Vom Carl-Auer-Verlag gibt es einen neuen Sammelband mit Aufsätzen zur aktuellen Forschung. Die drei Artikel, die ich bisher gelesen habe, sind sehr gut. Ich nehme an, dass auch die weiteren Artikel - wie gewöhnlich bei Carl-Auer - von hoher Qualität sein werden.
Hier nur als kleine Appetithäppchen und um ein wenig weiter an der mehr selbstgefälligen als hilfreichen Diagnose mancher "Kompetenter" zu nagen, ein Zitat:
Verantwortlichkeit ist eher eine Frage eines weichen Umgangs mit Handlungsmöglichkeiten und eines ironischen Umgangs mit der Reichweite der eigenen Vernunft. Schuldzuweisungen dagegen verorten soziale Ursachen in fremder Menschen Seele und gar in ihren Körpern.
Dieser pathogene Kreislauf wird von zahlreichen ermöglichenden Faktoren genährt.
So kann man den Dogmatismus mancher Lehrer, ihre Eindeutigkeit bei der Diagnose von ADHS, nicht nur in pathogenen Prozessen des betreffenden Lehrers sehen, sondern auch in einer obsolet gewordenen Schulstruktur.
Franz Lehner schreibt in seinem Buch Wissensmanagement über ganz andere Formen von Lernkulturen und Wissenskulturen. Bei meinen bisherigen Erfahrungen mit der Organisation "Schule" habe ich davon rein garnichts gefunden. Allenfalls mal ein Wort, das, völlig zusammenhangslos, auf einen dahinterstehenden Begriff hätte verweisen können.
Es ist Aufgabe der Lehrer, wenn die Schulverwaltung nichts dementsprechendes unternimmt, hier Verantwortung für neue Formen des Lernens zu übernehmen. Leider bieten zum Beispiel das Berliner Schulgesetz und die Berliner Rahmenpläne genau diesen Handlungsrahmen an.
In der Schule wird er nicht ausgeschöpft. Unterricht ist zu 99% immer noch Frontalunterricht. Sieht man sich die veränderte Unternehmenskultur an, die Franz Lehner vorstellt, ist das geradezu wahnwitzig. Systematisch werden die Schüler von einer solchen Praxis ferngehalten. - OK, das ist jetzt ein anderes Problem als ADHS, aber man stößt leider immer wieder auf solche Problemgefüge, bei dem eines zum anderen führt.
Vom Carl-Auer-Verlag habe ich noch ein zweites Produkt vorliegen: "Ana Ex - Wie die Magersucht siegt und wie sie scheitert". Da habe ich noch nicht hineingeschaut.
Hier nur als kleine Appetithäppchen und um ein wenig weiter an der mehr selbstgefälligen als hilfreichen Diagnose mancher "Kompetenter" zu nagen, ein Zitat:
"Nicht so sehr ADHS ist das eigentliche Problem, sondern die oft verfehlten Lösungsversuche der sozialen Umwelt verstricken sich zum eigentlichen 'ADHS-Problemsystem'. Die ressourcenorientierte Dekonstruktion dieser 'Wirklichkeit' ermöglicht Verschiedensein (ohne Angst und Entwertung) im selbstbewussten Ausdruck der eigenen Potentiale."Soweit ich das Buch überflogen habe, unterliegt auch ADHS einem pathogenen Kreislauf: indem Kompetenzen abgegeben werden, Erziehungskompetenz, emotionale Kompetenz, oder, in Form von Dogmatismus, unter der Hand auch die wissenschaftliche Kompetenz, indem also Kompetenzen abgegeben werden, steigt auch die Neigung, aus der Frage der Verantwortlichkeit eine Schuldfrage zu machen.(schreibt Hannes Brandau auf S. 39)
Verantwortlichkeit ist eher eine Frage eines weichen Umgangs mit Handlungsmöglichkeiten und eines ironischen Umgangs mit der Reichweite der eigenen Vernunft. Schuldzuweisungen dagegen verorten soziale Ursachen in fremder Menschen Seele und gar in ihren Körpern.
Dieser pathogene Kreislauf wird von zahlreichen ermöglichenden Faktoren genährt.
So kann man den Dogmatismus mancher Lehrer, ihre Eindeutigkeit bei der Diagnose von ADHS, nicht nur in pathogenen Prozessen des betreffenden Lehrers sehen, sondern auch in einer obsolet gewordenen Schulstruktur.
Franz Lehner schreibt in seinem Buch Wissensmanagement über ganz andere Formen von Lernkulturen und Wissenskulturen. Bei meinen bisherigen Erfahrungen mit der Organisation "Schule" habe ich davon rein garnichts gefunden. Allenfalls mal ein Wort, das, völlig zusammenhangslos, auf einen dahinterstehenden Begriff hätte verweisen können.
Es ist Aufgabe der Lehrer, wenn die Schulverwaltung nichts dementsprechendes unternimmt, hier Verantwortung für neue Formen des Lernens zu übernehmen. Leider bieten zum Beispiel das Berliner Schulgesetz und die Berliner Rahmenpläne genau diesen Handlungsrahmen an.
In der Schule wird er nicht ausgeschöpft. Unterricht ist zu 99% immer noch Frontalunterricht. Sieht man sich die veränderte Unternehmenskultur an, die Franz Lehner vorstellt, ist das geradezu wahnwitzig. Systematisch werden die Schüler von einer solchen Praxis ferngehalten. - OK, das ist jetzt ein anderes Problem als ADHS, aber man stößt leider immer wieder auf solche Problemgefüge, bei dem eines zum anderen führt.
Vom Carl-Auer-Verlag habe ich noch ein zweites Produkt vorliegen: "Ana Ex - Wie die Magersucht siegt und wie sie scheitert". Da habe ich noch nicht hineingeschaut.
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