23.04.2013

Multi-Kulti (eigentlich wollte ich nur über Bushido lesen)

Heute habe ich den ganzen Tag online-Artikel gelesen. Die Aufregung über Bushido habe ich in den letzten Tagen gar nicht mitbekommen. Mich stört an den Argumentationen, dass sie immer wieder über die Rasse gehen, bzw. über die Nationalität. Kann hier jemand mal rechtsstaatlich argumentieren? Wenn Bushido sich tatsächlich verkauft hat, geht das unbedingt gegen das Grundgesetz und das Gewaltmonopol des Staates. Mit dem ich übrigens nicht einverstanden bin (mit dem Staat), auch nicht mit der Wirtschaftsform.

Was die Kommentare zu Bushido im Internet angehen, kann ich nur den Kopf schütteln. Hier geben sich Angreifer und Verteidiger des Multi-Kulti die Klinke in die Hand, ohne ein einziges mal darüber nachzudenken, ob dieser Begriff überhaupt sinnvoll ist. Denn was soll das sein, Multi-Kulti? Das hört sich für mich schwer nach Zoo an: der Türke in dem einen Gehege, der Deutsche in dem anderen und dazwischen der Eisverkäufer. Auf der anderen Seite: ein Zoo mit nur einer Tierart ist relativ langweilig.
Ich hatte das mal 2007 in einem Artikel thematisiert: Multi-Kulti oder Nationalgesellschaft? Beides funktioniert nicht. Wie Luhmann in dem Zitat treffend sagt, kann der Pluralismus nur dadurch funktionieren, dass er sich selber negiert, während der Nationalismus beschreibungsunfähig bleibt.
Es scheint mir, als könne man beide Konzepte nur pragmatisch unterlaufen, womöglich, indem man beide missachtet.

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