunderbar, plötzlich auf Menschen zu stoßen, die jenseits von Lobhudelei und besserwisserischer Ignoranz dazu bereit sind, etwas zu diskutieren und an dieser Stelle nochmal ganz ausdrücklich eine Verbeugung vor all diesen Menschen, die den Mut aufbringen, so über Sachen zu reden, dass sie diese nicht schon im Vorfeld dogmatisch eingepfercht und dingfest gemacht haben.
Ich habe mir natürlich überlegt, ob ich mir eine digitale Kamera kaufe. Aber ich kann mich dazu überhaupt nicht entschließen. Ich müsste mir erst mal genauer ansehen, welches Modell ich mir zulegen möchte.
Normalerweise stehe ich diesen ganzen sozialen Netzwerken eher kritisch gegenüber. Ich habe auf Facebook relativ wenig Gutes erfahren. Meist sind dort, so wie ich das erlebt habe, sehr eingeschränkte Menschen unterwegs. Umso mehr haben mich in den letzten Wochen einige Diskussionen auf Facebook aber auch sonst die Resonanz sehr positiv überrascht. Und auch hier kann ich sagen, dass es nicht uneingeschränktes Lob gab, aber wenn Kritik, dann eben sehr konstruktiv. Ich habe es jetzt zweimal ganz direkt hintereinander auch auf Facebook erlebt, dass sich Menschen mit Sachverstand und einen differenzierten Blick zu Wort gemeldet und nicht nur geurteilt haben, sondern Interesse bekundet haben. Es ist nicht so, dass ich hier ein Interesse an mir erwartet hätte, sondern das überhaupt jemand da steht und ein Interesse an sachlichen Themen mit seiner eigenen Person verbindet. Natürlich liegt das auch am Medium, aber letzten Endes ist vieles, was dann durch diese sozialen Netzwerke geht, sehr unpersönlich. Und deshalb empfinde ich ja diese Bezeichnung ›soziales Netzwerk‹ als sehr zynisch. Auch wenn man die Gesellschaft nicht in einzelnen Personen aufgehen lassen kann (dazu habe ich Niklas Luhmann zu gründlich gelesen), ist sie ohne Menschen nicht denkbar.
Es gibt zwei Menschen, denen ich über lange Zeiten hinweg zutiefst verbunden bin. Der eine ist mein Onkel Hanfried. Ihm verdanke ich es, dass für mich der Begriff der Familie überhaupt noch Sinn ergibt. Es gab Zeiten, zu denen ich ganz stark gezweifelt habe, dass Familie aus mehr besteht als einem institutionell eingerichteten Egotrip. Mittlerweile sind auch meine Geschwister wieder dazugekommen. Denen kann ich nun keine Versäumnisse vorwerfen, da sie selbst mit diversen Anforderungen fertig werden mussten, die einem als junger Erwachsener so begegnen.
Der andere Mensch ist natürlich Nico. Meist zuckt er mit den Achseln, wenn ich sein Verhalten als zutiefst solidarisch empfinde. Aber manchmal ist es eben tatsächlich nicht dieses große, massenmedial aufgeblähte Theatralisieren von Anerkennung, sondern es sind diese kleinen Gesten und Interessen am anderen, die man kaum benennen kann und die sich gleichsam um das gemeinsame Bierchen drumherum ansammeln.
Seltsamerweise sind es vor allem die Leute, denen ich wirklich in der Vergangenheit sehr geholfen habe, manchmal sogar über die Grenzen hinaus, wo es für mich noch angenehm war (was dann manchmal auch als Selbstverleugnung meiner selbst kritisiert wurde), die es nie geschafft haben, etwas zurückzugeben.
Meist sind das solche Leute, bei denen man hinterher entdeckt, dass sie ihre Hilfsbedürftigkeit zum Teil wirklich simuliert haben oder unter falschen Voraussetzungen haben laufen lassen. Ich erinnere mich an eine Autorin, die mich wegen eines Romans angeschrieben hatte, als sie noch nicht bekannt war und auch noch keinen Erfolg hatte. Ihr Erfolg ist auch heute noch recht mäßig. Aber zumindest hat sie einen. Und ich glaube, dass ich da nicht unwichtig war. Nun liegt mir wenig daran, dass sie mir dafür dankt. Was mich an dieser ganzen Geschichte erschreckt hat, war, dass sie mittlerweile nicht mehr unter 18 Jahren alt ist, sondern auf die vierzig zugeht, innerhalb von zwei Jahren, und dass sie wohl in diesem Fall sehr bewusst darauf spekuliert hat, dass ich keinen Beratungsvertrag mit ihr abschließen kann. Diese bewusste Manipulation könnte man noch irgendwie hinnehmen, wenn das hinterher zumindest in irgendeiner Art von Wissen hinausläuft. Bei dieser Frau ist es nun anders geschehen: Sie hat dann auf Facebook ganz bewusst gegen mich intrigiert. Ich habe das auch erst später erfahren. Und es mag ja sein, dass ich hier tatsächlich nicht geholfen habe. In einem so schwierigen Feld wie dem Verfassen von langen fiktionalen Texten (also Romanen) kommt das durchaus vor. Man kann aber seine Kritik dann direkt bei dem betreffenden Menschen loswerden, also bei mir, und macht das bitte schön nicht hintenherum.
Es gibt aber auch eine Frau, der ich finanziell sehr unter die Arme gegriffen habe, der ich jahrelang durch viel Zeit und Kraft geholfen habe und die hinter meinem Rücken wohl ein Gebäude aus Lügen und Halbwahrheiten gebaut hat, durch das sie praktisch gezwungen war, mich aus ihrem Leben schließlich herauszuschmeißen, denn sonst wäre dieses Lügengewebe zerrissen worden oder sie hätte auch mal zurückgeben müssen, was sie von mir bekommen hat.
Nun: in solchen Zeiten, wenn ich an den Menschen zweifle, halte ich mich tatsächlich an diesen Freunden und Familienmitgliedern fest, aber auch an den Grundgedanken meiner Philosophie, insbesondere der von Kant. Ansonsten wäre ich längst völlig homophob und frauenfeindlich und rassistisch und was weiß ich noch.
Und im Moment ist es eben auch ganz wunderbar, plötzlich auf Menschen zu stoßen, die jenseits von Lobhudelei und besserwisserischer Ignoranz dazu bereit sind, etwas zu diskutieren und an dieser Stelle nochmal ganz ausdrücklich eine Verbeugung vor all diesen Menschen, die den Mut aufbringen, so über Sachen zu reden, dass sie diese nicht schon im Vorfeld dogmatisch eingepfercht und dingfest gemacht haben.
17.01.2014
Mein elftes Video und ein Artikel zur „Nachahmung“
Gestern Abend habe ich noch, relativ spät, das elfte Video zum Kurs Plotstrukturen veröffentlicht. Es ist leider wirklich spät geworden, weil ich den ganzen Tag unterwegs gewesen bin.
Hier ist es auf youTube zu sehen und wer bisher dem Kurs noch nicht gefolgt ist und es gerne tun möchte, findet hier die Playlist dazu.
Hier ist es auf youTube zu sehen und wer bisher dem Kurs noch nicht gefolgt ist und es gerne tun möchte, findet hier die Playlist dazu.
Auf Qindie ist ein Artikel von mir veröffentlicht worden: Warum haben Schriftsteller eigentlich Angst vor dem Nachahmen? — Hier verarbeitete ich Ideen, die ich während des Lesens von Gabriel Tarde gesammelt habe. Es ist nur ein kleiner Ausschnitt, angewendet auf die moderne Unterhaltungsliteratur, aber eben doch ganz interessant, vor allem, wenn man sich die historischen Wandlungen des Vampirs und des Zombies ansieht.
Immerhin bin ich heute Abend dazu gekommen, mal wieder etwas gründlicher zu lesen. Natürlich (wie so häufig zur Zeit) Hannah Arendt. Ich hatte ein wenig Einstiegsprobleme mit der politischen Philosophie. Das lag vielleicht auch an meinen Lebensumständen. Aber jetzt interessiert mich dieses Feld sehr. In den letzten 20 Jahren habe ich mich doch wesentlich mehr mit der Sprachphilosophie beschäftigt und auch wenn es hier zahlreiche Berührungspunkte gibt, habe ich den Sprung über den „Teich“ nie wirklich geschafft. Offensichtlich ändert sich das zurzeit.
Immerhin bin ich heute Abend dazu gekommen, mal wieder etwas gründlicher zu lesen. Natürlich (wie so häufig zur Zeit) Hannah Arendt. Ich hatte ein wenig Einstiegsprobleme mit der politischen Philosophie. Das lag vielleicht auch an meinen Lebensumständen. Aber jetzt interessiert mich dieses Feld sehr. In den letzten 20 Jahren habe ich mich doch wesentlich mehr mit der Sprachphilosophie beschäftigt und auch wenn es hier zahlreiche Berührungspunkte gibt, habe ich den Sprung über den „Teich“ nie wirklich geschafft. Offensichtlich ändert sich das zurzeit.
26.12.2013
Und die sechste Folge meines Video-Kurses
Die ersten Videos stehen im Netz. Die Resonanz ist 100%ig positiv. Klar: waren ja bisher auch nur sechs Stimmen. Und da ich erst seit etwa zwei Wochen ernsthaft online stehe und erst seit letzten Samstag auch Werbung mache, ist noch nicht viel passiert. Wer aber wollte das den Menschen über die Feiertage verübeln? Ich nicht.
Heute habe ich das sechste Video veröffentlicht. Dabei sind wir dann beim zweiten Video zu dem Planungsmodell, mit dem ich am liebsten arbeite. Vor allem verstehen das die Menschen auch am besten.
Hier der Link zu der Playlist.
Heute habe ich das sechste Video veröffentlicht. Dabei sind wir dann beim zweiten Video zu dem Planungsmodell, mit dem ich am liebsten arbeite. Vor allem verstehen das die Menschen auch am besten.
Hier der Link zu der Playlist.
23.12.2013
Plotstrukturen III — ein einfacheres Modell, angelehnt an Aristoteles
"Normalerweise hätte ich schon längst im Bett sein müssen. Man muss sich ja irgendwie selbst bemuttern.", so schrieb ich vor zwei Tagen, konnte dann aber das Video nicht auf meinem Blog einfügen. - Jetzt klappt's.
Aber ich musste dann unbedingt noch das dritte Video anfangen und fertig stellen. Nachdem ich in den letzten beiden Videos das Kompositionsmodell von Gustav Freytag behandelt habe, gehe ich in diesem Video auf ein Modell ein, das eigentlich schon zwei Jahrtausende alt ist und ebenfalls vom Theater herrührt. Ursprünglich wurde etwas ähnliches von Aristoteles formuliert. Der amerikanische Schriftsteller James Scott Bell hat dies ein wenig modernisiert, wenn auch nicht viel.
Hier also stelle ich euch dieses Modell vor. Mir persönlich ist es für längere Geschichten zu einfach und zu undifferenziert. Aber für einen ersten Entwurf, für die Strukturierung von irgendwelchen Ideen, einfach um auszuprobieren, wie die in etwa in eine Geschichte hineinpassen, ist dieses Modell ganz hervorragend, weil es sich so einfach handhaben lässt.
Hier also das Video:
Aber ich musste dann unbedingt noch das dritte Video anfangen und fertig stellen. Nachdem ich in den letzten beiden Videos das Kompositionsmodell von Gustav Freytag behandelt habe, gehe ich in diesem Video auf ein Modell ein, das eigentlich schon zwei Jahrtausende alt ist und ebenfalls vom Theater herrührt. Ursprünglich wurde etwas ähnliches von Aristoteles formuliert. Der amerikanische Schriftsteller James Scott Bell hat dies ein wenig modernisiert, wenn auch nicht viel.
Hier also stelle ich euch dieses Modell vor. Mir persönlich ist es für längere Geschichten zu einfach und zu undifferenziert. Aber für einen ersten Entwurf, für die Strukturierung von irgendwelchen Ideen, einfach um auszuprobieren, wie die in etwa in eine Geschichte hineinpassen, ist dieses Modell ganz hervorragend, weil es sich so einfach handhaben lässt.
Hier also das Video:
16.12.2013
Und noch einmal: Videos
Ihr ahnt es wahrscheinlich schon: meine leicht zugejammerten Posts über allerlei technische Wehwehchen beim Video-Gestalten werden wohl so etwas wie ein running gag.
Worum geht es? Nun, ich habe in den letzten zwei Wochen recht viel entdeckt, viele neue Möglichkeiten, aus dem vorhandenen Material schöne Sachen zu gestalten. Und das hört sich zunächst ja sehr gut an. Dann allerdings musste ich auch wieder feststellen, dass all diese vielen schönen kleinen Entdeckungen gar nicht zu meinem Kurs passen. Bzw. kann ich mir derzeit noch nicht vorstellen, was ich mit denen anfangen werde. Und insofern haben mir die letzten beiden Wochen wieder relativ wenig genützt.
Trotzdem: vermutlich wird diese Erfahrung jetzt erstmal bei mir eine Weile gähren müssen. Und eventuell muss ich von Anfang an die Planung stärker auf die grafischen Elemente auslegen und auch auf die Eigenständigkeit des filmischen Erzählens. Das war ja das zweite Problem, was ich dann gesehen habe: im Prinzip sind diese Videos noch viel zu sehr verbal ausgestaltet. Die grafischen Elemente sind vorwiegend Hilfsmittel, so wie man das fast immer im klassischen Unterricht sieht. Das ist jetzt nicht unbedingt eine Kritik, aber richtig innovativ kann so etwas auch nicht werden. Und auch wenn ich mich da überhaupt nicht unter Druck setze: ich möchte schon eine stärker auf die Grafik oder auf den Film angelegte Struktur der einzelnen Videos erreichen. Nicht in diesem Kurs. Wahrscheinlich auch nicht in den nächsten beiden. Aber in den nächsten zwei Jahren.
Hier also das erste Video, in neuer Gestalt. Das zweite steht auch schon online. Ebenso werdet ihr ein drittes finden, in dem ihr noch die alte Grafik seht. Das ist nicht schlecht, aber eben durchaus wenig aufregend.
Worum geht es? Nun, ich habe in den letzten zwei Wochen recht viel entdeckt, viele neue Möglichkeiten, aus dem vorhandenen Material schöne Sachen zu gestalten. Und das hört sich zunächst ja sehr gut an. Dann allerdings musste ich auch wieder feststellen, dass all diese vielen schönen kleinen Entdeckungen gar nicht zu meinem Kurs passen. Bzw. kann ich mir derzeit noch nicht vorstellen, was ich mit denen anfangen werde. Und insofern haben mir die letzten beiden Wochen wieder relativ wenig genützt.
Trotzdem: vermutlich wird diese Erfahrung jetzt erstmal bei mir eine Weile gähren müssen. Und eventuell muss ich von Anfang an die Planung stärker auf die grafischen Elemente auslegen und auch auf die Eigenständigkeit des filmischen Erzählens. Das war ja das zweite Problem, was ich dann gesehen habe: im Prinzip sind diese Videos noch viel zu sehr verbal ausgestaltet. Die grafischen Elemente sind vorwiegend Hilfsmittel, so wie man das fast immer im klassischen Unterricht sieht. Das ist jetzt nicht unbedingt eine Kritik, aber richtig innovativ kann so etwas auch nicht werden. Und auch wenn ich mich da überhaupt nicht unter Druck setze: ich möchte schon eine stärker auf die Grafik oder auf den Film angelegte Struktur der einzelnen Videos erreichen. Nicht in diesem Kurs. Wahrscheinlich auch nicht in den nächsten beiden. Aber in den nächsten zwei Jahren.
Hier also das erste Video, in neuer Gestalt. Das zweite steht auch schon online. Ebenso werdet ihr ein drittes finden, in dem ihr noch die alte Grafik seht. Das ist nicht schlecht, aber eben durchaus wenig aufregend.
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