Manchmal überlege ich mir, ob ich nicht auch noch die Kategorie "O Gott!" einführen soll.
Gerade lese ich folgenden Satz:
Gerade lese ich folgenden Satz:
Für jeden, der ungestörte Ruhe sucht, ist störende Unruhe von Übel.Breier, Karl-Heinz: Hannah Arendt zur Einführung, Hamburg 2001, Seite 60
Demnächst wird mir noch jemand erzählen, dass für jeden, der gesüßtes Tandoori Masala sucht, gesalzenes Eis nicht den Geschmacksnerv treffen könnte.
Ich lese die Junius-Einführungen eigentlich sehr gerne. Meist sind diese recht dicht an nützlichen Kernthemen eines Philosophen entlanggeschrieben, so dass man einen guten Einstieg erhält. Der Autor dieses Büchleins - also zu Hannah Arendt - ist mir allerdings zu eigensinnig. Und zu monoton.
Eigensinnig ist er deshalb, weil er weniger die Philosophie von Arendt darstellt, als sie zu beweisen versucht. Ich habe nichts dagegen, Arendt toll zu finden. Im Gegenteil! Ich finde sie toll. Aber man kann das Ganze doch auch mit einer kritischen Distanz und einer breiteren Sicht über die Bühne bringen.
Breier dagegen bringt die politische Freiheit und die despotische Herrschaft in ein geradezu paranoides Verhältnis. Zwischen dem animal laborans und dem zoon politikon gibt es keinerlei Abstufungen, weder, was die Philosophie angeht, noch was das Tätigsein betrifft.
Die Tätigkeit des Künstlers, zu der Arendt einiges zu sagen hat, wird überhaupt nicht beachtet; Johnson, Broch, Heidegger, selbst Jaspers tauchen nur am Rande auf, ebenso Benjamin. Persönliche Auseinandersetzungen, etwa während des Eichmann-Prozesses mit den Anhängern Ben Gurions, bleiben ebenso auf der Strecke. Man muss diese ja nicht in ihrer Dramatik schildern; doch immerhin macht Arendt selbst sehr plausibel, warum sie sich auf diese Art und Weise in den Konflikt eingemischt hat und ihn in dieser Art und Weise an die Öffentlichkeit getragen hat. Und diesen philosophischen Pol an der politischen Tätigkeit vermisse ich sehr.
So bleibt der Autor schließlich in einer Abstraktion hängen, die der Idee des Tätigseins widerspricht. Tätigsein, das heißt, sich mit konkreten Bezügen des menschlichen Schaffens in der Welt auseinanderzusetzen. Und genau das hat Arendt immer wieder getan. Breier allerdings schildert Arendt als jemanden, der das nur am Rande macht, auch wenn sie dies vom Rand aus fordert; und das wieder gibt ihr den Beigeschmack, vom Rande der Welt aus alles besser zu wissen und alles besser wissen zu wollen. Gerade das aber wird Arendt dann sehr ungerecht.
Das Buch ist also nicht schlecht. Aber es ist einseitig, monoton. Wie bereits gesagt.
Und manches gleitet dann in die Belanglosigkeit, ja in den Unsinn ab. Wie jener oben zitierte Satz.
Ich lese die Junius-Einführungen eigentlich sehr gerne. Meist sind diese recht dicht an nützlichen Kernthemen eines Philosophen entlanggeschrieben, so dass man einen guten Einstieg erhält. Der Autor dieses Büchleins - also zu Hannah Arendt - ist mir allerdings zu eigensinnig. Und zu monoton.
Eigensinnig ist er deshalb, weil er weniger die Philosophie von Arendt darstellt, als sie zu beweisen versucht. Ich habe nichts dagegen, Arendt toll zu finden. Im Gegenteil! Ich finde sie toll. Aber man kann das Ganze doch auch mit einer kritischen Distanz und einer breiteren Sicht über die Bühne bringen.
Breier dagegen bringt die politische Freiheit und die despotische Herrschaft in ein geradezu paranoides Verhältnis. Zwischen dem animal laborans und dem zoon politikon gibt es keinerlei Abstufungen, weder, was die Philosophie angeht, noch was das Tätigsein betrifft.
Die Tätigkeit des Künstlers, zu der Arendt einiges zu sagen hat, wird überhaupt nicht beachtet; Johnson, Broch, Heidegger, selbst Jaspers tauchen nur am Rande auf, ebenso Benjamin. Persönliche Auseinandersetzungen, etwa während des Eichmann-Prozesses mit den Anhängern Ben Gurions, bleiben ebenso auf der Strecke. Man muss diese ja nicht in ihrer Dramatik schildern; doch immerhin macht Arendt selbst sehr plausibel, warum sie sich auf diese Art und Weise in den Konflikt eingemischt hat und ihn in dieser Art und Weise an die Öffentlichkeit getragen hat. Und diesen philosophischen Pol an der politischen Tätigkeit vermisse ich sehr.
So bleibt der Autor schließlich in einer Abstraktion hängen, die der Idee des Tätigseins widerspricht. Tätigsein, das heißt, sich mit konkreten Bezügen des menschlichen Schaffens in der Welt auseinanderzusetzen. Und genau das hat Arendt immer wieder getan. Breier allerdings schildert Arendt als jemanden, der das nur am Rande macht, auch wenn sie dies vom Rand aus fordert; und das wieder gibt ihr den Beigeschmack, vom Rande der Welt aus alles besser zu wissen und alles besser wissen zu wollen. Gerade das aber wird Arendt dann sehr ungerecht.
Das Buch ist also nicht schlecht. Aber es ist einseitig, monoton. Wie bereits gesagt.
Und manches gleitet dann in die Belanglosigkeit, ja in den Unsinn ab. Wie jener oben zitierte Satz.
Keine Kommentare :
Kommentar veröffentlichen