28.01.2012

John Asht "droht"

Auch ich bin jetzt veredelt worden. Dazu kann ich nur zwei Sachen sagen: 
Erstens habe ich meine Urteile begründet und immer nur Verhaltensweisen beurteilt, während der werte Herr in einigen seiner Kommentare dermaßen abwertend ist (gegenüber anderen Personen), dass das tatsächlich gegen jegliche noch erträgliche Auseinandersetzung (zum Beispiel um den Sinn oder Unsinn einer einzelnen Rezension) geht.
Zweitens sollte jemand, der austeilt, auch einstecken können. Kann er offenbar nicht. Besonders befremdlich finde ich dabei, dass der Herr ja offensichtlich schon etwas älteren Semesters ist, man möchte sagen: in einem gestandenen Alter. Zu diesem Zeitpunkt sollte man gewisse Höflichkeitsformen und auch Vorsichtsmaßnahmen verinnerlicht haben. Zum Beispiel Kritiken und Rückmeldungen zunächst, mindestens zunächst, wenn nicht immer, sachlich zu halten.

6 Kommentare :

Michael hat gesagt…

Zu köstlich die ganze Geschichte. Er scheint mit ihnen den Drahtzieher der Blogmafia entarnt zu haben.
Zumindest tönt es so in seinem Blog (wenn auch ohne Namen):
"Das Resultat der Nachforschungen hat ergeben, dass der Drahtzieher der Literaturkriminalität im deutschsprachigen Internetraum, der Herausgeber einer zwielichtigen literaturkritischen Onlinezeitung ist. Der Mann läuft über die Buchmessen und verlangt von den Verlegern Rezensionsexemplare. Wer bei ihm dann aber keine Rezensionen in Auftrag gibt und nicht kräftig dafür bezahlt, wird niedergemacht, mittels gehässiger Literaturkritiken (wie in meinem TWIN-PRYX Fall). Dabei bedient er sich eines Konsortiums aus ca. 700 bis 800 Rezensions-Blogger, die ihm gehorsam folgen und sich wissend als Werkzeuge für seine krimnellen Machenschaften benützen lassen.
Diesem Kerl werde ich jetzt auf ganz legale Art und Weise das Handwerk legen lassen!"


Aber wie man in der ganze Geschichte gesehen hat ist das auch wieder nur eine leere Klagedrohung die jeglicher Beweise entbiehrt.

Haben sie noch viel Spaß mit dem Trashtalk des Herrn Asht.

Dr. pig. Phantomscherz hat gesagt…

Ich finde diese John-Asht-Geschichte ist mit das lustigste, was ich in letzter Zeit im Internetz verfolgen durfte.
Ich bin fast ein bisschen traurig, dass ich da nicht mitspielen kann...

Vielleicht frag' ich ihn mal nach einem Rezensionsexemplar :-D

Frederik Weitz hat gesagt…

Lieber Michael!
Nachweislich gebe ich keine Onlinezeitung heraus, sondern "lediglich" einen Blog. Außerdem habe ich in den letzten Jahren auch keine Buchmessen besucht. Insofern kann ich nicht damit gemeint sein. Rezensionsexemplare schnorre ich mir schon garnicht im Fantasy-Bereich. Im Gegenteil bin ich froh, dass ich hervorragende Bibliotheken um die Ecke habe, in denen ich mir zahlreiche neuere und ältere Werke ausleihen kann. Ansonsten finden sich eher wissenschaftliche und philosophische Werke in meinem Bücherschrank.
Es ist aber bezeichnend, dass der gute Herr Asht in seiner Passage nur andeutet, dass es einen Drahtzieher gibt, den Beweis aber schuldig bleibt. - Was mich angeht, so bin ich normalerweise in meiner Kritik etwas kulanter und wäre auch gegenüber Herrn Asht kulanter gewesen, hätte er sich nicht durch seine abfälligen Bemerkungen gegenüber Myriel als äußerst unsympathische Person dargestellt. Ein Autor muss allerdings Kritik ertragen können. Und das alleine schon deshalb, um präziser, sachhaltiger zu entscheiden, für wen er schreibt. Man muss ja nicht jeden Geschmack bedienen. Das ginge schon stilistisch garnicht. Und auch ein Herr Asht muss nicht den Geschmack einer Bloggerin bedienen, die nun mal ein Einzelfall in der großen, weiten Wüste des Internets ist. Aber ich finde es immer interessant, was meine Leser sagen und ich profitiere auch von scharfer Kritik, sofern diese sich nachvollziehbar gestaltet. (Es gibt allerdings Kritik, die ich nicht akzeptiere. Und das sind zum Beispiel Vorwürfe wie: jmd. sei ein Macho, jmd. sei arrogant, die dann aber nicht erklären können, woran sich dieses Urteil festmacht. Das sind dann nur noch Behauptungen.)
Ich verstehe also die Position von Asht garnicht und was er mit seinen Aussagen bezwecken will. Schon alleine, weil man einen anderen Menschen durch Beleidigungen meist nicht dazu bringen kann, sich ein Buch noch einmal "ordentlicher" anzuschauen.
Aber das muss der Herr nun mit sich selbst ausmachen.
Liebe Grüße,
Frederik Weitz

Frederik Weitz hat gesagt…

@ Phantomscherz
Nun, ich habe es wie wohl viele gemacht und mir "nur" die Leseprobe von Amazon geholt. Im Gegensatz zu dem, was die Verlegerin des Buches schreibt, glaube ich nämlich, dass man schon nach wenigen Seiten sagen kann, ob man ein Buch unterhaltend findet oder nicht. Und darum geht es hier schließlich.
Und nein: mich hat die Leseprobe nicht unterhalten. Anderen Menschen mag es da anders gehen. Einen meiner liebsten Romane, Döblins "Berge Meere Giganten", finden viele meiner Freunde nicht unterhaltend. Tant pis! Was soll's!

Im übrigen finde ich die Debatte nicht witzig, sondern notwendig. Das Internet ist ein offener und unstrukturierter Raum und sicherlich hat Asht im Abstrakten recht, dass sich hier auch viel Ungares tummelt.
Ob sich allerdings in den Feuilletons immer "gestandene Literaturkritiker" getummelt haben (ich glaube, schon Karl Kraus spricht von diesen Feuilletonisten sehr abfällig) und ob sich nicht auch ein Lieschen Müller eine Meinung erlauben darf, das sind nun ganz andere Themen.
Was die "respektvolle Umgangssprache" angeht, die Herr Asht in seinem Blog-Artikel anmahnt, so scheint er von anderen eine Leistung zu fordern, die er selbst nicht einzuhalten bereit ist. Es ist doch meine Entscheidung, wie ich mich verhalte und ich kann auch deutlich in meinem Urteil sein, ohne andere als "Studienhopperinnen" oder literaturwissenschaftlich ungebildet hinzustellen. Vor allem, wenn man dann so fragwürdige Kategorien wie das Genre heranzieht oder sich sogar, wie Frau Roder dies getan hat, implizit widerspricht.
Jedenfalls sehe ich den Wert der Debatte darin, dass die Menschen auch formal über die Qualität eines Textes nachzudenken beginnen und nicht nur inhaltlich. Dass sie darüber diskutieren, was einen Roman formal ausmacht oder ausmachen könnte. Asht dient hier nur als Stein des Anstoßes.

Ich finde es übrigens auch nicht witzig (entschuldige, lieber Phantomscherz) mitanzusehen, wie ein Mensch sich hier selbst verbrät. Genau das aber macht Asht. Viele Stimmen äußern sich darüber, wie lächerlich sich dieser Mensch mit seinen Aussagen gemacht hat. Und tatsächlich klafft zwischen seinen Forderungen (respektvoll, fair), seinen Erlaubnissen (lies und schieß) und seinem eigenen Verhalten eine recht seltsame Lücke.

Für mich ist das Thema damit auch beendet. Es gibt viel Literatur auf der Welt. Mich interessiert im wesentlichen meine Arbeit an der Rhetorik, an der Kommunikation und an den Textmustern, zur Zeit vor allem wieder die argumentativen Aspekte von Textmustern. Und genau dort werde weiterarbeiten.

Liebe Grüße,
Frederik

Anonym hat gesagt…

Nun- es scheint mir, daß der werte Herr "Asht" wohl wenig von gewissen christlichen Kardinaltugenden mitbekommen hat, die auch Nicht- und Andersgläubigen ganz gut zu Gesicht stünden (und dies sage ich als Atheist!). Wer sich seinen unfreiwillig unterhaltsamen Blog antut, wird jedoch darüber nicht besonders überrascht sein: die allzu übliche esoterisch-narzisstische, sexistische, überdies leicht ins Faschistoide abdriftende Kost eben- wenig bis gar nichts dort zeugt von einer gewissen Reflexion oder gar Ansätzen (selbst-)kritischen Denkens (Vorerst erspare ich Ihnen Links und Zitate). Stattdessen krude Macht- und Reinheitsfantasien. Mit ein bisschen Fromm und Adler lässt sich das alles recht gut verstehen. Es mag unfair sein, so hart mit einer Person aus dem Internet ins Gericht zu gehen (bleibt bloß zu hoffen, es hier mit einer fiktionalen Gestalt zu tun zu haben, was jedoch leider äußerst unwahrscheinlich ist), doch das indiskutable Verhalten und die doch erschreckenden Ansichten des Herrn A. haben mich dazu veranlasst, meinem Ärger ein wenig Luft zu lassen. Nun, denn- wie gesagt, viel Spaß noch damit, Herr Weitz (Ihr Blog und Ihre Ausführungen sind übrigens sehr interessant). Verzeihen Sie bitte die mangelnde Qualität der Prosa.

Fandom hat gesagt…

Zum Thema Asht erlaube ich mir, auf unsere Februarausgabe hinzuweisen. Die hat die Titelgeschichte "DIE REZIMAFIA" und beschäftigt sich exakt mit diesem Fall. Das Schöne: der Download kostet nix. :-)

http://www.fandomobserver.de/2012/02/fo272/