Julia Cameron beschreibt in ihrem Buch Der Weg des Künstlers eine Kreativübung, die ich eigentlich immer dann mache, wenn ich auf der Suche nach Materialien für meine Schüler bin. Die Übung heißt Den Künstler spazieren führen. Dazu geht man, mit genügend Zeit, und möglichst mit einer Mindmap im Kopf, eventuell einer Mindmap, die man über mehrere Tage aufgefüllt und schließlich einmal sauber abgeschrieben hat, durch die Stadt spazieren. Man bummelt durch Geschäfte, schaut sich Menschen an.
Den Künstler, nein, den Mathematiker spazieren führen
So ist es mir am Donnerstag ergangen. Eigentlich wollte ich nur zu meinem Gummibärchen-Laden. Meine Klasse hatte am Dienstag so fleißig gearbeitet, dass ich beschlossen hatte, sie zu belohnen. Auf dem Weg dorthin (er liegt in der Schönhauser Allee) kommt man an diversen 1 €-Läden vorbei. Ebenso passiert man einen Bücherladen, der Restbestände verkauft. Und so bin ich durch diverse Läden gewandert, ohne etwas zu kaufen, aber mit viel Blick auf mögliche Unterrichtsmaterialien. Ich habe einiges entdeckt. Schöne Sachen, wirklich. Nur mit Rücksicht auf meinen Geldbeutel habe ich es dann doch sein gelassen.
Trotzdem: man kann nicht nur seinen Künstler spazieren führen, sondern eben auch den Mathematiker. Muster, Sachen zum Zählen, geometrische Anordnungen, die findet man überall, und überall kann man davor meditieren, welcher Unterricht sich daraus entwerfen ließe.
Zahlen frühstücken
Sogar wenn man frühstückt, ich war heute zum Brunchen, kann man seinen mathematischen Muskel in Bewegung setzen. Ein Buffet ist auch ein Fest der Muster. Jede Anordnung von Senfeiern lädt zur Multiplikation ein, jede gefüllte Zucchini zur Volumenmessung und jeder neue Gast lässt einen über Subtraktion nachdenken.
Das ist lecker!
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