Problemorientierung gilt in der Pädagogik derzeit als besonders modisch. Als Problem kann ich jedoch nur das sehen, was für mich als Problem gilt (wenn man dem Konstruktivismus folgt). Ich kann es, als Lehrer, nicht für die Schüler definieren. Ich kann sie lediglich dazu anleiten, ihre eigenen Probleme als wichtige Bestandteile ihres bewussten Lebens zu schätzen.
Statt von Problemorientierung möchte ich deshalb von einer Rätselorientierung sprechen. Im Rätsel kann ich zugleich Umstände aufgreifen, von denen ich glaube, dass der Schüler damit Probleme hat und ihn hier zu einer Lösung führen.
Folgendes sollten meine Schüler (6.-8. Klasse) am Montag machen:
Ich teilte je drei Schülern zwölf Sätze auf jeweiligen Papierstreifen aus.
Trotzdem war ein hartnäckiges Phänomen bei der Lösung des Rätsels, die Sätze inhaltlich zu verstehen. So wurden teilweise je ein Satz mit dem Wort vorwärts zu einem Satz mit dem Wort rückwärts zusammengepackt, oder Sätze, in denen es ums Sehen oder Laufen ging, wurden zusammengelegt. Trotz Übungen hatten die meisten Schüler noch nicht gelernt, den Satzinhalt von der Satzstruktur gekonnt zu unterscheiden. Teilweise musste ich mehrmals darauf hinweisen: "Du sprichst vom Inhalt, aber hier geht es um Grammatik." Es kam dann mehr oder weniger rasch zu einem Hin- und Herschwanken in der Argumentation: mal wurde der Satz inhaltlich gesehen, mal formal. Schließlich jedoch, als die Schüler entdeckt hatten, was die Regel ist, dass nämlich ein Prädikat keine zwei Vorsilben haben kann, festigte sich die Argumentation und die vorher unsicheren Formulierungen wurden von den Gruppen rasch zu einer knappen Regel ausformuliert.
Statt von Problemorientierung möchte ich deshalb von einer Rätselorientierung sprechen. Im Rätsel kann ich zugleich Umstände aufgreifen, von denen ich glaube, dass der Schüler damit Probleme hat und ihn hier zu einer Lösung führen.
Folgendes sollten meine Schüler (6.-8. Klasse) am Montag machen:
Ich teilte je drei Schülern zwölf Sätze auf jeweiligen Papierstreifen aus.
Der Richter hat den Angeklagten freigesprochen.Dann schrieb ich an die Tafel:
Der Hund darf frei herumlaufen.
Am Dienstag werde ich meine Schwester wiedersehen.
Diesen tollen Film will sich Monika unbedingt wieder ansehen.
Wo hast du denn rückwärtsfahren gelernt?
Mein kleiner Bruder wollte den ganzen Weg vom Kindergarten rückwärts heimgehen.
Mit dieser Lüge wirst du nicht davonkommen.
Du kannst dir davon mitnehmen, was du willst.
Wenn ich die Prüfung geschafft habe, werde ich fröhlich vorwärtsschauen.
Peter kann nur vorwärts einparken.
Sandra war dabei, als die Autos aufeinandergeprallt sind.
Bei diesem Streit müsst ihr beide aufeinander zugehen.
GrammatikDa ich schon vorher mit den Schülern viel Grammatik geübt hatte, wussten sie, ungefähr, worum es mir geht.
Je 2 Sätze gehören zusammen
Findet 1 Regel!
Trotzdem war ein hartnäckiges Phänomen bei der Lösung des Rätsels, die Sätze inhaltlich zu verstehen. So wurden teilweise je ein Satz mit dem Wort vorwärts zu einem Satz mit dem Wort rückwärts zusammengepackt, oder Sätze, in denen es ums Sehen oder Laufen ging, wurden zusammengelegt. Trotz Übungen hatten die meisten Schüler noch nicht gelernt, den Satzinhalt von der Satzstruktur gekonnt zu unterscheiden. Teilweise musste ich mehrmals darauf hinweisen: "Du sprichst vom Inhalt, aber hier geht es um Grammatik." Es kam dann mehr oder weniger rasch zu einem Hin- und Herschwanken in der Argumentation: mal wurde der Satz inhaltlich gesehen, mal formal. Schließlich jedoch, als die Schüler entdeckt hatten, was die Regel ist, dass nämlich ein Prädikat keine zwei Vorsilben haben kann, festigte sich die Argumentation und die vorher unsicheren Formulierungen wurden von den Gruppen rasch zu einer knappen Regel ausformuliert.
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