tag:blogger.com,1999:blog-33584355.post3450380024478868658..comments2024-02-22T18:27:47.052+01:00Comments on Rhetorik und Literatur: Lyrischer RassismusFrederik Weitzhttp://www.blogger.com/profile/00605464519611517237noreply@blogger.comBlogger3125tag:blogger.com,1999:blog-33584355.post-5156397036501823272008-03-31T14:19:00.000+02:002008-03-31T14:19:00.000+02:00Ein Stein, der neben einem Wasserfall liegt, wird ...Ein Stein, der neben einem Wasserfall liegt, wird sich anders in der Welt wahrnehmen als ein Stein in der Wüste. Aber für uns Sprecher gibt es Berührungspunkte, denn sonst nennten wir sie nicht beide Stein. Die Sprache ist ein Mittel, um aus der phänomenologischen Subjektivität hinaus in die Intersubjektivität zu treten. Wir können uns über unsere Weltwahrnehmung austauschen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede entdecken.<BR/><BR/>Ich glaube, aber das ist eine These, Rassismus hat im grunde genommen dieselben Ursachen wie z.B. Eifersucht, nämlich mangelnde Überzeugung von der Stärke und Standhaftigkeit des Selbst. Identität ist ja keine feste Größe und wird immer durch den Abgleich der Weltwahrnehmung relativiert werden. Aber manchen Menschen macht das offenbar Angst, weil sie ihre Identität durch den Kontakt mit anderen Identitäten infrage gestellt sehen. Und so glaubt der Rassist, der Ausländer könnte seiner Identität schaden und der eifersüchtige Ehegatte glaubt, seine Frau könnte einen anderen evtl. spontan mehr lieben und verbietet ihr deshalb den Kontakt zu anderen Männern.Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-33584355.post-12645117193738292192008-03-27T23:44:00.000+01:002008-03-27T23:44:00.000+01:00Hab noch mal geschaut: für die re:publica sind all...Hab noch mal geschaut: für die re:publica sind alle Tickets ausverkauft. Leider.<BR/>Wäre bei mir aber eh knapp mit der Zeit geworden.<BR/><BR/>Was die Freiheiten angeht, so kann und möchte ich nicht ablehnen, dass jemand Moslem, Jude, Neger ist. Nur möchte ich daraus keine Idealität extrapolieren, genausowenig, wie ich zum Beispiel zwischen einem rassischen Merkmal und einem rassentypischen Denken - falls es das überhaupt gibt - eine eineindeutige Beziehung herstellen will. <BR/>Es heißt übrigens eineindeutig, wenn sich die Elemente von zwei gleichmächtigen Mengen je eindeutig einander zuordnen lassen. Ich habe das hier, mit Gilles Deleuze, bijektive Applikation genannt. Laut Deleuze ist die bijektive Applikation ein weiterer Paralogismus. <BR/>Um zum Beispiel von einer Rasse auf ein rassentypisches Denken schließen zu können, müsste man das Denken innerhalb seiner biologischen Bedingungen einschließen, während es doch gerade Wesen des Denkens ist, sich von einem unbekannten Außen aufstören zu lassen. <BR/>Selbst der Stein nimmt vital an seiner Umwelt teil, wird warm, kalt und verwittert. So denkt der Stein, wenn auch in sehr begrenztem Maße, seine Umwelt. Oder, anders gesagt, drückt der Stein sein In-der-Umwelt-sein-aus. Er gibt Zeichen, dass er in seiner Umwelt ist, dass er sie "bedenkt". Dies ist einerseits typisch nur so zu schaffen, wie dem Stein dies möglich ist. Andererseits ist es aber ohne diese eine besondere Umwelt, in der dieser eine Stein liegt, nicht so möglich, wie es hier nun geschehen ist. <BR/>Es ist also garnichts dagegen zu sagen, dass jemand Moslem, Jude, Neger ist, da ihm das eine eigene Position, ein eigenes Spiel ermöglicht. Nur ist nie jemand nur eines davon. Das Ich ist Mischung, heterogen. Der Rassist leugnet dies für andere, der Hyper-Nationalist für sich selbst, bzw. die eigene Kultur. Aber selbst das Deutsche hat sich immer nur aus seinen Mischungen mit anderen Kulturen ergeben, hat immer Codes eingefangen, die es vorher noch nicht besessen hat.<BR/>Mein Problem ist aber übrigens auch dabei, dass ich nicht weiß, was das Deutsche zum Beispiel wäre. Jedenfalls kann ich mir keine Einheit vorstellen. Und die heterogene Vielfalt irgendwie noch zu definieren, das ist mir zu mühsam und verspricht mir zu wenig Erfolg. Ich bin also nicht Antinationalist aus Überzeugung, sondern aus Trägheit, oder vielleicht auch aus Unwillen. Ebenso geht es mir mit Moslems. Ich sehe da keine Einheitlichkeit. Es gibt Berührungspunkte zwischen ihnen, aber das ist ein Band unter vielen. Ich muss das nicht als etwas Besonderes hervorheben.Frederik Weitzhttps://www.blogger.com/profile/00605464519611517237noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-33584355.post-53380492003895712302008-03-27T21:17:00.000+01:002008-03-27T21:17:00.000+01:00Das sind sehr wahre Einsichten, wie ich finde. Der...Das sind sehr wahre Einsichten, wie ich finde. Der Grund dafür, dass ich mich nicht gerne in die politische Kategorie "links" einordnen lasse. Einige meiner Ansichten mögen mit linken Ideologien überinstimmen, andere gar nicht. "Links" ist konservativ und zu unflexibel, um auf aktuelle Lebenssituationen noch anwendbar zu sein. Ich habe oft über die Sicherhetsfrage nachgedacht und man kann den Wunsch danach schon irgendwie verstehen. Für mich ist nur die Frage, ob ich meine Freiheit dafür aufgeben möchte. Auch Anti-Rassismus ist eine Freiheit, nämlich die Freiheit einem Menschen als Menschen zu begegnen und nicht als Moslem, Jude, Christ, Neger, Kommunist, was weiß ich. Kommst du übrigens zur re:publica (http://re-publica.de/08/)? Wenn ja, laß uns dort treffen, ich würde dir gerne eine Zeitschrift geben.Anonymousnoreply@blogger.com