Hatte ich gestern über das neue Titelbild des Spiegels gelästert? Ja, ich hatte es. Zu laut und zu lernen.
Gut ist es aber, wenn eine sanfte Ironie neben der Information steht. In einem Artikel zur Talkshow von Günther Jauch hat der Spiegel dies geschafft, bzw. Stefan Kuzmany. Ein Mittel des Humors und damit ein Mittel der Ironie ist die Übertreibung. Die Übertreibung muss, im Falle der Ironie, so daherkommen, dass das Uneigentliche gesagt und das Eigentliche gemeint ist.
Kuzmany verwendet diese Stilfigur der Übertreibung in Form eines Fast-erreicht, bzw. Etwas-mehr-als-erreicht und macht damit deutlich, dass knapp daneben auch vorbei ist. Oder dass Journalismus, Politik und Fußball dasselbe sind: ein Tor ist ein Tor.
Gut ist es aber, wenn eine sanfte Ironie neben der Information steht. In einem Artikel zur Talkshow von Günther Jauch hat der Spiegel dies geschafft, bzw. Stefan Kuzmany. Ein Mittel des Humors und damit ein Mittel der Ironie ist die Übertreibung. Die Übertreibung muss, im Falle der Ironie, so daherkommen, dass das Uneigentliche gesagt und das Eigentliche gemeint ist.
Kuzmany verwendet diese Stilfigur der Übertreibung in Form eines Fast-erreicht, bzw. Etwas-mehr-als-erreicht und macht damit deutlich, dass knapp daneben auch vorbei ist. Oder dass Journalismus, Politik und Fußball dasselbe sind: ein Tor ist ein Tor.
Eine Information, die darüber informiert, dass sie keine Information ist
Kuzmany schreibt also folgendes:
Und auf den Verdacht, Edathy sei daraufhin möglicherweise gewarnt gewesen, worauf er möglicherweise vorhandene Kinder Porno-Festplatten verschwinden lassen konnte, bevor die Polizei sie findet.
Stilistisch gesehen eigentlich sehr ungünstig ist die Wortverdopplung, vor allem eine Verdopplung von Modalwörtern und dann noch eine Verdopplung von viersilbigen Wörtern. In wissenschaftlichen Texten ist es üblich, solche Verdoppelungen häufig zu gebrauchen, um auf einen ganz bestimmten, definierten Begriff hinzuweisen und keine Verwechslungen aufkommen zu lassen. In den schwammigeren Regionen unserer Sprache, also im Alltag, stößt so etwas unangenehm auf.
In diesem Kontext wird diese Verstärkung durch die Wiederholung zusammen mit dem stilistischen Bruch genau das, was auf diesen ganzen Fall Edathy zutrifft: niemand weiß irgendetwas, aber sprechen muss man trotzdem. Und damit wird die Lächerlichkeit einer Information unterstrichen, einer Information, die keine andere Information als diese enthält, dass sie keine Information ist.
In diesem Kontext wird diese Verstärkung durch die Wiederholung zusammen mit dem stilistischen Bruch genau das, was auf diesen ganzen Fall Edathy zutrifft: niemand weiß irgendetwas, aber sprechen muss man trotzdem. Und damit wird die Lächerlichkeit einer Information unterstrichen, einer Information, die keine andere Information als diese enthält, dass sie keine Information ist.
Wege, die ins Gehölz führen
Physikalisch gesehen bezeichnet ein Weg eine Strecke zwischen zwei voneinander entfernt liegenden Punkten. In Institutionen ist das nicht so. Dort misst sich ein Weg nach der Verantwortlichkeit und der Entscheidungsbefugnis. Dies nennt man dann auch Dienstweg. Und dies hört sich dann bei Kuzmany folgendermaßen an:
Oppermann, der sich ohne Befugnis (aber als potentieller künftiger Dienstherr) auf dem ganz kleinen Dienstweg beim BKA-Chef Jörg Ziercke telefonisch erkundigte, …
Halten wir also fest: ein Weg, der nicht über einen anderen Verantwortlichen führt, ist kein Weg, sondern direkte Kommunikation. Und ausnahmsweise führt dieser Weg, der keiner ist, nicht ins gelichtete Dasein des Seins, sondern in den Filz des Gehölzes. Die alte Bauernregel könnte sich also als wahr erweisen: Wer nicht geht, der fliegt.
Keine Kommentare :
Kommentar veröffentlichen