26.03.2012

Metaphorik. Strategien der Verbildlichung

Das war meine Hauptarbeit in den letzten Tagen: seit Herbst letzten Jahres habe ich alle meine Zettelchen und Anmerkungen zum Thema »Verbildlichen« (was in der Trainer-Literatur sehr ungünstig als Metaphorik bezeichnet wird) in meinem elektronischen Zettelkasten geordnet (es gibt dort ein geniales Werkzeug: den Schreibtisch) und wollte das irgendwann einmal verschriftlichen. 
Vor anderthalb Wochen habe ich dann einen Rappel bekommen. Der Schreibtisch war so umfangreich, und ist teilweise dermaßen ins Detail gegangen, dass ich dachte, wenn das jemals ein Buch wird, dann wird es nicht nur den Gebrauch der Sprache an sich vorstellen, sondern auch noch die feinsten Verzweigungen der modernen Rhetorik (gut, ganz so schlimm ist es nun nicht).

Jedenfalls habe ich jetzt den umgekehrten Weg gewählt und alles Mögliche rausgeschmissen, um dem interessierten Laien eine gute Hilfe zu geben und d.h. natürlich, um ein gutes, populärwissenschaftliches Buch zu schreiben. Daran sitze ich auch seit letztem Dienstag ganz konkret. 
Ein wenig Kopfzerbrechen hat mir noch die Einteilung in Kapitel gemacht. Letzten Endes lässt sich hier allerdings keine gute Ordnung finden, da rhetorische Figuren und Textmuster sich vielfältig überschneiden. Man kommt automatisch beim Besprechen bestimmter rhetorischer Figuren zu anderen rhetorischen Figuren oder eben zu den entsprechenden Textmustern, in denen diese eingebaut werden können.

Drei Kapitelchen habe ich noch vor mir. Das nächste wird noch einmal sehr lang; danach folgen zwei kurze. Besonders das Kapitel über die Metapher selbst ist sehr umfangreich geworden.

Da ich aber heute bereits 10.000 Wörter geschrieben habe, reicht das auch. 
Übrigens ist das Schreiben nicht das größte Problem. Durch mein Spracherkennungsprogramm und durch die Ordnung der Zettel übertrage ich vieles einfach und setze manchmal nur noch den einen oder anderen vermittelnden Satz dazwischen. 
Anstrengender ist es, dann doch noch das eine oder andere wegzulassen. Dann sitze ich immer noch mal herum, und überprüfe, ob ich diese Technik tatsächlich bisher so selten eingesetzt habe, ob ich selten eingesetzt gefunden habe oder ob ich mir vorstellen könnte, sie häufiger einzusetzen. Dann überlege ich mir trotzdem Übungen und mache diese. Und natürlich fließen diese Ergebnisse nicht in das Buch ein (vor allem, wenn meine Ergebnisse schlecht sind). Aber Zeit brauche ich dafür ja trotzdem. Ich habe heute Morgen um kurz nach acht begonnen; zwischendurch war ich 2 h spazieren. Jetzt allerdings ist es 9:00 Uhr abends und da darf ich mir dann sagen: Schluss mit der Arbeit.

An meiner Einführung in den ›Homo Faber‹ habe ich auch weiter geschrieben, allerdings nur wenig. Der dritte Abschnitt ist konzeptuell fertig. Was mir zur Zeit ein wenig die Lust nimmt, ist der zweite Abschnitt, der eine umfangreiche Inhaltsangabe darstellt, mit ersten Hinweisen zur Interpretation. Aber Inhaltsangaben sind nicht besonders spannend und ich muss mich ständig zurückhalten, nicht weiter zu interpretieren.

Schließlich ruht mein Büchlein über Argumentationslehre für Schüler. Dies wird tatsächlich nur ein relativ kurzer Text. Das Problem bei diesem Buch ist ebenfalls die Auswahl. Die Argumentationslehren könnte man, wenn man sie umfangreich, anschaulich und mit vielen Übungen macht, zu einem sehr dicken Buch ausgestalten. Und ich muss natürlich auf die Darstellung in den Schulbüchern Rücksicht nehmen. Diese ist nun teilweise sehr vereinfachend und auch verwirrend. Ich möchte doch behaupten, dass viele Schüler vielleicht die Begrifflichkeiten nicht kennen, aber doch bereits mehr Sprachgefühl haben, komplexer denken können, als ihnen in den Schulbüchern zugemutet wird.

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