Der Anbau ans Stedelijk Museum in Amsterdam ist von den Amsterdamern bereits Badewanne getauft worden. Für mich sieht dieser eher aus wie ein riesiger Lasagnetopf, wie man ihn bei Aldi kaufen kann, bloß eben nicht so groß.
Im übrigen kann man hier, wie bei dem Thema Inklusion, gut sehen, dass der Kampf um den Wert einer Sache, sei es hier postmoderner Architektur, sei es ein gesellschaftsstrukturelles Thema, sich auf der Ebene der Konnotation abspielt. So schreibt Hans-Joachim Müller in der Welt online:
Man wird in Amsterdam nichts entdecken, worauf die ridiküle Gebäudeform Bezug nehmen könnte, nichts, was auf die Museumsfunktion weisen oder zwingend aus ihr resultieren würde. Mels Crouwel stellt sein neues Haus vor das alte, beide haben optisch nichts miteinander zu tun. Aber in der Art, wie das Museum aus dem Jahr 2012 vor dem Museum aus dem Jahr 1895 gestikuliert, degradiert es den Altbau zum bloßen Anhängsel, zum allenfalls brauchbaren Kunstcontainer, der selbst keinerlei Darstellungsqualitäten mehr besitzt.
Das Gebäude selbst, nun ja, schauen Sie es sich an.
Formulierungen wie „auf die Museumsfunktion weisen“, „haben optisch miteinander zu tun“, „zum Anhängsel degradieren“ verweisen auf konnotative Effekte. Wir brauchen solche Konnotationen, um Bezüge herstellen zu können. Aber sie weisen auch gleichzeitig auf eine Tendenz hin, solche Bezüge zu interpretieren und können selbstverständlich dann auch wieder „umkonnotiert“ werden.
Mit anderen Worten: was hätte Garfield zu diesem Anbau gesagt?
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